Wirth: Hochbetrieb an allen Fronten

Nick Wirth ist in der Saison 2012 mit Strakka und Level 5 sowohl an der LMP1- als auch an der LMP2-Front tätig - Einsatz des neuen ARX-03a auch in der ALMS denkbar

(Motorsport-Total.com) - Nick Wirth ist auch nach seinem Abschied aus der Formel 1 ein vielbeschäftigter Mann. Speziell in der Langstreckenszene ist der Gründer und Besitzer von Wirth Research gleich an mehreren Fronten tätig. Gemeinsam mit dem britischen Strakka-Team schickt er in der kommenden Saison einen neuen HPD ARX-03a in der Langstrecken-WM an den Start. In der LMP2-Klasse setzt Level 5 auch künftig auf den erfolgreichen Nachfolger des ARX-01d, den ARX-01g. Zudem zeichnet Wirth für die Saison 2013 für den Bau des Honda-Aerokits für die IndyCar-Serie verantwortlich.

Titel-Bild zur News: Nick Wirth

Nick Wirth hat auch nach seinem Abschied aus der Formel 1 alle Hände voll zu tun

Kernstück der nächstjährigen Arbeit von Wirth, der bis Mitte des Jahres 2011 noch für Marussia-Virgin in der Formel 1 tätig war, wird die Entwicklung des neuen HPD ARX-03a sein. "Der 03a verkörpert etwas, das ich mir schon seit geraumer Zeit vorstelle", sagt Wirth, der bereits vor zwei Jahren ein LMP1-Fahrzeug - den ARX-02a - einsetzte. Der damalige Werkseinsatz geschah in Zusammenarbeit mit Highcroft. Für die erste Saison der neu geschaffenen Langstrecken-WM spannt Wirth mit Strakka zusammen.

"Wir haben im Jahr 2009 den 02a als Werkswagen eingesetzt", erinnert der Gründer von Wirth Research gegenüber 'SpeedTV'. "Rein aerodynamisch haben wir damals viel gelernt. Zusammen mit den Lehren, die wir aus dem 01e gezogen haben, haben wir den 03a entstehen lassen." Der ARX-01e kam im Highcroft-Einsatz bei den 12 Stunden von Sebring 2011 hinter dem Oreca-Peugeot auf Platz zwei ins Ziel.

Wirth kann sich sogar vorstellen, im kommenden Jahr mehr als nur einen der neuen 03a vorzubereiten. Neben dem Strakka-Projekt in der Langstrecken-WM schwebt ihm ein Einsatz in der LMP1-Klasse der American-Le-Mans-Series (ALMS) vor. "Es ist toll zu sehen, wie das erste Fahrzeug Formen annimmt. Hoffentlich können wir in Kürze den Einsatz eines zweiten Autos verkünden. In meinen Augen ist es realistisch, dass wir in der ALMS ein solches Fahrzeug sehen werden", so der Brite gegenüber 'Autosport'.

"In meinen Augen ist es realistisch, dass wir in der ALMS einen ARX-03a sehen werden." Nick Wirth

LMP2-Klasse auf dem Vormarsch

Neben der Kooperation mit Strakka wird sich für Wirth auch die Zusammenarbeit mit Level 5 ins kommende Jahr fortsetzen. Der neue ARX-01g - die "Lightversion" des 01d - konnte sowohl bei seinem Debüt im Rahmen der ALMS in Laguna Seca als auch beim Saisonfinale in Road Atlanta überzeugen. In beiden Fällen sicherte sich Level 5 mit dem neuen Wagen den Sieg in der LMP2-Klasse - beim Petit Le Mans in Road Atlanta gegen die versammelte Konkurrenz aus dem Intercontinental-Le-Mans-Cup (ILMC).

"Wir sind absolut begeistert, Level 5 nun zu unseren Partnern zählen zu dürfen", lobt Wirth die Zusammenarbeit mit der Truppe rund um Scott Tucker gegenüber 'SpeedTV'. Auf Motorenseite gehörte Level 5 bereits zu Highcroft-Zeiten zu den Partnern von HPD und Wirth. "In Kombination mit dem Motor hat der neue Wagen in den Händen von Level 5 alle unsere Erwartungen erfüllt", stellt Wirth positiv heraus.

Der LMP2-Kategorie sagt der Brite für die kommenden Jahre eine große Zukunft voraus: "Die Tatsache, dass der ACO die technischen Regeln dieser Klasse für fünf Jahre mehr oder weniger eingefroren hat, lässt es zu, dass man ernsthaft in ein solches Projekt investieren kann. Das ist fantastisch." Dazu kommt die lukrative Aussicht auf den Gewinn der Le-Mans-Series (LMS), in der die LMP2-Boliden ab der Saison 2012 die Top-Fahrzeuge sein werden.

Einzig das ursprünglich für 2012 geplante Coupé aus dem Hause Wirth Research lässt noch auf sich warten. "Das Coupé wird wohl nicht vor Inkrafttreten der neuen technischen Regeln zur Saison 2014 das Licht der Welt erblicken", winkt Wirth ab und begründet: "Die potenziellen Veränderungen an den Autos der Langstrecken-WM, die gegenwärtig diskutiert werden, lassen es vom finanziellen Gesichtspunkt her wenig sinnvoll erscheinen, für ein oder zwei Jahre ein Coupé einzusetzen." Dank des ARX-03a verfügt Wirth Research inzwischen dennoch über ein "sehr konkurrenzfähiges Fahrzeug, auch wenn es kein Coupé ist", wie Wirth betont.