• 05.05.2011 21:15

  • von Stefan Ziegler

Audi hat den ersten Trainingstag im Griff

Der erste Schlagabtausch zwischen Audi und Peugeot endete zugunsten der Deutschen: Fässler/Lotterer/Treluyer vorne - Heftige Unfälle

(Motorsport-Total.com) - Am ersten Trainingstag zum 1.000-Kilometer-Rennen von Spa-Francorchamps holte sich Audi gleich in beiden Sitzungen die Bestzeit. Beim ersten Einsatz des neuen Audi R18 TDI markierte das Trio um Marcel Fässler, Andre Lotterer und Benoit Treluyer in 2:03.124 Minuten den Topwert des Tages und verwies sowohl seine Markenkollegen als auch die große Konkurrenz von Peugeot auf die Plätze.

Titel-Bild zur News: Benoit Treluyer, Andre Lotterer, Marcel Fässler

Die "2" ist die "1" am Freitag: Marcel Fässler, Andre Lotterer und Benoit Treluyer

Überschattet wurde das 2. Freie Training allerdings von einem heftigen Unfall zwischen Pedro Lamy (Peugeot) und Mike Newton (RML). LMP1-Fahrer Lamy wollte seinen LMP2-Rivalen auf der Strecke überholen, wobei es im Streckenteil Virage de Fagnes zur Berührung der beiden Fahrzeuge kam, die anschließend bei hoher Geschwindigkeit abflogen. Beide Autos schlugen heftig in die Banden ein.

Peugeot schiebt Überstunden...

Während Lamy mit dem Schrecken davonkam, wurde Newton zur Sicherheit ins Krankenhaus nach Verviers gebracht, wo der Brite zur Stunde eingehend untersucht wird. Die beiden Rennwagen, der Peugeot 908 HDi FAP von Lamy und der HPD ARX-01d von Newton, trugen erhebliche Schäden davon. Zumindest bei Peugeot ist man aber guter Dinge, das Auto bis Samstag wieder flott zu kriegen.

"Der Motor, das Chassis und alle wichtigen Bestandteile sind in Ordnung. Die Mechaniker werden wohl erst recht spät ins Bett kommen, aber sie werden es hinkriegen", wird ein nicht näher benannter Teamsprecher von 'Autosport' zitiert. Der Trainingsbetrieb war indes sofort eingestellt und nicht mehr aufgenommen worden - Audi behielt demnach die Spitze des Klassements mit dem neuen R18 TDI.

Auch die Deutschen hatten einen Schreckmoment zu überstehen: Treluyer hatte sein Fahrzeug im 1. Freien Training just an derselben Stelle außer Kontrolle verloren, nachdem er beim Überholen eines Konkurrenten plötzlich Übersteuern bekommen hatte. Der Schaden am Auto mit der Startnummer 2 hielt sich allerdings in Grenzen, sodass Treluyer und Co. bald darauf wieder einsatzbereit waren.


Fotos: LMS in Spa-Francorchamps, Training/Qualifying


Montagny ist überrascht von Audi

Unterm Strich sicherte sich just dieser Rennwagen den Tagesbestwert. Peugeot kam am Freitag von Spa-Francorchamps nicht über den dritten Rang hinaus und blieb mit Lamy, Sebastien Bourdais und Simon Pagenaud und der Startnummer 9 über eine Sekunde hinter den Erzrivalen von Audi zurück. Timo Bernhard, Romain Dumas und Mike Rockenfeller klassierten sich ebenfalls noch vor Peugeot.

"Das muss aber nicht viel bedeuten", meint Dumas. "Der Abstand zu unseren Gegnern ist gering." Franck Montagny (Peugeot), der sich mit seinen beiden Fahrerkollegen nur am Vormittag in den Top 5 aufgehalten hatte, sieht diese Situation allerdings etwas anders und zeigt sich überrascht vom neuen Audi R18 TDI: "Dieser Rennwagen sieht nämlich nicht wirklich schnell aus", meint der Franzose.

"Es wirkt breit, nicht wie ein Peugeot. Es ist fast, als würden wir in zwei unterschiedlichen Kategorien antreten. In schnellen Kurven scheint der Audi stabiler zu liegen", sagt Montagny. "Vielleicht nutzen sie die Reifen besser. Wir hatten am Freitag das Problem, alle Teile des Autos zur Zusammenarbeit zu bringen: Aerodynamik, Motor und Reifen. Unser optimales Funktionsfenster ist halt sehr klein."

LMP2-Bestzeit geht an das Greaves-Team

Vielleicht gelang es den beiden LMP1-Mannschaften von Oreca und Quifel aus diesem Grund, sich im 2. Freien Training vor das Peugeot-Werksteam zu setzen. Nicolas Lapierre, Loic Duval und Olivier Panis klassierten sich für Oreca auf Rang fünf, Quifel wurde mit Miguel Amaral und Olivier Pla auf Position sieben gewertet. OAK und Rebellion schnappten sich die restlichen Top-10-Plätze.

Auf Rang zwölf folgte im Greaves-Team der beste Vertreter der LMP2-Kategorie. Ojjeh, Chalandon und Kimnber-Smith drehten in 2:10.565 Minuten die schnellste Zeit ihrer Klasse und platzierten den Zytek Z11SN-Nissan vor RML und TDS auf dem Spitzenplatz. In der Rangliste der GTE-Fahrzeuge dominierte indes Ferrari - und zwar gleich mit drei Fahrzeugen und dank Bell/Walker von JMW.

Das Duo markierte in 2:21.446 Minuten die Bestzeit dieser Kategorie und setzte sich gegen das Farnbacher-Team um Dominik Farnbacher und Allan Simonsen und gegen AF Corse um Giancarlo Fisichella und Gianmaria Bruni durch. Die beiden BMW M3 Fahrzeuge von Andy Priaulx/Uwe Alzen und Augusto Farfus/Jörg Müller landeten im 2. Freien Training auf den Positionen fünf und sechs.