• 11.09.2014 13:38

Wittmann vor Blitz-Krönung am Lausitzring

BMW-Pilot Marco Wittmann kann im drittletzten Rennen den Gewinn des Fahrertitels perfekt machen - Audi konzentriert sich bereits auf die Herstellerwertung

(Motorsport-Total.com/SID) - Zweifel am Titelgewinn von Marco Wittmann hat im DTM-Zirkus eigentlich niemand mehr. Ausgerechnet der souveräne Spitzenreiter der Fahrerwertung übt sich vor dem achten von zehn Saisonläufen auf dem Lausitzring im Tiefstapeln.

Titel-Bild zur News: Marco Wittmann

Marco Wittmann ist drauf und dran, sich vorzeitig zum DTM-Meister zu krönen Zoom

"Ich bin mit meiner Taktik, von Rennen zu Rennen zu denken, bisher hervorragend gefahren. Deshalb bleibe ich meiner Linie treu", sagt der 24-jährige Dominator der bisherigen Saison, der schon vier Siege auf dem Konto hat.

Die Bedenken des BMW-Piloten aus Markt Erlbach scheinen nicht ganz unbegründet zu sein. Schließlich ist im Vorjahr auf dem Lausitzring allein sein Kollege Bruno Spengler für die Bayern in die Punkteränge gefahren. Wittmann hat das nicht vergessen: "Wir haben hier nicht so gut ausgesehen. Es ist also nicht selbstverständlich, dass wir nun wieder vorne mit dabei sind."

Ein Sieg ist für Wittmann allerdings auch gar nicht notwendig, um sich zum frühesten Meister in der vom Umfang reduzierten DTM zu krönen, die in dieser Form seit 2000 existiert. Angesichts seines gewaltigen Vorsprungs von 64 Punkten auf die noch sieglosen Meisterschaftszweiten Mattias Ekström und Edoardo Mortara im Audi genügt Wittmann bereits der vierte Platz zum Titel.

Doch auch unabhängig von seiner eigenen Performance scheint sein Titelgewinn nur eine Frage der Zeit zu sein. Die Konkurrenten von Audi und Mercedes signalisierten nicht von ungefähr im Vorfeld, dass sich ihr Fokus auf die Herstellerwertung beziehungsweise auf gute Einzelergebnisse verschoben hat.

So erklärt Titelverteidiger Mike Rockenfeller (Audi), mit 67 Punkten Rückstand Vierter im Klassement: "Marco mag vielleicht nicht mehr einzuholen sein, aber es gibt noch drei Rennen zu gewinnen. So viele Siege wie möglich davon zu holen, ist mein erklärtes Ziel."


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Die bisherige Saison hat gezeigt, dass Audi bei normalen Rennbedingungen eher mit den BMW mithalten kann als der dritte Hersteller Mercedes. Lediglich 18 Punkte Rückstand in der Markenwertung belegen das. Auch wenn die Ingolstädter seit 13 Monaten in der DTM auf einen Sieg warten, sind die Hoffnungen also nicht aus der Luft gegriffen.

Das Streckendesign in der Lausitz könnte der Marke mit den vier Ringen entgegenkommen: Der 3,478 Kilometer lange Kurs mit seiner langen Start-Ziel-Geraden ist geradezu prädestiniert zum Überholen mit dem Drag-Reduction-System (DRS). Hier wiegt jedes Kilogramm des vorweg fahrenden Fahrzeugs im übertragenen Sinne doppelt schwer.

Davon haben die acht BMWs und vor allem Wittmann, der nach seinem Sieg auf dem Nürburgring erneut mit dem maximalen Performance-Gewicht von 20 Kilogramm unterwegs ist, mehr als genug. In der Eifel stürmte er trotz dieses Handicaps zur Pole-Position und zum Rennsieg.


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Doch gerade das Erreichen von Startplatz eins könnte in der Lausitz durchaus schwierig werden: "Im Zeittraining kommt es in der DTM auf jede Tausendstelsekunde an. Da können ein paar Kilo mehr oder weniger schon entscheidend sein", sagt der Dominator der bisherigen Saison.

Ein offenes Rennen bahnt sich an.