• 24.04.2010 21:05

  • von Britta Weddige & Stefanie Szlapka

Ullrich und das "Salz in der Rennsuppe"

Wolfgang Ullrich freut sich zwar über Martin Tomczyks zweiten Platz, doch der Umgang mit den Reifen klappt noch nicht bei allen - Spannendes Rennen erwartet

(Motorsport-Total.com) - Die Bilanz von Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich nach dem ersten Qualifying der DTM-Saison 2010 fällt gemischt aus. Martin Tomczyk holte als Zweiter für Audi einen Platz in der ersten Reihe, er war aber der einzige Ingolstädter, der den Eimzug in Q4 schaffte. Bei einigen seiner Kollegen waren die neuen Reifen das große Thema - sie kommen mit den 2010er-Pneus noch nicht ganz zurande.

Titel-Bild zur News: Martin Tomczyk

Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich gratuliert Martin Tomczyk zu Startplatz zwei

"Ich freue mich, dass Martin in der ersten Reihe ist, er hat das wirklich verdient", fängt Ullrich mit den positiven Aspekten an. "Er ist an diesem Wochenende von der ersten Runde an perfekt gefahren. Und wir wissen, dass er ein sehr guter Racer ist. Wenn er also eine gute Startposition hat, ist die Chance, dass er auch ein tolles Rennen hat, groß."#w1#

Er räumt ein: "Wenn ich mir das Qualifying des vergangenen Jahres anschaue, dann müsste ich natürlich ein bisschen unzufrieden sein. Aber das ist Racing. Wir wissen, dass unsere Gegner alles tun werden, um sich zurückzukämpfen. Das haben wir erwartet." Audi dagegen hat bei einigen Fahrern, zum Beispiel Titelverteidiger Timo Scheider, das Problem, mit der neuen Reifengeneration maximalen Grip auf eine zu finden. Das An- und Vorwärmen klappt noch nicht so, wie gewünscht.

"Martin fühlt sich an diesem Wochenende einfach sauwohl, bei allem was er tut." Wolfgang Ullrich

Das sind Sorgen, die Tomczyk nicht zu haben scheint. Er war in Hockenheim auf Anhieb schnell unterwegs. "", bestätigt Ullrich. "Er ist beim ersten Mal in das Auto eingestiegen und hat gleich gesagt, dass alles passt. Ich glaube auch behaupten zu können, dass das das Auto ist, an dem bisher am wenigsten geändert wurde. Und das ist kein schlechtes Zeichen."

Es wäre ihm "selbstverständlich, wenn Martin auf der Pole stehen würde", so der Audi-Sportchef. "So wie es jetzt ist, ist es aber okay. Auch wenn wir im ersten Rennen nicht auf Pole stehen, werden wir genauso darum kämpfen, dass wir morgen das Rennen gewinnen können."

Ullrich rechnet auf alle Fälle mit einem spannenden und engen Rennen - in dem auch die Jahreswagen vorn mitmischen können: "Wir hatten in Q2 und Q3 einen Jahreswagen vorn, das zeigt, wie dicht sie dran sind. Und vielleicht läuft es im Rennen noch besser für sie, denn sie haben für die längere Distanz ein besseres Gewicht und das wird ihnen noch mehr helfen als im Qualifying." Er schließt nicht aus, dass ein Jahreswagenfahrer auch den Sprung auf das Podium schafft.

"Ich glaube, nach vorne kommen wollen morgen viele." Wolfgang Ullrich

Grundsätzlich habe sich gezeigt, dass in diesem Jahr "alle Autos, von der Performance, die sie theoretisch fahren können, ganz knapp beisammen sind. Und es ist wirklich eine Meisterschaft, in der der kleine Unterschied eben ist, wie gut der Fahrer mit seinem Team das Maximum aus dem herausholt, was er hat. Das wird diese Meisterschaft auch besonders spannend und besonders gut machen."

Audi wird im Rennen versuchen, seine Fahrer nach vorn zu bringen. Aber: "Ich glaube, nach vorne kommen wollen morgen viele. Und das wird wahrscheinlich in diesem Rennen das Salz in der Suppe sein. Wenn es so viele sind, die unter den Erwartungen positioniert sind, dann wird es ein hartes Rennen."