Parr: "Williams hat gute Ressourcen"

In Valencia hat Williams den Sprung in die Top-10 geschafft - Geschäftsführer Adam Parr ist für die Zukunft sehr zuversichtlich

(Motorsport-Total.com) - Williams hat zuletzt in Valencia einen klaren Aufwärtstrend gezeigt. Beide Autos qualifizierten sich in den Top-10. Routinier Rubens Barrichello holte im Grand Prix mit Rang vier das beste Saisonresultat. Beim Heimrennen in Silverstone hat das Team wieder einige Verbesserungen im Gepäck, so auch unter anderem eine veränderte Auspuffführung, mit der im Diffusor mehr Anpressdruck erzeugt wird.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello, Robert Kubica

In Valencia holte Rubens Barrichello das beste Saisonresultat für Williams

Geschäftsführer Adam Parr ist deshalb sehr zuversichtlich, dass Williams konstant in die Punkteränge fahren kann. "In der Formel 1 ist alles relativ. Ob ich zuversichtlich bin, dass wir ein konstant schnelles Auto bauen können? Ja absolut, wir haben das immer getan", so Parr im Gespräch mit 'Autosport'. "Es hängt aber von unseren Konkurrenten ab. Nur wenige davon haben nicht die besten Ressourcen."#w1#

Die Entwicklung in der Königsklasse hat bekanntlich ein rasantes Tempo aufgenommen. Jede noch so kleine Verbesserung wird schnellstmöglich ans Auto montiert. Deshalb ist Parr auch realistisch: "Es ist naiv zu sagen, dass wir garantiert nach vorne kommen. Wir haben aber die Möglichkeit besser abzuschneiden. Wenn ich mir ansehe wo wir derzeit sind und was wir zur Verfügung haben, können wir definitiv besser sein. So wie es jetzt aussieht, werden wir nach vorne kommen. Andere Teams haben aber ebenfalls das Potenzial sich stark zu verbessern."

In den vergangenen Wochen gab es Spekulationen, dass Williams die technische Abteilung umstrukturiert. Parr besteht jedoch auf seinen talentierten Mitarbeitern. "Wir haben alle Zutaten. Erst kürzlich haben wir intern geprüft warum wir dort stehen, wo wir sind. Dabei haben wir zwei oder drei Dinge gefunden, auf die wir uns nun konzentrieren. Ich kann natürlich nicht näher ins Detail gehen, aber wir haben die nötigen Ressourcen."


Fotos: Williams, Großer Preis von Europa


Kritik übte Williams auch an der Konkurrenzfähigkeit von Motorenpartner Cosworth. Speziell die Fahrbarkeit und der Leistungsverlust über eine längere Laufzeit wurden angesprochen. Parr beschreibt die Kooperation derzeit folgendermaßen: "Wir müssen das Auto von unserer Seite aus verbessern. Niemand im Team denkt, dass der Abstand zur Spitze vom Motor kommt. Sicher liegt der größere Teil der Herausforderung beim Chassis."

"Trotzdem zählt jedes Detail und wir erwarten von jedem technischen Partner die beste Arbeit, so wie wir unseren Teil auch dazu beitragen", so Parr. "Ich denke das ist im gegenseitigen Einverständnis. Es gibt also keine Schuldzuweisungen, denn wir müssen alle besser werden."

Für ein Privatteam ist das Überleben in der Formel 1 kein Zuckerschlecken. In der Gerüchteküche wird gemunkelt, dass die großen Sponsoren Philips und die Royal Bank of Scottland ihren Vertrag nicht verlängern werden. Das könnte Williams in Geldnöte bringen. Parr ist für die Zukunft optimistisch: "Das nächste Auto wird in den kommenden Monaten gebaut. Wir haben gute Ressourcen, weshalb wir unter der richtigen Führung und einer guten Zusammenarbeit große Fortschritte erzielen können."