Scheider: Teil eins der Mission erfüllt
Timo Scheider hatte sich vorgenommen, so nah wie möglich an Gary Paffett dran zu sein, das ist bisher gelungen - Doch er weiß: Noch ist nichts gewonnen
(Motorsport-Total.com) - Timo Scheider musste sich zwar in der Qualifikation zum Saisonfinale in Hockenheim seinem Teamkollegen Mattias Ekström und seinem Rivalen Gary Paffett geschlagen geben, aber mit Startplatz drei ist der Gesamtführende mehr als zufrieden. Nach dem "Desaster von Dijon" habe er wirklich gehofft, einen Platz so weit vorn zu holen, erklärt Scheider.

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Ziel erreicht. Timo Scheider ist nah an seinem Rivalen Gary Paffett dran
"Danke an meine Jungs, sie haben heute kühlen Kopf bewahrt", so der Audi-Pilot. "Unser Ziel war einfach, auf Sicherheit zu gehen, es richtig zu machen und nach dem Wochenende in Dijon wieder zu unserer wirklichen Performance zurückzufinden. Ich denke, dass wir heute eine ganz gute Performance gezeigt haben." Er habe zwar in Q4 in der ersten und der letzten Kurve kleine Fehler gemacht, "aber so ist es nun einmal. "Mein Ziel war, so nah wie möglich an Gary dran zu sein und ich glaube, es ist nah genug, wenn man nur um zwei Hunderstelsekunden geschlagen wird."#w1#
Beinahe wäre er Paffett - bildlich gesprochen - ganz nah gekommen. Die beiden wären nämlich fast in der Boxengasse zusammengestoßen, als Scheider in der Fastlane war und Paffett gerade aus der Garage gewunken wurde. "Ich habe nur gesehen, dass ihn ein Ingenieur oder Mechaniker aus der Garage herausgewinkt hat", schildert der Audi-Pilot. "Ich war überrascht, dass er die ganze Zeit winkt, er hat mich gesehen, aber weitergewunken. Dann hätte es beinahe gekracht. Das war nicht perfekt, aber wie Mattias Ekström sagte: Er soll uns was zahlen, dann ist das schon okay", fügt er grinsend an.
Teil eins seiner Finalmission hat Scheider mit Startplatz drei erfüllt. "Es ist wirklich sehr wichtig, dass ich hier in der zweiten Reihe stehe", pflichtet er bei. Doch er stimmt auch seinem Rivalen Paffett zu, dass es nun allein an ihm liegt: "Ich muss schnell genug sein, um Fünfter zu werden. Für den Fall, dass er das Rennen gewinnt, würde Platz fünf reichen."
Doch Scheider weiß: "Es kann auch eine schwierige Aufgabe sein, Fünfter zu werden. Vielleicht haben wir morgen schwieriges Wetter. Soweit ich bisher weiß, soll es morgen am Vormittag regnen und danach etwas besser werden. Vielleicht haben wir also im Rennen eine tückische Situation. Aber bisher bin ich mit Platz drei sehr zufrieden und freue mich schon sehr."
Natürlich würde Scheider das Rennen gewinnen, doch er betont: "Es wäre dumm, wenn ich zu viel riskieren würde. Wir haben jetzt eine gute Ausgangslage, um gegen Gary anzukämpfen." Er will zunächst versuchen, wie schon in der Vergangenheit einen guten Start hinzulegen: "Wir stehen links, das ist für den Start vielleicht gar nicht so schlecht."
Danach gilt es für Scheider, "heil durch die ersten drei Kurven zu kommen - oder ohne Kontakt durch die erste Runde zu kommen. Ich denke, das ist der nächste Schlüssel für ein gutes Rennen. Danach müssen wir eine gute Strategie und gute Boxenstopps haben. Mehr nicht. Wir bestens vorbereitet für morgen, ich freue mich wirklich auf ein schönes Rennen und hoffe, dass viele Zuschauer kommen und es genießen werden."

