• 25.06.2018 11:47

  • von Julia Spacek

Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat

Warum Redakteurin Julia Spacek findet, dass Pascal Wehrlein mit dem Saisonverlauf nicht zufrieden sein kann und warum seine DTM-Titelchancen schwinden

Titel-Bild zur News: Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein fuhr seinen Mercedes-Kollegen am Norisring hinterher Zoom

Liebe Freunde des Tourenwagensports,

was war das wieder für ein DTM-Wochenende! Über mangelnde Action und Spannung auf der Strecke können wir uns nach den ersten vier Events der Saison 2018 nicht beschweren - auch nicht am Norisring. Der Sieg des "Deutschland-Mercedes" von Edoardo Mortara am Fußballtag am Samstag und der Heimsieg von Marco Wittmann am Sonntag standen dabei im Mittelpunkt.

Ein Fahrer ist auf dem Nürnberger Stadtkurs kaum in Erscheinung getreten. Und wenn, dann im negativen Sinne: Pascal Wehrlein. Aus diesem Grund ist er einer der Kandidaten, die letzte Nacht am schlechtesten geschlafen haben. Denn die Bilanz des DTM-Rückkehrers am vergangenen Wochenende ist ernüchternd. Mit den Startpositionen 14 und 18 auf seinem "Lieblingskurs" kann der Mercedes-Fahrer nicht zufrieden sein.

Noch weniger, wenn wie am Sonntag seine fünf Stern-Kollegen allesamt und geschlossen aus den vorderen fünf Positionen starten - und Wehrlein nur als Letzter. "Es gibt viele Probleme mit der Balance und mit den Bremsen. Wir haben noch keine Lösung gefunden", sagte er nach dem Training am Sonntag.

Wehrleins Chancen auf den Titel schwinden

In den Rennen ein ähnliches Bild: Während Edoardo Mortara und Gary Paffett am Samstag einen Doppelsieg einfahren und auch Paul di Resta (4.), Lucas Auer (7.) und Daniel Juncadella (8.) alle in den Punkten ankommen, wird der Ex-Formel-1-Fahrer nur 13. Am Sonntag wird Wehrlein Neunter und sammelt zwei Zähler, doch vier von sechs Autos der Stuttgarter sind in den Top 6, zwei davon - Mortara (2.) und Juncadella (3.) - wieder auf dem Podium.

Der dritte Platz am Lausitzring und sein erstes Podium in der DTM seit 2015 ist das bislang beste Saisonergebnis des 23-Jährigen. Insgesamt hat Wehrlein bisher 43 Punkte gesammelt und liegt auf dem achten Gesamtrang in der Fahrerwertung. Der Rückstand auf den Tabellenführer aus den eigenen Reihen Gary Paffett beträgt nach dem Norisring-Wochenende schon 56 Punkte.

Der Traum vom zweiten Meisterschaftsgewinn dürfte damit in weite Ferne rücken. Dass Wehrlein ausgerechnet am dem Ort so schlecht abschneidet, an dem 2015 der Grundstein für seinen Titelgewinn gelegt wurde, wirkt auf eine Art ironisch. Unvergessen bleiben seine Funksprüche "I need DRS (deutsch: Ich brauche DRS!)" und die indirekte Aufforderung an die Box, dass seine vor ihm fahrenden Teamkollegen langsamer machen sollen und Wehrlein so Windschatten zu geben und ihn vorbeizulassen. Und das taten sie auch und verhalfen ihm so zum DTM-Titel.

2018 wird er auf die Unterstützung der anderen Mercedes-Fahrer verzichten müssen. Denn Gary Paffett (1.), Edoardo Mortara (2.), Paul di Resta (5.) und Lucas (6.) liegen in der Tabelle vor Wehrlein und alle haben bessere Chancen auf den Titel als der DTM-Champion von 2015. Gut, es stehen noch 12 Rennen aus, in den Wehrlein viele Punkte sammeln kann. Aber dass die anderen Sternfahrer plötzlich einbrechen und regelmäßig Federn lassen ist eher unrealistisch.

Nach zwei Jahren in der Formel 1 wird sich der Deutsche sein Comeback in der DTM wohl etwas anders vorgestellt haben.

Wer noch schlecht geschlafen hat:
Audi-Team: Beim Heimspiel am Norisring sammelten die Ingolstädter nur zehn Punkte. Damit sind weder Motorsportchef Dieter Gass noch die sechs Fahrer zufrieden. Die Probleme aufgrund der Aero-Nachteile machten sich auch auf dem Nürnberger Stadtkurs bemerkbar. Und eine Besserung ist momentan nicht in Sicht. Die Audianer werden bald reagieren und bei der DTM-Kommission um Zugeständnisse bitten müssen. Sonst fahren die sechs RS5 DTM bis zum Saisonende abgeschlagen hinterher.

Timo Glock: Am Samstag geriet der BMW-Mann auf der Strecke mit seinem "Lieblingsgegner" Nico Müller aneinander und beschimpfte den Audi-Piloten. Am Sonntag stand Glock selbst im Kreuzfeuer und bekam den Ärger eines Fahrerkollegen am eigenen Leib zu spüren. Mercedes-Mann Gary Paffett war ihm unfaires Zweikampfverhalten vor und schoss verbal scharf in Richtung Glock, der letzte Nacht vermutlich lange wach war und darüber nachdachte, ob Paffett mit seinen Vorwürfen recht hatte.

Ihre,
Julia Spacek

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