• 12.06.2010 21:32

  • von Fabian Hust & Dieter Rencken

Alonso: "Hier kann alles passieren"

Der Ferrari-Pilot zeigt sich mit seinem Qualifying in Kanada zufrieden und erwartet einen spannendes und abwechslungsreiches Rennen

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso geht beim Großen Preis von Kanada von der aussichtsreichen vierten Startposition ins Rennen. Wer den Spanier kennt, der weiß, dass von dieser Position grundsätzlich alles möglich ist, auf jeden Fall eine Platzierung auf dem Podium.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso ist zufrieden und blickt dem Rennen optimistisch entgegen

Doch dem Ferrari-Piloten ist bewusst, dass das Rennen aufgrund der Situation bei den Reifen auch zu einer Lotterie werden könnte: "Red Bull hat sich auf den härteren Reifen qualifiziert, was etwas ist, das wir das gesamte Jahr über noch nicht hatten. Hamilton und ich starten auf den weicheren, wir werden also auf der entgegengesetzten Strategie unterwegs sein. In einem Rennen wie diesem kann zudem alles passieren."#w1#

"Ich denke, dass es zum ersten Mal kein Rennen wird, bei dem wir starten und uns gegenseitig folgen werden", glaubt der ehemalige Formel-1-Weltmeister. "Wir werden alle innerhalb von zwei oder drei Runden stoppen, und dann das Rennen auf diesen Positionen beenden. Es wird etwas mehr Bewegung geben, hoffentlich wird das Spaß machen."

Alonso sieht sich in der Anfangsphase des Rennens im Nachteil: "Wir scheinen ein paar Runden mehr zu benötigen als die Konkurrenz, um die Reifen auf Temperatur zu bekommen. Aber dann können wir sehr konstant fahren, was für uns vielleicht im Rennen ein Vorteil sein wird."

"Aber die Zeiten, die wir am Freitag gefahren sind, bedeuten nichts, denn die Strecke ist jetzt rund drei Sekunden schneller. Heute sind wir 15er-Zeiten gefahren, am Freitag 18er-Zeiten. Vielleicht wird der Reifen im Rennen weniger stark als erwartet abbauen, wenn in den Kurven mehr Gummi liegt. Hoffentlich haben wir da weniger Probleme als am Freitag."

Für Alonso kam es durchaus auch in Frage, im letzten Teil des Qualifyings ebenfalls auf den härteren Reifen zu setzen: "Das war schon eine Möglichkeit. Bei uns haben beide Reifen gut gearbeitet. Sie zeigten mehr oder weniger eine ähnliche Leistung. Aber in Bezug auf die Strategie für das Rennen dachten wir, dass uns der weiche Reifen für morgen mehr Möglichkeiten bescheren würde. Es war diesmal eine schwierige Entscheidung, wir werden morgen sehen, wie es läuft."

Mit seiner Leistung im Zeitenfahren ist der Rennfahrer aus Oviedo zufrieden: "Wir sind mit unserem Qualifying glücklich, und mit der Art und Weise, wie das Auto an diesem Wochenende gearbeitet hat. Wir waren mehr oder weniger die ganze Zeit über in den Top drei."


Fotos: Fernando Alonso, Großer Preis von Kanada


"Wir haben aus diesem Grund in Bezug auf den morgigen Tag ein gutes Gefühl. Wenn uns am Donnerstag jemand gesagt hätte, dass wir im Qualifying nur eine halbe Zehntelsekunde Rückstand auf Red Bull haben, dann hätten wir das nicht geglaubt. Das war also besser als erwartet, und morgen können wir hoffentlich auf dem Podium sein."

Diese Chance räumt sich Alonso auf jeden Fall ein: "Wenn man unter den ersten Fünf ins Rennen geht, ist das immer möglich. Wir haben den Start, die Strategie und eine sehr anspruchsvolle Strecke. Hier in Kanada ist ein Podium immer möglich, wenn man aus den Top fünf startet. Man muss nur auf der Strecke bleiben, wenn den Autos vor dir etwas passiert, wird man davon profitieren."

Zu Saisonbeginn hatte Ferrari massive Probleme mit dem Motor, jetzt zeigt sich Alonso zufrieden: "Es ist in der heutigen Zeit schwierig, die Leistung der Motoren zu beurteilen. Das hängt alles vom Abtrieb ab. Wenn man den Heckflügel etwas reduziert, dann sind wir vielleicht auf den Geraden die Schnellsten. Vielleicht denken die Leute dann, dass unser Motor fantastisch ist."

"Der Motor ist sehr gut, er arbeitet gut. Wir machen uns über den Motor keine Sorgen. Wir versuchen einfach, in Bezug auf den Abtrieb am Optimum zu fahren. Der Motor ist dieser Tage natürlich eingefroren, wir haben also das, was wir haben."