• 31.08.2021 15:03

Spektakel in Spielberg: DTM lässt DRM-Ära wieder aufleben

Die DTM wartet in Spielberg mit einem besonderen Highlight auf: 20 historische Fahrzeuge lassen die DRM-Ära wieder aufleben - Helden von damals mit dabei

(Motorsport-Total.com) - Hans-Joachim Stuck, Klaus Ludwig, Rolf Stommelen, Hans Heyer, Harald Ertl und Dieter Glemser - klangvolle Namen, die in den Siebzigerjahren in der Deutschen-Rennsport-Meisterschaft (DRM) für Furore sorgten. Dabei begeisterten die Lenkrad-Virtuosen genauso wie die PS-gewaltigen Rennwagen, vor allem die Gruppe-5-Boliden von Ford, BMW und Porsche.

Titel-Bild zur News: DRM

DRM-Fahrzeuge drehen bei der DTM in Spielberg ihre Runden Zoom

Die DTM-Classic, eine wichtige Säule der DTM-Plattform, bringt 20 der legendären Boliden in einem DRM-Revival im Rahmen des fünften DTM-Rennwochenendes (03. bis 05. September) auf dem Red-Bull-Ring zurück auf die Rennstrecke. Der ehemalige Formel-1-Pilot Marc Surer wird dabei einen BMW 320 Gruppe 5 des legendären BMW-Junior-Teams pilotieren, begleitet vom ehemaligen BMW-Rennleiter Jochen Neerpasch und dem aktuellen BMW-Junior-Team, bestehend aus Dan Harper, Max Hesse und Neil Verhagen. Zudem steuert Harald Grohs während den Einführungsrunden einen Porsche 935.

Die Deutsche-Rennsport-Meisterschaft ist die Vorgänger-Serie der aktuellen DTM. Von 1972 bis 1981 fuhren Tourenwagen und Sportwagen gemeinsam in der damals höchsten Liga des deutschen Rennsports. 1972 wurde "Strietzel" Stuck im Werks-Capri der erste DRM-Champion, danach beherrschte der Zakspeed-Escort die DRM. Zwei Mal Dieter Glemser und zwei Mal Hans Heyer eroberten die Titel.

Dann dominierte der bullige Porsche 935, mit dem 1976 Rolf Stommelen und 1979 Klaus Ludwig die Titel errangen. 1978 triumphierte Formel-1-Pilot Harald Ertl im Schnitzer BMW 320 Turbo, 1980 Hans Heyer im hellblauen Lancia Beta Montecarlo, bevor Klaus Ludwig mit dem Titelgewinn im Zakspeed-Capri Turbo 1981 diese Ära beendete.

Erstmals drei Gruppe-5-Capri in einem Rennen

Das DRM-Revival im Rahmen der DTM Classic auf der Formel-1-Rennstrecke in der Steiermark wird zum Stelldichein von 20 der automobilen Schätze jener Zeit. Zum ersten Mal seit der DRM-Ära werden gleich drei jener fulminanten Gruppe-5-Capri im Rennen zu sehen sein, die einst vom legendären Meistermacher Erich Zakowski und seinem Zakspeed-Rennstall entwickelt wurden.

In einem der drei Capris werden sich DTM-Teamchef Peter Mücke sowie sein Sohn und ehemaliger DTM-Pilot Stefan Mücke abwechseln. Vom 1600er Ford Escort über BMW 2002, Porsche mit den Modellen 914/6 und 911 Carrera RSR bis hin zum De Tomaso Pantera und zum BMW M1 reicht die Palette der Fahrzeuge jener Zeit.

Diesen Augen- und Ohrenschmaus können die Zuschauer am Red-Bull-Ring nicht nur jeweils am Samstag und Sonntag auf der Strecke erleben, sondern auch hautnah im Fahrerlager. Denn beim DTM-Gastspiel in der Steiermark ist erstmals seit 2019 das Fahrerlager wieder für Zuschauer geöffnet, Eintrittskarte und Einhaltung der 3G-Regelung vorausgesetzt.

Höhepunkt des DRM Revivals: Ex-BMW-Junior kehrt ins Cockpit des Gruppe-5-BMW zurück

Dass Marc Surer, neben Manfred Winkelhock und Eddie Cheever der dritte im Bunde der "Wilde-Reiter-GmbH", wie die BMW-Junioren einst genannt wurden, mit einem dieser bulligen BMW 320 Gruppe 5 bei diesem DRM-Revival startet, ist ein Höhepunkt.

Und Harald Grohs, der trotz seiner 77 Jahre immer noch ins Cockpit steigt und beherzt Gas gibt, steuert mit einem originalen Werks-Porsche 935 nicht nur das schnellste Führungsfahrzeug aller Zeiten, sondern auch genau jenen Rennwagen-Typ, mit dem der Essener, selbst siebenmaliger DTM-Sieger, einst Vizeweltmeister bei den Sportwagen wurde.

"Wir sind sehr glücklich, dass wir zur Premiere unseres DRM-Revivals im Rahmen der DTM-Classic ein so hervorragendes Feld an historischen Fahrzeugen am Red Bull Ring begrüßen können. Jedes Auto ist ein Stück lebendige Motorsport-Geschichte. Und es ist großartig, dass wir genau zu diesem Ereignis das Fahrerlager für Zuschauer wieder öffnen dürfen. Besser hätte es nicht sein können", freut sich Peter Oberndorfer. Der ehemalige DTM-Pilot koordiniert in Partnerschaft mit dem AvD die historischen Themen der DTM Classic.