Scheider: "Titelverteidigung ganz klares Ziel"
Bei der Ehrung zum ADAC-Motorsportler 2008 blickte Timo Scheider zurück und nach vorn - Motorsportszene feiert das Jahresende in München
(Motorsport-Total.com) - Die Trophäen-Sammlung von Timo Scheider ist um ein weiteres Exponat erweitert worden. Seit dem Wochenende ist der DTM-Champion auch im Besitz des Großen Christophorus aus Nymphenburger Porzellan. Den bekam Scheider als ADAC-Motorsportler des Jahres 2008 bei der rauschenden ADAC-Sportgala im Verkehrszentrum des Deutschen Museums in München überreicht.

© ADAC
Hermann Tomczyk, Timo Scheider, Nico Hülkenberg und Präsident Peter Meyer
"Das Jahr, das ich erlebt habe, sucht seine Vergleiche", sagte Scheider bei der Ehrung. "Diese Auszeichnung ist auch etwas ganz Besonderes." Die Jury hatte den Audi-Piloten nicht nur wegen seiner sportlichen Erfolge und seiner Arbeitseinstellung zum Motorsportler des Jahres gewählt, sondern auch, weil er sich enorm für soziale Dinge einsetzt. "Ich möchte der Jury danken, dass mein soziales Engagement wahrgenommen und gewürdigt wird", so Scheider.#w1#
Der Champion bedankte sich erneut für das Vertrauen von Audi, für die Unterstützung seiner Familie und für die Arbeit des Teams: "Das Team hat ein perfektes Paket geliefert. In diesem Jahr hat einfach ein Rad ins andere gegriffen. Ich habe mich in meinem Auto einfach sauwohl gefühlt."
Es war eine perfekte Saison für den Wahlösterreicher, die er 2009 gern so wiederholen würde. "Mein Ziel ist ganz klar die Titelverteidigung. Das habe ich schon am Tag nach dem Finale gesagt", betonte Scheider. Dass er immer noch keine Vertragsverlängerung bei Audi hat, ist da nur ein geringes Problem. "Es gibt immer noch keine klare Definition, was 2009 angeht", berichtete er schmunzelnd, "aber ich hoffe auf eine lange gemeinsame Zukunft mit Audi."
"Scheider-Grün" wird immer beliebter
Die Laudatio auf den Motorsportler des Jahres hielt ITR-Kommunikationsvorstand Jürgen Pippig, der Scheider auch als Audi-Teammitglied eng verbunden ist. "Timo hat in diesem Jahr ganz Besonderes geleistet, er hat den wichtigsten Meistertitel geholt", sagte Pippig. "Er hat aber auch ein großes Herz für die Fans und deshalb werden es wohl immer mehr grüne Flaggen auf den Tribünen." Pippig verwies auf die Freibieraktionen Scheiders am Nürburgring, auf seine immer offene und nette Art und natürlich auf das Benefizkartrennen Scheiders, das im August 20.000 Euro für die Aktion "Stunde des Herzens" eingebracht hat.
Bis zum Saisonfinale 2007 in Hockenheim habe Scheider den Ruf des "Podiumsverweigerers" gehabt, blickte Pippig zurück: "Doch in diesem Jahr kam er mit dem neuen Audi A4 DTM am besten zurecht. In den ersten drei Rennen holte er sich dreimal die Pole-Position und beim zweiten Lauf in Oschersleben übernahm er die Tabellenführung, die er bis zum Finale nicht mehr abgab."
Keine Angst vor hohen Felswänden
Was Scheider besonders auszeichne, sei seine Fähigkeit, nach Niederlagen wieder aufzustehen und weiterzukämpfen, so Laudator Pippig. Das beste Beispiel sei seine Auszeit nach dem missglückten Rennen in Le Mans gewesen, als viele ihn als möglichen Meister schon abgeschrieben hatten. Scheider hatte sich in die Berge zurückgezogen und holte sich beim Klettern an 60 Meter hohen Felswänden im Montafon neue mentale Stärke. Scheider sei zwar noch nie beim Klettern gewesen, doch diese neue Herausforderung bewältigte er mit links. "Da war klar: Bei Timo gilt 'Don't crack under pressure'. Er kann dem größten Druck standhalten", so Pippig.
Der kleine Christopherus ging an den Junior-Motorsportler des Jahres, Euroserie-Champion und Williams-Formel-1-Testfahrer Nico Hülkenberg. "Wenn man für den Motorsport lebt, ist man schon stolz darüber, Meister zu werden und dann auch noch so eine Auszeichnung zu bekommen", sagte Hülkenberg, der in der kommenden Saison in der GP2 fährt und sich dort Podiumsplätze und Siege zum Ziel gesetzt hat.
Viel Prominenz in München
Bei der ADAC-Sport-Gala hatte sich viel Prominenz versammelt, darunter BMW Motorsportdirektor Mario Theissen, Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich, ITR-Chef Hans-Werner Aufrecht, Schumacher-Manager Willi Weber, Motorradweltmeister und Ex-Formel-1-Pilot Johnny Cecotto, Formel 3-Boß Detlef Kramp, DTM-Pilot Martin Tomczyk, Rennfahrerin Christina Surer, Ex-DTM-Pilot Christian Abt, Rallye-Weltmeisterin Isolde Holderied, Rallye-Weltmeister Christian Geistdörfer, Motorrad-Grand-Prix-Sieger Ralf Waldmann, Motorrad-WM-Pilotin Katja Poensgen, Nürburgring-Geschäftsführer Walter Kafitz, Hans-Jörg Fischer (Eurospeedway Lausitz), Thomas Voss (Motorsport Arena Oschersleben), Charly Lamm (Schnitzer) sowie die Motorrad-Weltmeister Karl Maier, Robert Barth und Jürgen Teuchert.
Als Stargast trat die Kult-Band "Karat" auf und begeisterte mit ihrem legendären Tophit "Über sieben Brücken musst du gehen".

