Barrichello: Keine Angst vor dem Leben nach der Formel 1

Trotz seiner ungewissen Zukunft bei Williams blickt Rubens Barrichello gelassen auf ein mögliches Karriereende

(Motorsport-Total.com) - Formel 1 ohne Rubens Barrichello? Viele jüngere Fans haben diese Zeiten gar nicht mehr miterlebt. Der 39-jährige Brasilianer gehört fast schon zum Inventar der Königsklasse. Seit 1993 fährt er in der Formel 1, 2011 ist seine 19. Saison. Seine Rekordmarke von derzeit 324 Grand-Prix-Teilnahmen wird wohl für lange Zeit unangefochten bleiben. Doch schon in wenigen Wochen könnte dieses Kapitel zu Ende gehen.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello hofft auf eine Fortsetzung seiner Formel-1-Karriere

Denn ob der Routinier auch für 2012 ein Cockpit in der Königsklasse finden wird, ist derzeit mehr als fraglich. Bei seinem jetzigen Rennstall Williams wurde bisher nur Teamkollege Pastor Maldonado für die kommende Saison bestätigt. Für den zweiten Platz im britischen Team gibt es gleich mehrere Bewerber. So bestätigte Williams-Miteigentümer Toto Wolff in der vergangenen Woche, dass das Team "ernsthafte" Verhandlungen mit Kimi Räikkönen führe.

Prominente Bewerber für den zweiten Williams

Neben dem Formel-1-Weltmeister von 2007 spekuliert auch Adrian Sutil, der nach der Verpflichtung von Nico Hülkenberg seinen Platz bei Force India verlieren könnte, auf einen Wechsel zu Williams. Und auch Nachwuchstalent Jules Bianchi und der amtierende GP3-Meister Valtteri Bottas spielen in den Personalplanungen des Rennstalls aus Grove wohl eine Rolle. Bleibt also kein Platz mehr für Barrichello?

Der Brasilianer selbst wartet laut eigener Aussage noch auf eine Entscheidung seines aktuellen Arbeitgebers. "Während des Wochenendes in Indien wurde mir die ganze Situation etwas klarer. Ich verstehe jetzt, warum es so lange dauert. Mir bleibt leider nichts anderes übrig, als abzuwarten, auch wenn es für mich persönlich schön wäre, wenn ich bis zum Rennen in Interlagos Bescheid wüsste", so Barrichello gegenüber 'TotalRace'.


Fotos: Rubens Barrichello, Großer Preis von Indien


Die Situation des 39-Jährigen erinnert stark an das Schicksal Hülkenbergs vor fast genau einem Jahr, auch der Deutsche wurde von Williams lang hingehalten. Als man ihm dann beim Saisonfinale mitteilte, 2011 nicht mehr auf ihn zu setzen, waren bereits alle Renn-Cockpits vergeben. So musste Hülkenberg mit einem Job als Testfahrer bei Force India vorlieb nehmen. Barrichello hingegen klammert sich an die Hoffnung, auch im kommenden Jahr noch in der Formel 1 zu fahren, hat jedoch auch keine Angst vor der Zeit danach.

Barrichello will sich mit großer Party verabschieden

"Ich glaube nicht, dass Brasilien mein letztes Rennen sein wird", sagte der Williams-Pilot. "Ich will zu 100 Prozent Formel 1 fahren, aber wenn es nicht klappen sollte, habe ich auch andere Möglichkeiten. Luciano Burti und Olivier Panis haben mir gesagt, dass das Leben nach der Formel 1 sogar noch besser werden kann. Es kommt, wie es kommt, aber so Gott will, bin ich auch nächstes Jahr wieder mit von der Partie."

"So Gott will, bin ich auch nächstes Jahr wieder mit von der Partie." Rubens Barrichello

Auf jeden Fall möchte Barrichello nicht heimlich, still und leise von der Formel-1-Bühne abtreten: "Wenn es irgendwann so weit ist, möchte ich eine große Abschiedsparty feiern. In all den Jahren haben sich zu viele Freundschaften und Beziehungen gebildet, als dass ich von einem Moment auf den anderen aus dem Sport verschwinden möchte."

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