"Schon heftig": Wie ein Skiunfall Engelharts DTM-Saison überschattete
Lamborghini-Werksfahrer Christian Engelhart spricht offen über seine Zwangspause: Wieso er zweimal operiert werden musste und wie es um das DTM-Comeback steht
(Motorsport-Total.com) - Unglückliche DTM-Saison für Routinier und Lamborghini-Werksfahrer Christian Engelhart: Der 37-jährige fiel nach den ersten drei Saisonwochenenden als Grasser-Stammpilot aus, weil er sich im Juni einer Operation am rechten Knie unterziehen musste - seitdem arbeitet er an seiner Rückkehr. "So eine Verletzung ist schon heftig", sagt Engelhart. "Das ist etwas, was man keinem wünscht."
© GRT Grasser Racing Team
Ein Skiunfall im Winter überschattete die Saison von DTM-Pilot Christian Engelhart Zoom
Auf Instagram schreibt er sogar: "2024 war der härteste Weg meines Lebens." Aber wie kam es überhaupt dazu? "Das geht zurück auf einen unglücklichen Skiunfall vor der Saison, der genau in die Vorbereitungszeit fiel", verweist er im Gespräch mit Motorsport-Total.com auf den Januar 2024. "Direkt danach wurde ich das erste Mal operiert, um möglichst schnell einsatzbereit zu sein."
Der DTM-Auftakt Ende April schien realistisch, da Engelhart im Winter keine Rennen geplant hatte. Zudem erhielt er von den Ärzten positive Signale, was die Genesung anging. "Leider ist es in der Realität ein bisschen anders gekommen", sagt der Grasser-Pilot.
Überraschende Verschlechterung nach Saisonstart
Obwohl er sich zunächst gut gefühlt habe, sei es ab dem Saisonstart "eigentlich abwärtsgegangen", sagt er. "Es wurde überraschenderweise immer schlechter, anstatt dass es besser wurde." Am Ende sei sogar "das Gehen schmerzhaft" gewesen.
Engelhart konsultierte Ärzte und Spezialisten - und erhielt in der schwierigen Situation auch von seinem Arbeitgeber Rückendeckung: "Gottfried Grasser und Lamborghini standen die ganze Zeit hinter mir und sind mit mir in die Saison gegangen. Gleichzeitig haben sie mich unterstützt, dass ich mich frei entscheiden konnte, als es um meine Gesundheit ging. Ich habe dann nach Zandvoort selbst die Reißleine gezogen und mich zu einer zweiten OP entschieden."
"Das geht einem an die Nieren"
Konsequenz: Engelhart musste das Cockpit räumen und erneut eine Reha starten - mit dem Ziel, dass diesmal wirklich alles gut wird. "Das war für mich als jemand, der Motorsport seit vielen Jahren Vollgas gemacht hat, ein ziemlicher Einschnitt", gibt er zu. "Das geht einem an die Nieren."
Im Nachhinein sei es aber "die goldrichtige Entscheidung" gewesen. "Seitdem geht es bergauf. Heute kann ich hier sitzen und sagen, dass es mir gutgeht", sagt der ehemalige ADAC-GT-Masters-Champion am Spielberg-Wochenende. "Ich bin Gottfried und Lamborghini für den Rückhalt in dieser Zeit superdankbar."
Erster GT3-Test seit zweiter OP steht bevor
Engelhart fühlt sich fit, hat keine Schmerzen mehr - und will nun ins Renncockpit zurückkehren. Geplant ist ein Test in seinem Lamborghini Huracan GT3 Evo2 auf dem Red-Bull-Ring im Vorfeld des Saisonfinales in Hockenheim.
"Man muss jetzt Schritt für Schritt gehen und schauen, wie es läuft", sagt der Werksfahrer, der für Lamborghini bei Events bereits wieder auf der Rennstrecke unterwegs war, allerdings nicht im GT3-Boliden. "Ich erwarte, dass ich mich gut fühle, aber wir machen das gemeinsam."
Vom Test werde auch abhängen, ob Engelhart, der sich davor noch nie verletzt hatte, dieses Jahr noch Rennen bestreiten wird. "Die Motivation ist voll da", lässt er keinen Zweifel.
Und noch etwas kündigt Engelhart an. "Meine Skifahr-Karriere ist beendet. Das kann ich offiziell machen", grinst der Bayer, der seit dem Alter von sechs Jahren auf Skiern steht. "Dazu hat es zu sehr den Sport, den ich über alles liebe, beeinflusst. Und ich bin ein sehr konsequenter und disziplinierter Mensch."
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