• 27.06.2011 16:21

Porsche-Werksfahrer gespannt auf Imola-Premiere

Die Porsche-Werksfahrer rechnen sich für die LMS-Premiere in Imola einiges aus - Mit der Balance of Performance ist Motorsportchef Hartmut Kristen nicht glücklich

(Motorsport-Total.com) - Im Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola wird am 3. Juli erstmals ein Lauf der Le Mans Series (LMS) ausgetragen. Als eines von sechs Porsche-Teams in der Sportwagenklasse GTE Pro wollen die Titelverteidiger Marc Lieb und Richard Lietz den Sprung aufs Siegerpodium schaffen. Die Porsche-Werksfahrer sind bei dem Rennen, das auch für den Intercontinental Le-Mans-Cup (ILMC) gewertet wird, mit einem vom Team Felbermayr-Proton eingesetzten Porsche 911 GT3 RSR am Start.

Titel-Bild zur News:

Marc Lieb und Richard Lietz wollen in Imola wieder zurückschlagen

Neben den Titelverteidigern Lieb/Lietz sind in der Klasse GTE Pro drei weitere Porsche-Werksfahrer mit dem aktuellen Porsche 911 GT3 RSR im Einsatz. Wolf Henzler fährt zusammen mit Patrick Pilet für das Team IMSA Performance-Matmut, Marco Holzer startet für ProSpeed-Competition. Sein Teamkollege ist der Belgier Marc Goossens. Drei Porsche 911 GT3 RSR auf dem technischen Stand von 2010 sind in der Klasse GTE Am am Start, in der pro Fahrzeug nur ein Profirennfahrer eingesetzt werden darf.

Im Cockpit von Proton-Competition wechseln sich Porsche-Werksfahrer Patrick Long, Porsche-Cup-Gewinner Gianluca Roda und Teameigner Christian Ried ab. Den von IMSA Performance-Matmut eingesetzten 911 GT3 RSR teilen sich die Franzosen Raymond Narac und Nicolas Armindo, der Gesamtsieger des Porsche Carrera Cup Deutschland 2010. Für den zweiten 911 GT3 RSR von Felbermayr-Proton steht Horst Felbermayr jun. als Fahrer fest.

Porsche stellt sich auf einen harten Kampf in der engen GTE-Klasse ein. "Über das Ungleichgewicht durch die Balance of Performance sind wir nach wie vor mehr als unglücklich, das ist kein Geheimnis", sagt Motorsportchef Hartmut Kristen. "Speziell für das Team Proton war die Vorbereitung auf Imola sehr hart, weil sie nach Le Mans praktisch zwei zerstörte Autos wieder zum Laufen bringen mussten. Vor dem Einsatz und Kampfeswillen, den die Mannschaft dabei an den Tag legte, kann man nur den Hut ziehen."

Lieb will in Italien wieder auf die Erfolgsstraße. "Wir sind nicht so in die Saison gestartet, wie wir uns das vorgestellt haben. Umso mehr wollen wir jetzt in Imola versuchen, das Beste aus unseren Möglichkeiten zu machen. Wir wollen zeigen, dass wir in der Lage sind, um einen Spitzenplatz zu kämpfen. Mit einer guten Abstimmung und der richtigen Strategie sollte uns das auch gelingen."

"Mit 50 Startern wird es sehr eng werden, aber vielleicht können wir das ja zu unserem Vorteil nutzen", sagt der Österreicher Lietz, der viel Verkehr vom 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring Nordschleife gewöhnt ist. "Wir werden auf jeden Fall angreifen und versuchen, vorne mitzufahren. Das werden sechs sehr interessante Stunden werden."

Henzler erhofft sich in Imola einen Aufwärtsschwung. "Nachdem die ersten zwei Rennen für uns nicht so gut gelaufen sind, hoffen wir, in Imola endlich den Durchbruch schaffen und ein gutes Ergebnis einfahren zu können. Wir wollen aufs Podium. Das Team ist super motiviert und arbeitet hart. Es wird Zeit, dass dieser Einsatz mit einem guten Resultat belohnt wird."

"Ich freue mich riesig auf Imola", sagt Holzer, für den Imola Neuland ist. "Ich bin dort noch kein Rennen gefahren, habe bisher immer nur getestet. Imola ist eine wunderschöne Rennstrecke. Für uns geht es darum, unser Bestes zu geben, Punkte zu holen und damit unsere Position in der Meisterschaft zu verbessern."

Im Gegensatz zu dem Deutschen kennt sich Pilet in Imola gut aus: "Ich kenne die Strecke, sie ist nicht einfach. Wegen der langen Geraden muss man bei der Abstimmung einen guten Kompromiss zwischen Höchstgeschwindigkeit und gutem Handling finden.

Long kommt frisch von den Erlebnissen auf der Nordschleife nach Italien. "Nach dem 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring jetzt auch noch in Imola zu fahren, ist eine sehr reizvolle Aufgabe. Ich freue mich darauf und hoffe, meinen Teamkollegen zu einem guten Ergebnis und möglichst vielen Punkten verhelfen zu können."