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Brummschädel stapelt tief: Lappi im Wallis auf Siegkurs
Das FInale der Rallye-EM scheint der Durchbruch des Skoda-Piloten zu werden - Aigner auf dem Weg zu Rang zwei - Zurückliegender Ancian bestimmt Tempo
(Motorsport-Total.com) - Führungswechsel bei der Rallye du Valais: Stand Freitagabend ist Esapekka Lappi auf dem besten Weg, sich den Sieg beim Saisonfinale der Rallye-Europameisterschaft (ERC) im Schweizer Kanton Wallis zu sichern. Der Finne, der einen Skoda Fabia S2000 steuert, gewann am zweiten Renntag zwei der insgesamt sieben Wertungsprüfungen über rund 110 Kilometer und führt das Klassement mit 43,7 Sekunden vor dem Österreicher Andreas Aigner (Subaru) und Lokalmatador Olivier Burri (Ford) an.
© ERC
Aspirin macht's möglich: Lappi steht kurz vor dem Rallye-du-Valais-Gewinn Zoom
Am Vormittag hatte es nach einer Aufholjagd des Jeremi Ancian ausgesehen - alle drei rund um Sion ausgefahrenen Etappen sicherte sich der Franzose in beeindruckender Manier und schob sich trotz dreiminütiger Zeitstrafe am Donnerstag (wegen Verspätung auf einer Überführungsetappe) auf Platz sechs der Gesamtwertung. Sein ebenfalls sanktionierter Teamkollege Craig Breen baute auf der vierten Wertungsprüfung einen Unfall und beschädigte die Servolenkung. "Nichts zu machen", hadert der Ire, mittlerweile auf Rang acht. "Das Auto zieht auf Schotter in alle Richtungen."
Der noch am Morgen in Führung befindliche Aigner verlor schon der Mittagspause den Platz an der Sonne an Lappi, ist aber mit seiner Leistung trotz nur zwei Top-3-Ergebnissen im Tagesverlauf nicht unzufrieden: "Die Zeiten waren nicht so schlecht. Es hat Spaß gemacht, auch wenn es auf den rutschigen Straßen knifflig war. Ich habe ständig versucht, Druck zu machen", erklärt der 25-jährige Steirer, der in der Folge machtlos war gegen das Tempo Lappis. Die Wertungsprüfungen sieben und acht gingen an den Skoda-Mann, der Erwartungen drosselt: "Ich bin nicht hier, um zu gewinnen. Das ist nicht mein Ziel."
Lappi will nach eigener Aussage lernen und sieht sich bei "85 Prozent" seines Leistungsvermögens: "Ich versuche, keine Fehler zu machen. Und das passiert, wenn man zu viel will." Die gute Laune hat der 22-Jährige trotzdem nicht im hohen Norden gelassen und kommentiert seine starken Leistungen im Wallis so: "Ich hatte etwas Kopfschmerzen und habe eine Tablette genommen - vielleicht ist das ja der Grund, warum ich so schnell fahre." Die Aspirin hatte gegen Abend offenbar nachgelassen, schließlich hießen die Sieger der Spätschicht erneut Ancian und Jaroslav Orsak (Skoda).
Vor dem abschließenden Samstag, der um 9:15 Uhr in Champex beginnt und die Piloten über 146,3 gezeitete Kilometer führt, scheint sich Lappi nur noch selbst ein Bein stellen zu können. Auch Aigner sollte mit einer tadellosen Vorstellung den Silberrang ins Ziel tragen. Um den verbleibenden Podestplatz streiten sich somit noch der Schweizer Burri, der Lette Wasili Gryazin (Ford) sowie Nicolas Althaus (Peugeot), ein weiterer Eidgenosse. Fährt Ancian so stark wie am Freitag, könnte auch das auf 2:41,2 Minuten distanzierte Peugeot-Ass noch eine Chance haben, die Heimreise mitsamt Pokal anzutreten.
Gesamtwertung nach 10 von 18 Etappen (Top 10):
01. Esapekka Lappi (Skoda Fabia S2000) - 1:28:24,4 Stunden
02. Andreas Aigner (Subaru Impreza R4) +43,7 Sekunden
03. Olivier Burri (Ford Fiesta S2000) +1:18,9 Minuten
04. Wasili Gryazin (Ford Fiesta S2000) +1:41,2 Minuten
05. Nicolas Althaus (Peugeot 207 S2000) +2:19,8 Minuten
06. Jeremi Ancian (Peugeot 207 S2000) +2:41,2 Minuten
07. Jaroslav Orsak (Skoda Fabia S2000) +3:33,1 Minuten
08. Craig Breen (Peugeot 207 S2000) +3:54,2 Minuten
09. Florian Gonon (Subaru Impreza R4) +4:20,4 Minuten
10. Pascal Perroud (Peugeot 207 S2000) +6:02,7 Minuten