Zweigeteiltes DTM-Qualifying am Norisring bleibt: Modus leicht geändert

Auf welchen Modus der ADAC 2023 beim DTM-Qualifying in Nürnberg setzt und wieso ein guter Startplatz auf dem Straßenkurs besonders wichtig ist

(Motorsport-Total.com) - Nach der Premiere im Vorjahr - noch unter der damaligen DTM-Organisation ITR - wird auch der ADAC dieses Jahr auf dem Norisring auf ein Qualifying mit zwei Startgruppen setzen. Das hat der neue Promoter der DTM auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com' bestätigt.

Titel-Bild zur News: Clemens Schmid

Der Verkehrsstau auf dem Norisring ist legendär, auch mit zwei Startgruppen Zoom

Und stößt damit auf Zuspruch bei den Teams. "Auf dieser Strecke wäre es ohne zwei Gruppen ohnehin nicht vorstellbar", verweist HRT-Teamchef Ulrich Fritz auf die Streckenlänge von 2,3 Kilometer und ein Feld mit 27 Boliden, wodurch der Verkehr automatisch zum Problem wird.

Beim Skandal-Saisonfinale 2021 hatte man das Qualifying noch mit 20 Boliden in einer Session durchgezogen. Im Vorjahr, als das Feld in Nürnberg wie dieses Jahr 27 Boliden umfasste, stellte man auf zwei Sessions um.

ADAC nutzt Freitagtraining für Einteilung in Gruppen

Beim Modus gibt es geringfügige Änderungen zur ITR-Lösung aus dem Vorjahr: Denn während die Fahrer 2022 noch auf Basis des Stands in der Meisterschaft - je nach gerader oder ungerader Platzierung - auf die zwei Gruppen aufgeteilt wurden, nutzt der ADAC das Gesamtergebnis des Freitagtrainings in Nürnberg als Basis.

Laut dem ADAC landen Fahrer auf ungeraden Positionen in Gruppe 1, deren Session am Samstag von 9:35 bis 9:55 Uhr stattfindet. Die Piloten auf geraden Positionen tragen ihre Session in Gruppe 2 von 10:00 bis 10:20 Uhr aus.

Der Fahrer mit der insgesamt besten Rundenzeit startet von der Pole, was für die zweite Gruppe spricht, da die Strecke bei normalen Bedingungen durch den Fahrbetrieb zum späteren Zeitpunkt mehr Grip hat.

So ergibt sich die Startaufstellung

Das ist auch der Grund, warum am Sonntag die Reihenfolge umgedreht wird und die zweite Gruppe vom Samstag zuerst an die Reihe kommt. Das erste Qualifying findet am Sonntag um 9:20 Uhr statt, das zweite um 9:45 Uhr.

Die Startaufstellung ergibt sich dann wie folgt: Auf der einen Seite starten die Piloten aus Gruppe 1, auf der anderen Seite die Piloten aus Gruppe 2. Auch die ITR hatte auf dieses System gesetzt.

Das Qualifying hat auf dem Norisring traditionell eine besondere Bedeutung, da man an der Spitze des Feldes mehr Spielraum bei der Strategie hat. Denn oberstes Gebot ist es, beim Stopp nicht überrundet zu werden.

Warum ein guter Startplatz strategisch so viel wert ist

"Du musst aufpassen, dass du nicht überrundet wirst, denn sobald du die erste Blaue Flagge siehst, kannst du eigentlich aufhören", erklärt HRT-Teamchef Fritz. "Dann musst du jedes Mal wieder vom Gas."

Liegt man an der Spitze, hat man die Möglichkeit, trotz eines frühen Stopps vor dem Feld wieder auf die Strecke zurückzukommen. Zahlt es sich daher aus, den Stopp hinauszuzögern, wenn man weiter hinten liegt? "Wahrscheinlich wird es so sein, obwohl sich das Feld auch auseinanderzieht."

Die Herangehensweise im Qualifying wird laut Fritz dieses Jahr in Nürnberg im Vergleich zu den anderen Rennen weniger außergewöhnlich sein als in den vergangenen Jahren. "Wir sind auch im Vorjahr auf dem Norisring im Qualifying nur einen Reifensatz gefahren", erklärt er. "Dann geht es darum, die Streckenzeit zu nutzen, sich an Auto und Strecke zu gewöhnen - und die Zeiten zu fahren, wenn der Reifen da ist."

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