• 21.06.2017 10:41

  • von Julia Spacek

Spengler klagt: Haben zu wenig Zeit zum Testen

Nach Regeländerungen der Performance-Gewichte war BMW in Budapest im Rennen konkurrenzfähig - Drei Podiumsplätze durch aggressive Strategie

(Motorsport-Total.com) - Für BMW verlief der Saisonstart in der DTM 2017 alles andere als rosig. Vor allem in den Rennen hatten die Münchner Probleme mit den neuen und stärker abbauenden Hankook-Reifen. In den Qualifyings hingegen war BMW gut unterwegs. Doch die alte Regelung der Zusatzgewichte sorgte dafür, dass die Marke mit dem Propeller vor den Rennen an Gewicht zuladen musste und zusätzlich zu den Performance-Problemen im Rennen auch noch einen Gewichtsnachteil im Vergleich zur Konkurrenz von Audi und Mercedes hatte.

Titel-Bild zur News: Bruno Spengler

Bruno Spengler klagt über fehlende Testtage in der DTM Zoom

Daher kam BMW die kurzfristige Regeländerung der Performance-Gewichte vor dem Rennwochenende in Budapest ganz gelegen. Nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' sollen die Münchner die treibende Kraft gewesen sein, dass die Zusatzgewichte künftig statt nach dem Qualifying erst nach dem Rennen in die Autos geladen werden müssen.

In Budapest wurde diese neue Regelung erstmals angewendet, und bei BMW scheint sie Früchte zu tragen. Am Samstag standen mit Timo Glock und Bruno Spengler gleich zwei BMW-Piloten auf dem Podium. Die Vorzeichen für den Erfolg waren alles andere als gut. Denn beide mussten nach einem durchwachsenen Qualifying von weit hinten starten. Glock ging von Platz 14 aus ins Rennen, Spengler von Rang 17.

Aggressive Strategie als Schlüssel zum Erfolg

Durch eine geschickt gewählte, aber sehr aggressive Boxenstopp-Strategie wurden der RMG- und RBM-Fahrer nach vorne gespült. Eine Safety-Car-Phase spielte denn beiden zusätzlich in die Karten. "Ich bin schon in der ersten Runde zum Reifenwechsel an die Box gekommen", sagt Spengler, "und später im Rennen noch einmal."

Der Kanadier fügt an: "Es war riskant, aber die richtige Entscheidung. So hatte ich am Ende des Rennens noch frische Reifen und konnte angreifen." Das gute Ergebnis sei besonders für sein Team ein willkommener Lohn für die harte Arbeit. "Ich habe mich sehr für BMW und das Team gefreut. Das gibt viel Rückenwind für die nächsten Rennen", so Spengler. "Aber wir haben immer noch viel Arbeit vor uns, um uns weiter zu verbessern. Alle arbeiten sehr hart und geben ihr Bestes, um ein gutes Auto hinzustellen."

Auch am Sonntag gelang es BMW, durch eine aggressive Reifenstrategie Maxime Martin von Startplatz 16 auf Rang drei nach vorne zu bringen. "Das habe ich nicht erwartet", sagt der Belgier nach dem Rennen. "Ich kam in der ersten Runde an die Box und am Anfang des Stints konnte ich sehr viel Druck machen. Das Auto war sehr gut."


Fotos: RBM-BMW, DTM in Budapest


Fehlende Testtage als Nachteil

Dass der BMW einen höheren Reifenverschleiß hat als die Fahrzeuge der Konkurrenz, ist wohl das Hauptproblem für die bisherigen Performance-Nachteile der Münchner. "Wir können am Anfang des Stints gut mit dem Reifen arbeiten, wo Audi den Reifen noch nicht auf Speed bekommt. Aber dann fängt er an, abzubauen", erklärt Glock in der 'ARD', wo es bei BMW noch hakt. "Audi hat zwei bis drei Prozent mehr Grip, wo sie die Reifen nicht so belasten, wie wir das tun."

Bei Audi hat man sich im Winter gezielt auf die Rennabstimmung konzentriert, wie der neue Tabellenführer in der Fahrerwertung, Rene Rast, bei 'Sport 1' bestätigt: "Wir haben das Auto in der Winterpause sehr auf die Longruns abgestimmt. Wir haben geschaut, dass wir die weichen Reifen über die Distanz bekommen. Da kann es schon mal passieren, dass wir im Rennen auch ein bisschen stärker als die anderen sind."

Glock ist sicher, dass BMW das Problem mit den Pneus bald in den Griff bekommt: "Wir müssen die Kirche im Dorf lassen, es kommen noch ein paar Rennen." Sein Fahrerkollege Spengler glaubt, dass die begrenzten Testtage in der DTM eine Herausforderung sind "Es gibt keine Testfahrten, bei denen wir uns verbessern können", klagt er gegenüber 'Sport 1'. "Unsere einzigen Tests sind die Rennwochenenden. Und da haben wir nicht viel Zeit, um uns auf Longruns, Reifenstrategie und Qualifying-Abstimmung vorzubereiten."

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