• 05.06.2011 19:23

  • von Britta Weddige

Ullrich: Heimische Freude eines Sportchefs

Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich durfte sich beim Rennen in seiner Heimat doppelt freuen: Über Martin Tomczyks Sieg und Oliver Jarvis' erstes Neuwagenpodium

(Motorsport-Total.com) - Bei der Rückkehr der DTM nach Spielberg konnte Audi das Blatt wenden. Nachdem Mercedes in den Jahren 2001 bis 2003 alle DTM-Rennen in der Steiermark gewinnen konnte, holte nun Audi den Sieg auf dem wiedereröffneten Red-Bull-Ring. Allerdings waren es nicht die vermeintlichen Titelfavoriten, die für bei den Ingolstädtern für die Highlights sorgten.

Titel-Bild zur News: Wolfgang Ullrich (Audi Sportchef)

Wolfgang Ullrich hat bei seinem Heimrennen Grund zur guten Laune

Sondern der Sieg ging mit Martin Tomczyk an einen Jahreswagenfahrer. Und mit Oliver Jarvis stand ein weiterer Audi-Pilot auf dem Podium, der in seiner zweiten Saison im Jahreswagen endlich die ersehnte Topplatzierung holen konnte. "Ich bin mit dem Rennen natürlich sehr zufrieden. Ein schönes Comeback der DTM in meiner Heimat, dass wir dieses Ergebnis mit Audi holen konnten", sagt Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich, ein gebürtiger Österreicher.

Doch er betont: "Es war kein einfaches Wochenende, auch wenn es so aussieht. Jeder hat sein Bestes gegeben, wenn das nicht der Fall gewesen wäre, wäre es nicht so ausgegangen." Nicht ganz so rund lief es bei den beiden zweimaligen Champions im Audi-Lager: Timo Scheider wurde Siebter, Mattias Ekström hatte schon in der Qualifikation Pech und musste im Rennen aufgeben.

Das tut der Freude über Tomczyks Sieg aber keinen Abbruch. Der Rosenheimer trumpft seit seiner "Rückversetzung" in den Jahreswagen richtig auf. Beim Auftakt in Hockenheim wurde er Fünfter, in Zandvoort fuhr er als Dritter bereits auf das Podium und nun holte er in Spielberg seinen ersten Sieg seit August 2009. In der Fahrerwertung ist Tomczyk damit nun Gesamtzweiter, nur drei Zähler hinter Spitzenreiter Bruno Spengler (Mercedes). Und: Er wird bereits auf einen möglichen Titelkampf angesprochen.

"Martin hatte einfach ein perfektes Wochenende, er war vom ersten Tag an stark und so blieb es durch alle Sessions", lobt Ullrich. "Egal ob im Trockenen oder im Nassen, er hat immer zu den Schnellsten gehört. Und er hat bewiesen, dass er in diesem Jahr ein wirklich starker Fahrer ist und dass man ihn auf der Rechnung haben muss."

"Er hat bewiesen, dass er in diesem Jahr ein wirklich starker Fahrer ist." Wolfgang Ullrich

Tomczyk sorgte zudem dafür, dass sein Phoenix-Team um Ernst Moser den ersten DTM-Sieg feiern konnte, seit es eine Audi-Mannschaft ist. "Es war auch ein ganz besonderes Rennen für das Phoenix-Team, das zum letzten Mal in der DTM im Jahr 2000 ein Rennen gewinnen konnte. Ich habe auch Ernst Moser vor einem Rennen selten so nervös gesehen wie heute. Das war aber ein gutes Zeichen", so Ullrich weiter.

Es sei zwar nicht das erste Mal, dass ein Jahreswagen gewonnen hat, "aber es ist gut zu sehen, dass sich unsere Bemühungen, die Autos zusammen zu bringen, bezahlt machen. Jetzt liegen die Autos wirklich dicht beieinander. Das ist gut für unsere Zuschauer, denn jetzt ist die Herausforderung noch größer."

Ullrich freut sich auch über den Podestplatz von Oliver Jarvis. "Das ist wichtig für ihn und ist auch für mich persönlich etwas sehr Erfreuliches", sagt der Sportchef. "Es ist auch wichtig für unser Team, denn er hatte keinen so perfekten Start in die Saison. Er hatte in den ersten beiden Rennen wirklich einen Durchhänger. Ich war aber davon überzeugt, dass er es machen kann. Und hier hat er es bewiesen. Nun hoffe ich, dass er zu alter Stärke zurück findet und diese in der restlichen Saison nutzt."

Alles in allem hätten die Fans auf den ausverkauften Tribünen ein tolles Rennen erlebt, mit guten Strategien und interessanten Zweikämpfen: "Am Ende hatten wir ein paar schöne Pärchen, die gegeneinander gefahren sind. Es gab schöne und harte Zweikämpfe, die aber fair abgelaufen sind. Das war sicher gut für die Zuschauer."