Auftakt im Wallis: Aigner führt, Peugeot gelackmeiert
Der Subaru-Pilot erbte die Führung am ersten Tag der Rallye du Valais von den Tempokönigen Breen und Ancien, die wegen einer Verspätung sanktioniert wurden
(Motorsport-Total.com) - Der Österreicher Andreas Aigner führt bei der Rallye du Valais, dem abschließenden Saisonlauf zur Rallye-Europameisterschaft (ERC), das Klassement nach den ersten drei Wertungsprüfungen an. Der 29-jährige Subaru-Fahrer und seine Co-Pilotin Barbara Watzl profitierten am Donnerstag von Zeitstrafen gegen die auf der Strecke schnelleren Peugeot-Asse Craig Breen und Jeremi Ancian, die zur zweiten Prüfung nicht rechtzeitig an der roten Ampel standen - beide hatten zu lange für die Überführung gebraucht.

© ERC
Andreas Aigner fliegt voran - solange die FIA die Konkurrenz einbremst Zoom
Noch am Vormittag sah alles danach aus, als sollten der Ire und der Franzose das Tempo im Kanton Wallis bestimmen: Mit ihren 207 S2000 fuhr das Duo zum Auftakt im Skiort Crans-Montana eine auf die Zehntelsekunde exakt identische Zeit. "Sehr merkwürdig. Die Straße war rutschig, aber es gab keinen Grip", so Ancian über seinen Start in die Rallye. Breen ließ Vorsicht walten statt für Schweizer Kleinholz zu sorgen: "Einen Fehler zu machen wäre ein Leichtes gewesen. Wir sind so sauber gefahren wie es nur ging." Aigner platzierte sich 4,3 Sekunden hinter dem Duo.
Auf der zweiten Wertungsprüfung in Anzere war es erneut Breen, der die Bestmarke setzte, diesmal 5,3 Sekunden vor Ancian und 8,1 Sekunden vor dem viertplatzierten Steirer. Der Mann von der grünen Insel stellte sein Talent erneut unter kniffligen Bedingungen unter Beweis: "Es war glatt unter den Bäumen, sehr feucht und schlammig", beschreibt er die Streckenverhältnisse in den malerischen, aber unangenehm kühlen Alpen. Das Ganze blieb nicht folgenlos: "Ich hatte einen kräftigen Einschlag in einer Rechtskurve kurz nach dem Start, aber es hat nur ein Rad erwischt", pustet Breen durch.
Den erfreulichsten Feierabend hatte am späten Nachmittag Esapekka Lappi, der auf dem dritten Rallye-Abschnitt unweit der Kanton-Hauptstadt Sion der Schnellste war. Der Skoda-Pilot blieb mit seinem Fabia S2000 satte 8,5 Sekunden vor seinem tschechischen Markenkollegen Jaroslaw Orsak und Aigner, der sich 9,3 Sekunden Rückstand einhandelte. Ancian als Vierter und Breen auf Rang sechs büßten erstmals Zeit ein, doch das dicke Ende sollte für die Peugeot-Phalanx erst noch kommen. "Nicht allzu schlecht", jubelt Lappi. "Es hat wirklich Spaß gemacht mit den vielen Drifts. Zwei Kurven waren wirklich unglaublich rutschig."
In den Freitag, der um 9:45 Uhr mit der vierten WP in Vercorin startet und insgesamt sechs Wertungsprüfungen über rund 110 Kilometer vorsieht, geht Aigner mit 3,7 Sekunden Vorsprung auf Lappi. Verfolgt werden die beiden von einem Schweizer Quartett: Die Lokalmatadoren Olivier Burri (Ford), Gregoire Hotz und Sebastien Carron (beide Peugeot) sowie Nicolas Althaus (Peugeot) balgen sich um den verbleibenden Podiumsplatz. Breen und Ancian sind nach ihren zweiminütigen Zeitstrafen weit zurück, ihre Mannschaften haben jedoch Prostest eingelegt: "Es gab Verkehr und ohne Ende Bauarbeiten auf dem Weg. Normalerweise sollten die Strafen gestrichen werden", fordert der Ire. Sollte die FIA dem nachkommen, würden Breen und Ancian die Gesamtwertung anführen.
Gesamtwertung nach 3 von 18 Etappen (Top 10):
01. Andreas Aigner (Subaru Impreza R4) - 22:30,6 Minuten
02. Esapekka Lappi (Skoda Fabia S2000) +3,7 Sekunden
03. Olivier Burri (Ford Fiesta S2000) +18,6 Sekunden
04. Gregoire Hotz (Peugeot 207 S2000) +28,7 Sekunden
05. Sebastien Carron (Peugeot 207 S2000) +44,6 Sekunden
06. Nicolas Althaus (Peugeot 207 S2000) +49,5 Sekunden
07. Jaroslaw Orsak (Skoda Fabia S2000) +51,4 Sekunden
08. Florian Gonon (Subaru Impreza R4) +1:10,0 Minuten
09. Robert Consani (Renault Megane RS) +1:16,7 Minuten
10. Sylvain Michel (Citroen DS3) +1:20,4 Minuten

