• 09.03.2009 12:21

  • von Britta Weddige

LMS-Test: Schwerer Crash von Enge

Bestzeit für Oreca-Pilot Nicolas Lapierre, schwerer Crash von Tomas Enge und guter Eindruck von Bruno Senna: Die LMS testet offiziell in Südfrankreich

(Motorsport-Total.com) - Der erste Tag des offiziellen Zweitagestests der Le-Mans-Series LMS in Le Castellet wurde von einem schweren Unfall des Tschechen Tomas Enge überschattet. Der Aston-Martin-Pilot holte die zwischenzeitliche Bestzeit, doch kurz darauf verlor er in der ultraschnellen Signes-Kurve die Kontrolle über seinen Boliden mit der Startnummer 007.

Titel-Bild zur News: Tomas Enge

Tomas Enge hatte beim LMS-Test in Le Castellet einen heftigen Abflug

Enge drehte sich und prallte in die Leitplanke. Dabei wurde das Chassis des Aston Martin erheblich beschädigt. Newcomer Aston Martin kann damit den Test wohl mit nur noch einem Fahrzeug fortsetzen. "Das Auto sieht ziemlich hinüber aus, aber das Wichtigste ist, dass Tomas okay ist", sagte Teamchef George Howard-Chappell. Und Enge schilderte: "Ich bin bei der Kurvenausfahrt auf den Kerb gekommen, das Auto ist hinten ausgebrochen und ich habe mich gedreht. Wenn man sich bei einem so hohen Speed dreht, bräuchte man sogar noch mehr Auslaufzonen als diese Strecke bietet."#w1#

Aston-Martin-Racing-Chef David Richards ärgerte sich über diesen Rückschlag: "In diesem Programm stehen wir unter Zeitdruck. Wir liegen sowieso hinter unserem Plan und haben nun Tracktime verloren. Das ist nicht das, was wir brauchen", sagte er gegenüber 'autosport.com'. Dennoch bezeichnete Richards den ersten Testtag als "viel versprechend": "Wir waren mit beiden Autos sehr gut unterwegs. Allerdings sind keine Diesel hier, damit haben wir keinen Referenzpunkt und das ist nicht so gut."

Die Bestzeit holte sich vor 3.500 Zuschauern Oreca-Pilot Nicolas Lapierre mit 1:42.442 Minuten. Der frühere GP2- und A1GP-Pilot teilt sich in der kommenden Saison das Cockpit des Courage-Oreca-AIM mit Olivier Panis. Lapierre war rund eine Sekunde schneller als Enge, dessen vor dem Unfall gefahrene Zeit am Ende für Rang zwei reichte.

"Das ist nicht das, was wir brauchen." David Richards

Die beiden LMP1-Boliden von Oreca waren noch mit dem größeren 2008er-Heckflügel unterwegs. Teamchef Hugues de Chaunac bestreitet aber, dass das gegenüber den Rivalen Vorteile gebracht hat: "Alle anderen fahren mit ihren neuen Aero-Paketen die gleichen Zeiten wie im vergangenen Jahr." Zudem habe das Team intensiv im Windkanal gearbeitet und wisse, welche Zeiten mit dem kleineren 2009er-Flügel möglich sind. Die neuen Flügel will Oreca beim Saisonstart Anfang April in Barcelona einsetzen. Noch ist aber nicht sicher, ob das endgültige Aero-Paket dann schon fertig ist.

Die drittschnellste Zeit ging an Danny Watts im Strakka Ginetta-Zytek 09S/1 LMP1. Der Brite umrundete den Kurs in 1:43.551 Minuten. Einen starken Auftritt hatte auch Neuling Bruno Senna. Der Brasilianer sucht nach Optionen für diese Saison, nachdem er im Brawn-Team in der Formel 1 nun doch kein Cockpit bekommt. Senna testet in Le Castellet im zweiten Courage von Oreca und kam mit einer Zeit von 1:43.650 Minuten auf den vierten Platz.