• 16.04.2013 11:04

  • von Dominik Sharaf

Wintersportler Spengler: "Alles wie immer"

Der DTM-Champion zeigt sich im Vorfeld des Unternehmens Titelverteidigung entspannter denn je und sieht in den Option-Reifen eine Herausforderung

(Motorsport-Total.com) - Als Bruno Spengler im vergangenen Jahr mit dem damaligen Serien-Neuling BMW durchstartete, war die Erwartungshaltung gedämpft. Nachdem es auf Anhieb mit drei Meistertiteln klappte, steht der Kanadier in der Saisonvorbereitung im Fokus, verlässt sich aber auf die bewährte Routine: "Ich habe gar nichts anders gemacht", berichtet er 'Motorsport-Total.com' über seinen Winter und setzt lieber auf Bewährtes als auf Innovation: "Was ich in den vergangenen Jahren gemacht habe, hat sich ausgezahlt."

Titel-Bild zur News: Bruno Spengler

Bruno Spengler ist die gute Laune in diesen Tagen einfach nicht zu nehmen Zoom

Bei Spengler bedeutet das eine Menge Bewegung. Langlaufen, Tennis, Schlittschuh fahren sowie allgemeines Fitnesstraining standen auf dem Plan und haben offenbar für eine breite Brust gesorgt - und das nicht nur wegen der gewonnenen Muskulatur. In Barcelona verzichtete der 29-Jährige auf einen kompletten Testtag und überließ seinen M3 DTM dem neuen Entwicklungsfahrer Maxime Martin. "Ich glaube, das hat nicht viel zu tun mit Selbstbewusstsein", erklärt Spengler die Aktion in Katalonien.

Der Schnitzer-Star präsentiert sich trotz Meistertitel als Mannschaftsspieler: "Es war einfach wichtig für Maxime, dass er Runden in dem Auto dreht. Es war auch eine Entscheidung des Teams, die ich respektiere." So blieb ihm etwas weniger Zeit, sich mit den technischen Neuerungen der Saison zurechtzufinden, dem Drag-Reduction-System (DRS) etwa. Das werden die Piloten im Gegensatz zur Formel 1 an einer beliebigen Stelle des Kurses nutzen dürfen, so soll es zu taktischen Duellen kommen.

Reifenflüsterer Spengler?

Spengler ist angetan: "Die Regel gefällt mir sehr gut. Da ist jetzt viel vom Fahrer abhängig, wo und wann er es aktiviert", meint er mit einer gehörigen Portion Vorfreude und erkennt, dass ihm und seinen Kollegen neue Qualitäten abverlangt werden, zumal der Einsatz auf einmal Knöpfchen drücken pro Runde beschränkt bleibt. "Wenn er etwas falsch macht, kann er natürlich nicht überholen und hat nichts davon. Ohne Limit wäre es auch nicht so gut, das ist schon genau richtig", lobt Spengler.


Fotos: BMW-Präsentation in München


Der neue Option-Reifen könnte zudem die Reifenflüsterer unter den DTM-Stars ausfindig machen. Ob Spengler einer ist, der einen guten Draht zum Gummi hat? "Es liegt an den Fahrern, aber es liegt auch an der Abstimmung des Autos", relativiert er den Einfluss individueller Charakteristika. "Wenn der Fahrer einen sehr sanften Fahrstil hat, aber das Setup nicht stimmt, hat er auch nichts davon. Das Paket muss stimmen, damit man über die Distanz schnell ist. Ist das Auto zu aggressiv, verliert man nur noch Plätze."

Also Vorteil Spengler? "Jedenfalls kein Nachteil", meint die BMW-Speerspitze mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht. Überhaupt scheint ihn vor dem Saisonstart kein Wässerchen trüben zu können. Durch die Tatsache, dass sein Arbeitgeber nun acht Autos einsetzt, sieht er seinen Einfluss nicht minimiert: "Für mich persönlich ändert sich gar nichts", betont Spengler und droht: "Die Autos sind die gleichen, aber beim Setup kann man sehr viel weitermachen. Da bringen wir jetzt Erfahrung mit." Immer freundlich, immer lächelnd, immer entspannt natürlich.