LMS: Heißer LMP1-Kampf zum Auftakt
Am ersten Trainingstag in Le Castellet liegen die LMP1-Autos nahezu gleichauf - Aston Martin mit dem AMR-One in Problemen - Porsche in GTE-Klasse vorn
(Motorsport-Total.com) - Die Fans, die sich schon am Freitag auf den Weg zum Circuit Paul Ricard gemacht hatten, um den neuen Aston Martin AMR-One in Aktion zu erleben, wurden bitter enttäuscht. Die Briten hatten am ersten Tag der neuen LMS-Saison große Probleme und konnten am Nachtmittag nicht einmal eine einzige Runde absolvieren. Der Auftritt war nicht zum Jubeln.

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Olivier Pla und Miguel Amaral sind im Zytek von Quifel ASM gut unterwegs
Am Morgen schraubten die Techniker von Aston Martin nach einem Motorwechsel noch intensiv am neuen LMP1-Boliden. Man verzichtete auf die Teilnahme am ersten Freien Training in Le Castellet, während Rebellion-Toyota und Pescarolo problemlose Runden abspulten und sich damit an die Spitze des Klassements schieben konnten. Die Schweizer und die Franzosen waren nur durch wenige Zeitspäne getrennt.
Am Nachmittag sollte der AMR-One schließlich seinen ersten großen Auftritt vor Publikum haben, doch es wurde eher eine herbe Enttäuschung. Der Wagen rollte zwar im zweiten Training aus der Box, doch nach nur wenigen hundert Metern ging der brandneue Reihen-Sechszylinder-Turbo in Rauch auf. Nach ersten Erkenntnissen war ein Benzinleck aufgetreten.
Ungeachtet der Aston-Martin-Probleme spulten die anderen Teams eifrig Runden ab, um sich möglichst gut auf das erste Sechs-Stunden-Rennen der Saison vorzubereiten. Am Nachmittag meldeten sich plötzlich die Portugiesen von Quifel ASM an der Spitze. Olivier Pla setzte den Zytek in 1:48.004 Minuten auf Platz eins. Dahinter ging es unvorstellbar eng zu.
Belicchi/Boullion folgten im ersten Rebellion-Toyota nur 0,007 Sekunden dahinter, das Schwesterauto von Prost/Jani lag auch nur gut eine Zehntelsekunde zurück. Collard/Tinseau/Jousse zeigten im Pescarolo-Judd mit gerade einmal 0,222 Sekunden Rückstand, dass auch mit dem Team von Le-Mans-Legende Henri Pescarolo nach einem Jahr Pause sofort wieder zu rechnen ist.

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Die Titelverteidiger Marc Lieb und Richard Lietz waren am Freitag vorne Zoom
Während die LMP1-Klasse dicht gedrängt an der Spitze zusammen war, ergaben sich in der LMP2-Klasse etwas größere Abstände. Die Mannschaft von Greaves holte sich mit dem Zytek-Nissan in 1:50.557 Minuten die Tagesbestzeit, aber auch die anderen Nissan-Autos waren auf ähnlichem Niveau. Am Morgen hatte Dominik Kraihamer im Oreca-Nissan den Bestwert markiert, am Nachmittag fuhr TDS mit der gleichen Kombination auf Platz zwei.
Auffällig in der kleinen Prototypenklasee: Wie schon in Sebring hinkten die HPD-Autos deutlich hinterher. Die Honda-Rennabteilung hat mit den neuen Regeln offenbar am meisten zu kämpfen. RML und Strakka fanden sich mitten im Feld der Formula-Le-Mans-Autos wieder. Vor allem Strakka hatte noch zusätzliches Pech, weil man nach einer Kollision mit einem GTE-Auto am Morgen viel Trainingszeit verlor.
In der GTE-Szene gab Porsche am ersten Tag den Ton an. Im ersten Freien Training setzte Marc Lieb den Felbermayr-911er an die Spitze und führte somit ein Porsche-Trio an, am Nachmittag sorgte sein Teampartner Richard Lietz für den Bestwert. Am Morgen konnte der Aston Martin Vantage die Verfolgerposition einnehmen, im zweiten Freien Training war Farnbacher mit dem neuen Ferrari F458 Italia vorne dabei.

