SSR-Team vor DTM-Markenwechsel: 2023 statt Porsche mit Lamborghini?

Seit DTM-Saisonende halten sich die Gerüchte um einen Markenwechsel des Porsche-Teams SSR: Lamborghini darf sich nach Grasser über weiteres Topteam freuen

(Motorsport-Total.com) - Die Gerüchte halten sich bereits seit Monaten hartnäckig, dass das bisherige Porsche-Team SSR Performance in der DTM die Marke wechseln möchte - und laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' ist die Entscheidung jetzt gefallen: Die Mannschaft aus München wird 2023 offenbar mit dem neuen Lamborghini Huracan GT3 Evo2 an den Start gehen.

Titel-Bild zur News: Mirko Bortolotti

SSR Performance will 2023 statt dem Porsche mit dem Lamborghini Gas geben Zoom

Teamchef Mario Schuhbauer meinte diesbezüglich auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com': "Wir nehmen dazu nicht Stellung." Der Wechsel ergibt aber grundsätzlich Sinn, da das bisherige Lamborghini-Topteam Grasser Racing 2023 statt vier Autos nur noch zwei Autos in der DTM an den Start bringen wird und mit der GT-World-Challenge Europe auf ein zweites Standbein setzt.

Dadurch würde es in der DTM Platz geben für weitere Lamborghini-Teams, während es bei Porsche mit Timo Bernhards Mannschaft, die weiter an der Finanzierung eines zweiten Boliden arbeitet, und den potenziellen Neueinsteigern Manthey und Toksport WRT eng wird.

Gespräche auch mit BMW und Mercedes-AMG

Bereits in der Endphase der Saison 2022 wurde im DTM-Fahrerlager spekuliert, dass die junge und ehrgeizige Mannschaft von Stefan Schlund 2023 die Marke wechseln würde. Lose Gespräche gab es neben Lamborghini auch mit BMW und Mercedes-AMG.

Ein Mitarbeiter eines Herstellers meinte daraufhin, dass eine Zusammenarbeit mit der in München ansässigen Truppe, die 2019 schon im ersten Jahr im ADAC GT Masters den Titel holte, durchaus attraktiv sei: "Jeder Hersteller wünscht sich ein Team mit so einem exzellenten Auftritt, das so finanzstark ist."

Trotz der guten finanziellen Möglichkeiten dauerte es aber eine Weile, bis SSR Performance in der DTM so richtig auf Touren kam: Während die Bernhard-Mannschaft mit Thomas Preining beim dritten DTM-Saisonwochenende in Imola im Qualifying erstmals im Spitzenfeld mitmischte und am Ende beinahe auf dem Podest landete, gelang bei SSR ein Wochenende später auf dem Norisring mit dem Porsche 911 GT3 R der Durchbruch.

SSR 2023 vermutlich ohnehin ohne Manthey-Ingenieure

Beim Samstagsrennen wurde SSR-Pilot Dennis Olsen hinter Preining, der den ersten Porsche-Sieg in der DTM holte, Zweiter. Auf dem Nürburgring wiederholte der Norweger das Ergebnis, ehe er in Spa-Francorchamps den einzigen Saisonsieg für SSR Performance sicherstellte. Am Ende wurde Olsen, der auch 2023 mit Porsche in der DTM an den Start gehen wird, Zehnter in der Meisterschaft.

Der zweite SSR-Performance-Pilot Laurens Vanthoor enttäuschte hingegen mit Platz 18 in der Meisterschaft. Der Belgier und das Team gingen vor dem Saisonfinale in Hockenheim, bei dem Christian Engelhart einsprang, getrennte Wege. Mit Platz acht von 17 Teams blieb man in der Teamwertung unter den eigenen Ansprüchen.


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Dennis Olsen holt sich seinen ersten DTM-Sieg. Auf der anspruchsvollen Strecke in Spa-Francorchamps ist er auch bei den Wetterkapriolen cool geblieben. Das Rennen bot aber noch einige spektakuläre Szenen! Weitere DTM-Videos

2022 erhielt SSR Performance übrigens intensive Unterstützung vom Porsche-Werksteam Manthey: An beiden DTM-Autos stammten der Renn- und der Dateningenieur von der Mannschaft, die zu 51 Prozent im Besitz der Kultmarke steht. Bei einem Markenwechsel zu Lamborghini könnte SSR Performance dieses Personal nicht mehr nutzen.

Wenn aber Manthey wie erwartet in die DTM einsteigt, würde das Porsche-Topteam die eigenen Ingenieure, die bereits DTM-Erfahrung gesammelt haben, aller Voraussicht selbst nutzen, weshalb sich SSR Performance ohnehin neu aufstellen muss.