Müller: Wahre Energieleistung in Oschersleben
Mit ausgefallener Servolenkung kämpften sich Dirk Müller und Toni Vilander noch auf Rang vier - Müller: "Eines der anstrengendsten Rennen meiner Karriere"
(Motorsport-Total.com) - Den vierten Rang im fünften Durchgang zur FIA-GT-Langstreckenmeisterschaft beim Heimspiel in der Motorsport-Arena Oschersleben musste sich der Ferrari-Pilot Dirk Müller (Burbach) im wahrsten Sinne des Wortes hart erarbeiten. Eine ausgefallene Servolenkung verlangte von Müller und seinem AF-Corse-Motorola Teamkollegen Toni Vilander eine wahre Energieleistung.
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Dirk Müller zeigte in Oschersleben Körpereinsatz wie ein Bodybuilder
Obwohl das AF-Corse Motorola-Duo mit seinem Ferrari F430 GT - nach drei Siegen und einem zweiten Rang - zum ersten Mal in dieser Saison keine Podiumsposition erringen konnte, war Müller nach der Zieldurchfahrt zwar erschöpft, aber dennoch auch überglücklich. "Ich spüre meine Arme kaum noch", erklärte der Siegerländer nach der anderthalbstündigen Tortur am Ferrari Lenkrad. "Ich bin sehr froh dass wir uns trotz der immens schwierigen Aufgabe immer noch auf Position vier ins Ziel retten konnten und uns wichtige Meisterschaftspunkte sichern konnten."#w1#
Von der zweiten Startposition aus ins Rennen gegangen mussten Müller und Vilander bereits ab der zehnten Runde, nachdem ein Schlauch der Servopumpe geplatzt war, auf das so wichtige "Power-Steering"- die Servounterstützung der Lenkung verzichten. "Ich bin an die Box gekommen und die Jungs unseres Teams haben sofort erkannt, das es an diesem Schaden nichts mehr zu reparieren gibt. Also Deckel wieder drauf und weiter", beschrieb Müller die dramatischen Szenen an der Box. Insgesamt verlor das Ferrari-Duo durch den Stopp nur rund 60 Sekunden.
Knochenarbeit für beide Piloten
Was dann folgte, war für die beiden Piloten Knochenarbeit, die jedem Bodybuilder Ehre gemacht hätte. Ein Rennfahrzeug ohne die vorgesehene Servounterstützung zu bewegen ist schon schwierig genug. Es in einem solchen Tempo und zudem so fehlerfrei zu tun, dass am Ende das Podium dennoch nur knapp verfehlt wird und sich auch fast noch die schnellste Rennrunde zu sichern, grenzt schon fast an das Unmögliche.
"Wir waren heute trotz der 78 Kilogramm Handicapgewicht das schnellste Auto im GT2 Feld", so Müller Das zeigt unsere unglaubliche Performance. Ohne den frühen Schaden wäre der Sieg heute nur über uns zu erringen gewesen. Ich gratuliere unseren Teamkollegen Gianmaria Bruni und Stephan Ortelli aber natürlich sehr gerne zu ihrem Sieg. Unser Vorsprung in der FIA-GT-Meisterschaftswertung beträgt immer noch komfortable 15 Punkte. Damit reisen wir beruhigt zum sechsten Saisonlauf, den 24-Stunden von Spa-Francorchamps in Spa Ende Juli."
Meisterschaftsstand GT2 nach 5 Läufen:
1. Dirk Müller (D)/Toni Vilande r (FIN), AF-Corse Motorola Ferrari F430 GT, 43 Punkte
2. Gianmaria Bruni (I)/Stephan Ortelli (F), AF-Corse Motorola Ferrari F430 GT, 28 Punkte
3. Tim Mullen (GBR), Scuderia Ecosse Ferrari F430 GT, 22 Punkte