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Pagenaud: "Jede Kurve war ein Abenteuer!"
Simon Pagenaud durfte nach den verrückten 1.000 Kilometern von Spa mit seinen Peugeot-Kollegen über den Sieg jubeln: Mutige Reifenentscheidung wurde belohnt
(Motorsport-Total.com) - Die 1.000 Kilometer von Spa waren wohl eines der verrücktesten Rennen, die die Le-Mans-Series in den vergangenen Jahren erlebt haben. Das typisch wechselhafte Ardennen-Wetter sorgte für immer wieder andere Bedingungen und wahre Reifenpoker, dazu kamen Safeytcarphasen nach schweren Unfällen und als Krönung auch noch ein Stromausfall, der für eine 45-minütige Rennunterbrechung sorgte.

© xpb.cc
Nach turbulenten 1.000 Kilometern durfte das Peugeot-Trio feiern
In all diesen Turbulenzen wechselten sich auch die rivalisierenden Diesel-Giganten von Peugeot und Audi an der Spitze ab. Am Ende aber durften die Franzosen den Sieg von Simon Pagenaud, Stéphane Sarrazin and Sébastien Bourdais bejubeln. Laut Pagenaud half die rote Flagge, da das Feld dadurch wieder zusammenrückte. Doch seiner Meinung nach war die mutige Entscheidung von Peugeot im einsetzenden Regen auf Slicks zu bleiben, Schlüssel zum Erfolg.#w1#
Er hätte zwar auch so den Speed gehabt, um den Führenden Tom Kristensen im Audi wieder abzufangen, aber wollte "im Verkehr keine verrückten Dinge machen", berichtet Pagenaud gegenüber 'Autosport'. "Unter anderen Bedingungen hätte ich als Zweiter anders gepusht und hätte im Trockenen aufgeschlossen. Aber dann wäre Tom derjenige gewesen, der mich gejagt hätte - und es wäre eine komplett andere Situation gewesen."
Dann zeigte sich Peugeot im Reifenpoker mutig. Pagenaud war auf Medium-Slicks unterwegs, als es kurz hinter Radaillon zu regnen begann. Zu diesem Zeitpunkt war auch das Safetycar auf der Strecke und wegen des neuen Reglements nicht zum Reifenwechseln abbiegen. Nach der Safetycarphase schien es dann so, als ob sich der Regen wieder verzieht. Pagenaud fragte sich also, warum er nun noch zum Reifenwechseln fahren sollte. Zudem hatte Kristensen inzwischen gestoppt und sich Intermediates geholt. "Und ich dachte, wenn ich jetzt Intermediates hole, dann habe ich die Position so oder so verloren", berichtet Pagenaud.
Aber es stellte sich heraus, dass das Fahren mit Slicks "wirklich schlecht" war. Pagenaud lag zwar in Führung, aber er wusste zu diesem Zeitpunkt, dass das Rennen noch lange nicht gewonnen war. "Denn jede Kurve war e in Abenteuer. Das war ein bisschen wie Rallyefahren", berichtet er weiter. "Ich hatte in den Kurven zumindest ein bisschen Grip erwartet, aber es war wie auf Eis. Man hat gesehen, dass Marc Gené abgeflogen ist. Die Bedingungen waren wirklich schwierig."
Doch die Entscheidung, dennoch auf Slicks zu bleiben, erwies sich als richtig. "Hut ab vor dem Team und den Entscheidungen, die es getroffen hat. Das zeigt, wie das Team in den vergangenen Jahren gewachsen ist", so Pagenaud.
Es hat sich auch gezeigt: In der Ruhe liegt die Kraft - vor allem bei so verrückten Bedingungen. "Es bestand keine Panik und ich war mit der Kommunikation recht zufrieden, denn ich konnte im Auto wirklich sehr ruhig bleiben, auch mein Ingenieur bewahrte wirklich die Ruhe, er gab mir Informationen. Das half mir und ich wusste, dass ich trotz all der Verwirrung auf der Strecke die Kontrolle hatte."

