• 16.04.2008 18:47

  • von Roman Wittemeier

Alonso am dritten Barcelona-Tag vorne

Fernando Alonso setzt am dritten Testtag die Bestzeit mit Slicks - Sébastien Bourdais verschrottet neuen Toro Rosso - Michael Schumacher solide

(Motorsport-Total.com) - Renault scheint tatsächlich wieder mehr Fahrt aufzunehmen. Nachdem sich in den vergangenen zwei Tagen bereits eine Steigerung der Franzosen angedeutet hatte, markierte heute Fernando Alonso in 1:18.483 Minuten die Tagesbestzeit und blieb bei seiner schnellsten Runde auf den neuen Bridgestone-Slicks nur minimal knapp hinter der Fabelzeit, die Felipe Massa in 1:18.339 Minuten am Montag gesetzt hatte.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Optimale Bedinungen: strahlender Sonnenschein, angenehme Temperaturen

Alonso spulte bei erneut hervorragenden Bedingungen genau 100 Runden ab und schien über den gesamten Tag nur ein einziges technisches Problem zu haben. Am Nachmittag stoppte der zweifache Weltmeister aus bisher nicht bekannten Gründen zwischen den Kurven neun und zehn. Er löste damit die erste von drei Rotphasen des Tages aus. Nach nur zehn Minuten ging die Reise weiter, auch Alonso war schnell wieder auf der Strecke.#w1#

Einen soliden Testtag legte Ferrari hin. Michael Schumacher fuhr während des gesamten Tages mit nur 83 Runden vergleichsweise wenig. Trotz der neuen Bridgestone-Slicks hatte der Kerpener Edeltester am Ende des Tages 0.840 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Alonso. Schumacher war immer wieder zu kurzen und mittellangen Runs ausgerückt und war dabei mit nahezu kompletter 2008er Aerodynamik bestückt. Einzige Ausnahme: die neue Haifischnase von Ferrari blieb heute in der Garage.

Michael Schumacher

Sehen viele Fans sicher gerne: rotes Auto, richtige Slicks, Schumi am Steuer Zoom

Extrem stark zeigte sich Adrian Sutil (3./1:19.424 Minuten/102 Runden). Der Deutsche bewies auch mit Slicks, dass die Force-India-Mannschaft mit dem neuen Aerodynamikpaket offensichtlich schon wieder einen Schritt weiter nach vorne gemacht hat. Für das BMW Sauber F1 Team saß heute Robert Kubica (4./1:19.785/112) am Steuer. Der Pole probierte eine augenscheinlich ganz neue Frontpartie am BMW Sauber F1.08.

Der neue Frontflügel wirkt noch aufgeräumter, auf einen Bügel verzichtete man auch weiterhin, die prägnanten Hörner an der Nase fehlten ebenso wie die Konturen, die sonst eine Wellenform auf die Fahrzeugfront malten. Der Pole sorgte etwa eine Dreiviertelstunde vor Abschluss der Session für die dritte und damit letzte Rotphase. Aus bisher nicht bekannten Gründen rollte Kubica in Kurve fünf auf den Rand und stieg aus.

Zwischendurch hatte Sébastien Bourdais (8./1:20.715/71) für Entsetzen in der Toro-Rosso-Box gesorgt. Die Italienische Mannschaft war heute erstmals mit dem lang ersehnten neuen STR-03 unterwegs, doch vom Neuwagen ist nun schon nicht mehr viel übrig. Der Franzose war in Kurve neun von der Bahn abgekommen und mit hohem Tempo linksseitig in den Reifenstapel gekracht. Zum Glück konnte Bourdais unverletzt aussteigen, das Auto scheint jedoch erheblich beschädigt zu sein.

Robert Kubica

Robert Kubica in Barcelona: neue Front ohne Hörner am BMW Sauber F1.08 Zoom

Voraussichtlich wird Sebastian Vettel damit morgen auf den alten STR-02 zurückgreifen müssen. Im Vergleich des neuen STR-03 mit dem eigentlich baugleichen Red Bull RB4 fiel auf, dass beim Auto von Mark Webber (9./1:20.849/87) eine neue Nase inklusive Loch zum Einsatz kam. Außerdem setzte man bei Red Bull kleinere Luftleitelemente an den Seitenkästen ein.

Auf Platz sechs der Tageswertung platzierte sich der Topmann von gestern, Rubens Barrichello (1:19.920/141). Der Brasilianer war auch am Mittwoch wieder mit Slicks unterwegs, aber wahrscheinlich gar nicht richtig auf Zeitenjagd gegangen. Der Honda-Pilot spulte viele längere Runs ohne technische Gebrechen ab und war damit am Abend der fleißigste Fahrer des Tages.

Sébastien Bourdais

Der schöne Neuwagen: Sébastien Bourdais vor den Trümmern des STR-03 Zoom

Bei Toyota beschränkte man sich heute ebenso auf solide Setuparbeit im Hinblick auf den kommenden Grand Prix wie auch bei Williams. Slicks zogen die beiden Rennställe heute nicht auf. Jarno Trulli (10./1:20.867/90) und Nico Rosberg (5./1:19.841/65) fuhren jedoch auffällig wenige Runden, somit kann man davon ausgehen, dass es bei beiden Teams möglicherweise technische Probleme gab.

Der Barcelona-Test ist auf vier Tage erweitert worden, damit den Team nicht allzu viel wichtige Zeit durch die aufwändigen Probefahrten für Bridgestone verloren geht. Morgen wird Kimi Räikkönen im Cockpit von Ferrari erwartet und auch Jenson Button soll zum Abschluss der Barcelona-Tage noch einmal in den Honda klettern.