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Scheider will "so heftig feiern wie möglich"
Timo Scheider hat in seinem 76. DTM-Rennen seinen ersten Sieg geholt und erlebt jetzt einen emotionalen Ausnahmezustand
(Motorsport-Total.com) - Timo Scheider ist in dieser DTM-Saison der bisher beste Mann - und im zweiten Saisonrennen war diese Performance auch mit einem Rennsieg gekrönt. Der Braubacher hatte Oschersleben dominiert: Bestzeit in alles Test- und Trainingssessions, Pole Position und schließlich auch Triumph im Rennen. In seinem 76. DTM-Rennen stand Scheider endlich ganz oben auf dem Treppchen und übernahm auch die Führung in der Gesamtwertung. "Es ist ein unglaublicher Tag", sagte er freudestrahlend. "Es hat lange gedauert. Aber nach Hockenheim war mir klar, dass der Tag in diesem Jahr kommen wird. Dass es jetzt schon beim zweiten Rennen der Fall war, ist ein unglaubliches Gefühl."

© xpb.cc
Teamchef Hans-Jürgen Abt und Timo Scheider im Sieges-Freudentaumel
Scheider bestreitet zwar erst seine zweite Saison im Audi-Neuwagen, ist aber in der neuen DTM ein Mann der ersten Stunde. Vom Jahr der Wiedergeburt der Serie 2000 bis 2004 fuhr er für Opel. Es folgte 2005 ein Jahr Pause, danach heuerte er bei Audi an, wo er 2006 einen Jahreswagen pilotierte und 2007 in den Neuwagen aufstieg. Lange galt er als "Podestverweigerer" - doch im Finale 2007 holte er seinen ersten Podiumsplatz und damit war der Knoten endgültig geplatzt.#w1#
Harte Jahre bei Opel
"Es warten harte Jahre bei Opel, es war eine sehr schwierige Zeit, die ich überstehen musste. Das war heftig", blickte er im Moment des Triumphes zurück. "Aber irgendwann kam Audi-Sportchef Dr. Ullrich und sagte: 'Du hast eine Chance verdient'. Deshalb bin ich zu Audi gekommen und das war für mich perfekt. Schon Anfang 2006 habe ich vom ersten Sieg geträumt und Anfang 2008 habe ich es nun geschafft."
Er sei jetzt "sehr, sehr glücklich", fuhr Scheider fort. "Ich möchte mich bei meinem Team und bei meiner Familie bedanken. Man muss sich dauernd irgendwo bedanken, aber jetzt ist es wirklich angebracht. Danke an Audi, an Abt. Es ist ein sehr emotionaler Moment - aber es fühlt sich schön an."
Emotional war auch der Moment, als im Parc Fermé Lebensgefährtin Jasmin auf ihn zugestürmt kam, die in der Box zunächst mitgefiebert und dann zahlreiche Freudentränen vergossen hatte. "Wir waren beide sehr glücklich", so Scheider. "Sie war in den vergangenen Jahren immer an meiner Seite und hat alles mit mir geteilt. Jasmin hat mich immer unterstützt, was manchmal sehr schwierig war. Denn ich bin nicht immer leicht zu handhaben. Aber heute werde ich sehr, sehr lieb zu ihr sein."
Schrecksekunde am Start
Dabei erlebte Scheider am Start ein unangenehmens Déjà-Vu: In Hockenheim musste er sich als Polesitter Mattias Ekström geschlagen geben, in Oschersleben zog Tom Kristensen an ihm vorbei. "Zuerst dachte ich: 'Sch...! Ich habe schon wieder einen schlechten Start gemacht'", berichtete Scheider. "Ich habe direkt bei meinem Ingenieur nachgefragt, was passiert ist, ob Tom einen Frühstart gemacht hat. Das hat er bestätigt und danach war ich ein bisschen entspannter."
Richtig entspannt wird der weitere Verlauf des heutigen Sonntags: Die verdiente Siegesfeier steht an. Allerdings ist Scheider in Sachen Party-Organisation noch etwas ungeübt. "Es ist ja meine erste Siegesfeier", sagte er lachend. "Wir haben aber ein paar Jungs bei Audi, die zumindest ein bisschen was organisieren können. Ich werde heute natürlich hier bleiben, egal, was morgen passiert. Ich werde mein Bestes geben und so heftig feiern wie möglich. Aber in zwei Wochen sind wir natürlich wieder bereit, weiter zu kämpfen."

