• 02.03.2007 10:30

  • von Bianca Leppert

Stuck: Dem Nachwuchs eine Chance

'Motorsport-Total.com'-Experte Hans-Joachim Stuck fordert mehr Engagement bei der Förderung von jungen Talenten im Tourenwagensport

(Motorsport-Total.com) - Die Mehrheit der deutschen Nachwuchsrennfahrer hat ganz klar ein Ziel vor Augen: die Formel 1. Sie ist die Königsklasse des Motorsports. Offen bleibt aber, warum kaum ein Youngster den Tourenwagensport im Visier hat.

Titel-Bild zur News: Hans-Joachim Stuck

Hans-Joachim Stuck würde gern mehr junge Talente in Tourenwagen sehen

In der DTM findet sich bis auf Mattias Ekström kein Fahrer, der nicht zuerst im Formelsport Erfahrung gesammelt hat, denn der Sprung in die DTM gelingt dem deutschen Nachwuchs meist nur über den Formelsport oder gar nicht.#w1#

'Motorsport-Total.com'-Experte Hans-Joachim Stuck macht die mangelnde Nachwuchsarbeit im Tourenwagensport für diese Situation verantwortlich: "Es gibt ganz klar junge Leute, die im Tourenwagensport ehrgeizig sind und nicht nur die große Formel-1-Karriere vor Augen haben", sagt er. "Die Top-Nachwuchsserie in diesem Bereich der Polo-Cup. Für günstige Kosten wird im Rahmen der DTM eine gute Plattform geboten, den Nachwuchs zu fördern. Mir fehlt jedoch eine Anschlussserie. Weder VW noch Audi oder Mercedes engagieren sich in diesem Rahmen."

Richtiges Förderprogramm fehlt

Stattdessen gieren die Hersteller in der DTM nach Zuschauermagneten wie ehemaligen Formel-1-Piloten. Kein Wunder, auf starke junge Tourenwagenpiloten können sie schließlich nicht zurückgreifen. "Es existiert großer Bedarf an einem durchdachten Nachwuchsförderprogramm, das Perspektiven bietet. Es kann nicht jeder Formel-1-Fahrer werden", meint Stuck. "Für die DTM ist es gut, dass dort ehemalige Formel-1-Piloten fahren. Allerdings würde ich mir mehr deutsche Nachwuchsrennfahrer wünschen. Mich wundert es, dass in der DTM nicht konsequent auf den deutschen Nachwuchs gesetzt wird."

Dabei sind nicht alle Plätze im Tourenwagensport so heiß umkämpft wie in der DTM. Oft fehlt einfach die nötige Vorbereitung für Renneinsätze wie zum Beispiel in der FIA-GT-Weltmeisterschaft oder in der ALMS. "Es gibt genügend Beispiele für freie Plätze in Rennserien", betont Stuck. "Es fehlt aber an der Aufbauarbeit. Im Formelsport haben sich Serien wie die Formel BMW als gute Karriere-Sprungbretter etabliert. Das fehlt leider bei den Tourenwagen."