powered by Motorsport.com

Korsika erwartet die EM-Asse

Zum 56. Mal findet am kommenden Wochenende die berühmte "Tour de Corse" statt - Ein hochkarätiges Teilnehmerfeld stellt sich dem Rallye-Klassiker

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Woche steht die fünfte Runde der Rallye-Europameisterschaft auf dem Programm. Die Vierradartisten werden vom 16. bis 18. Mai die berühmte "Tour de Corse", die Korsika Rally ein Angriff nehmen. Es haben sich insgesamt 58 Autos für diesen Klassiker angekündigt. Das ist die umfassendste Nennliste seit fünf Jahren für Korsika. Zwei ehemalige Formel-1-Fahrer werden das Feld bereichern. Robert Kubica konnte bei seinen ersten beiden ERC-Läufen mit seinem Speed beeindrucken, denn er lag jeweils in Führung und stellte insgesamt 15 Bestzeiten auf.

Titel-Bild zur News: Jan Kopecky

Skoda-Werksfahrer Jan Kopecky reist als EM-Führender nach Korsika Zoom

Allerdings unterliefen dem Polen aufgrund seiner mangelnden Erfahrung im Rallye-Boliden auch Fehler. In Korsika wird Kubica wieder in seinem Citroen DS3 RRC sitzen. Zum ersten Mal wird Stephane Sarrazin in der Rallye-EM (ERC) starten. In der Vita des Franzosen steht ein Formel-1-Start im Jahr 1999. Dazu kann er auf zahlreiche Erfolge in der Sportwagenszene zurückblicken. Aber auch im Rallye-Auto ist Sarrazin schnell. Er verfügt über Erfahrung in Korsika, denn er startete auf der Mittelmeerinsel bereits dreimal. Im Vorjahr steuerte der Allrounder das Zero-Auto. Sarrazin wird diesmal in einem Mini JCW S2000 sitzen.

Auf die Teilnehmer warten zwei schwierige Rallye-Tage am Freitag und Samstag. Korsika ist berühmt für seine "10.000" Kurven bei den gewundenen Bergstraßen. Die Rallye-Basis befindet sich in Calvi, im Nordwesten der Insel. Am Freitag startet die Asphalt-Hatz mit sechs Wertungsprüfungen rund um die Stadt Corte über 138,43 Kilometer. Die Nacht auf Samstag wird anschließend im Süden in Ajaccio verbracht.

Die restlichen fünf Prüfungen über 109,65 Kilometer am Samstag finden rund um die Stadt Ajaccio statt, wo auch das Ziel der Rallye ist. Inklusive der Verbindungsstrecken müssen 929,55 Kilometer zurückgelegt werden - ein Test für Mensch und Maschine. Die engen und gewundenen Bergstraßen erfordern hohe Konzentration. Auf der einen Seite ragen steile Felsen empor, während es auf der anderen Seite tief in Schluchten hinabgeht. Viele der Straßen wurde in den vergangenen Jahren asphaltiert, aber bei einigen Abschnitten muss man auf Asphaltschäden und Schlaglöcher aufpassen.

Neben Kubica und Sarrazin sind 23 Fahrer der S2000 Kategorie gemeldet. Deshalb wird eine spannende 56. Korsika Rallye erwartet. In erster Linie zählt Jan Kopecky mit dem Skoda Fabia S2000 zum heißen Siegfavoriten. Der Tscheche gilt als Asphaltspezialist, hat aber noch nie auf Korsika gewonnen. Dafür führt Kopecky aktuell nach drei Saisonsiegen die Europameisterschaft an. Im Vorjahr unterlag der 31-Jährige im Duell mit Dani Sordo.


Kopecky gewinnt auf den Azoren

Sordo fuhr vor zwölf Monaten jenen Mini, den diesmal Sarrazin pilotieren wird. Zum Favoritenkreis zählen auch Bryan Bouffier (Peugeot 207 S2000) und Rallye-Legende Francois Delecour, der ebenfalls einen "Löwen" aus Frankreich fahren wird. Im Jahr 1993 gewann Delecour den WM-Lauf in Korsika. Dazu kommt Craig Breen (ebenfalls Peugeot), der zuletzt mehrere zweite Plätze belegt hat und auch in der EM-Wertung Zweiter ist. Ein Sieg für den Youngster ist überfällig.

Zu den Topfahrern zählt auch Daniel Oliveira (Ford Fiesta RRC), der zuletzt in Argentinien in der Rallye-WM gestartet ist, und das französische Talent Jeremi Ancian (Peugeot). Dazu kommen noch einheimische Fahrer, wie Jean-Mathieu Leandri (Peugeot) und Jean-Dominique Mattei (Skoda). Der Tscheche Antonin Tlustak wird wie zuletzt auf den Azoren wieder mit einem Skoda Gas geben.

Andreas Aigner

Der Österreicher Andreas Aigner tritt im Produktionswagen-Cup an Zoom

Im ERC-Produktionswagencup wird der Österreicher Andreas Aigner auf starke Konkurrenz treffen. Der ehemalige PWRC-Weltmeister wird einen Subaru Impreza seines Landsmanns Manfred Stohl fahren. Seine Konkurrenten sind Marco Tempestini (Subaru), Jaroslav Oskak (Mitsubishi) sowie das Renault-Duo Germain Bonnefis und Robert Consani. In der Ladies Trophy lautet wieder das Duell: Ekaterina Stratieva (Citroen) gegen Molly Taylor (Citroen).