• 01.05.2011 19:44

  • von Roman Wittemeier & Stefanie Szlapka

Starker Auftakt: Tomczyk erntet viel Lob

Phoenix-Neuzugang Martin Tomczyk lässt sich von seiner Rückversetzung in den Jahreswagen kaum bremsen: Starker fünfter Platz zum DTM-Saisonauftakt

(Motorsport-Total.com) - Das Auftaktrennen der DTM in Hockenheim hat gleich eine ganze Reihe von Helden hervorgebracht. Bruno Spengler glänzte als Sieger, Mattias Ekström als bester Audi-Vertreter und Ralf Schumacher mit seinem ersten DTM-Podestbesuch. Dahinter präsentierte sich allerdings auch ein anderer Pilot bärenstark: Martin Tomczyk. Der Bayer fuhr in seinem ersten Rennen im Vorjahres-Audi auf einen starken fünften Rang.

Titel-Bild zur News: Martin Tomczyk

Platz fünf in Hockenheim: Martin Tomczyk überzeugt im Jahreswagen

"Ich bin begeistert. Es war ein tolles Rennen, hat viel Spaß gemacht. Es war auch für die Zuschauer toll", jubelt Tomczyk, der den Fans eine gute Show lieferte. Bevor sich der 30-Jährige auf die wilde Jagd nach Timo Scheider und Schumacher machen konnte, setzte er sich in einem schönen Duell gegen Maro Engel durch. "Der Zweikampf mit Maro war toll, sehr hart und fair. So möchte man das sehen."

"Das gesamte Rennen war aus meiner Sicht spannend", sagt Tomczyk erleichtert und glücklich. "Das Resultat war das, was wir uns vorgestellt hatten. Das Gesamtpaket von Auto, Team und Fahrer hat gut zusammengepasst." Ausnahme war eine Panne mit der Kanne. "Das mit der Tankkanne hätte vielleicht nicht passieren sollen, aber manchmal passieren eben kleine Fehler."

Tomczyk war mit aufgesetzter Tankkanne aus der Box gelassen worden. Er verlor das Gerät schließlich mitten auf der Ideallinie, sorgte damit für eine Safety-Car-Phase. "Unser Tankmann hat jetzt zwei verbundene Hände. Das ist sicherlich nicht sehr angenehm", beschreibt er. Aufhalten ließ er sich auch davon nicht. Er rückte seinem früheren Abt-Kollegen Scheider auf den Pelz.

"Ich hatte eigentlich nie die Chance, ihn zu attackieren, weil sein Topspeed so gut war", sagt der Phoenix-Pilot. "Als er wieder hinter Ralf lag, habe ich gehofft, dass er ihn attackiert und ich mit durchschlüpfen kann. Das hat Timo sich wahrscheinlich auch gedacht, als ich hinter Ralf lag." Scheider atmet nach dem Kampf durch, lobt Tomczyk: "Ich kenne die Ergebnisse aus den Wintertests. Wir können alle froh sein, dass wir vor ihm waren."


Fotos: DTM in Hockenheim, Sonntag


"Der Tomczyk hat ein super Rennen gefahren", staunt auch Schumacher. "Er war teilweise sogar auch ein bisschen schneller und hat Druck gemacht. Aufgrund der Strategie war er dann Gott sei Dank wieder hinter Timo. Das war auch noch einmal gut, denn ich denke, er hätte mehr Druck ausüben können als Timo. Klar war mir das schon - nur mir war auch klar: Wenn ich Fehler mache, ist das schnell vorbei."

Dieses Lob wird auch von den Sportchefs der DTM geteilt. "Der Tomczyk war stark unterwegs", sagt Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Martin hat genau das gezeigt, was ich mir erhofft hatte: Viel Motivation und neuen Schwung", so Wolfgang Ullrich. Der Audi-Sportchef weiter: "Wenn er so weitermacht, dann sieht es für seine Zukunft nicht schlecht aus."

Tomczyk gehen diese Worte herunter wie Öl. Die Motivation wird für die restlichen Rennen noch größer sein. "Wenn man sich die Zeiten anschaut, dann wird ganz deutlich, dass wir eng zusammen liegen. Ich habe wohl bestätigt, dass man mit einem Jahreswagen weit vorne mitfahren kann. Das dürfte über die Saison so sein. Klar, es gibt von Strecke zu Strecke Unterschiede, aber ich bin zuversichtlich."