• 26.05.2010 11:38

  • von Stefan Ziegler

Red Bull: Newey bleibt dem Team erhalten

Die Weichen für die Zukunft sind gestellt: Designgenie Adrian Newey wird auch weiterhin für die Autos von Red Bull verantwortlich zeichnen

(Motorsport-Total.com) - Adrian Newey zählt schon seit geraumer Zeit zu den am meisten geschätzten Persönlichkeiten im Fahrerlager der Formel 1. In den vergangenen Jahrzehnten konstruierte der Brite zahlreiche Rennwagen, die viele Siege und auch WM-Titel einfahren konnten. Newey-Autos sind meist überaus innovativ, gelegentlich etwas zerbrechlich, aber immer pfeilschnell - wie der Red Bull RB6 von 2010.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey (Technischer Direktor)

Ein Bad in Ehren: Adrian Newey gönnte sich nach dem Monaco-Sieg eine Abkühlung

Und genau deswegen möchte der Rennstall um Teamchef Christian Horner die Dienste Neweys nicht missen: Der Designer soll dem österreichisch-britischen Team unbedingt erhalten bleiben. Daraus macht Horner bei der 'Sport Bild' keinen Hehl: Newey wird auch künftig für Red Bull am Zeichenbrett sitzen. "Vertragsangelegenheiten sind zwar vertraulich, aber es stimmt", gibt Horner zu Protokoll.#w1#

"Vergangenes Jahr hat Adrian darum gebeten, eine Laufzeit-Klausel streichen zu lassen, die seinen Kontrakt in diesem Jahr beendet hätte", erklärt der Teamchef. Der ehemalige Formel-1-Pilot Gerhard Berger hält dies für einen überaus klugen Schachzug. Berger hält Red Bull für beinahe unschlagbar, "solange Newey und Vettel zusammenarbeiten", so der Österreicher. "Red Bull macht beide stark."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Monaco


"Sie fördern Vettel und lassen Newey ein Künstler sein. Einen Newey kannst du nicht behandeln wie einen Beamten, der jeden Morgen um neun Uhr im Büro anzutreten hat", meint Berger. Newey sieht das nicht anders und beschreibt seine perfekte Arbeitsumgebung: "Ein oder zwei Tage die Woche arbeite ich von zuhause aus, bis tief in die Nacht. Da stört mich keiner", erläutert der Designguru.

"Es kommt oft vor, dass ich am Schreibtisch einschlafe, morgens eine Dusche nehme und plötzlich eine Idee habe" - wie früher schon bei McLaren und Williams, denen Newey vor seinem Engagement bei Red Bull regelmäßig Siegerautos hinstellte. Auch der Rennwagen für 2010 ist wieder ein "echter" Newey - Sebastian Vettel und Mark Webber liegen in der Gesamtwertung souverän an der Spitze.

"Für das Team ist es fantastisch, zwei Piloten zu haben, die sich gegenseitig zu Höchstleistungen treiben", sagt Red-Bull-Oberhaupt Horner und fügt im Hinblick auf den Monaco-Auftritt von Vettel hinzu: "Sebastian fühlte sich nicht sehr wohl mit der Balance des Autos. Wir haben in Monaco ein Problem mit seinem Chassis entdeckt. In Istanbul bekommt er ein neues. Das macht ihn stärker."