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Scheider: Erst Glück, dann Pole
Timo Scheider schwamm gut durch Q1, hätte dann fast den Sprung in Q4 verpasst und holte sich am Ende in Hockenheim doch noch die Pole
(Motorsport-Total.com) - Einfach hatte er es nicht, doch am Ende konnte Audi-Pilot Timo Scheider doch noch jubeln. Im Qualifying von Hockenheim, das stellenweise eher einer Driftchallenge ähnelte, schwamm er erfolgreich zur insgesamt neunten Pole-Position seiner DTM-Karriere. Auf dem Weg dort hin gab es für ihn aber einige Klippen zu umschiffen, unter anderem auch Steine, die er sich selbst in den Weg gelegt hat.

© xpb.cc
Timo Scheider legte in Q4 eine fehlerfreie Runde hin und holte die Pole
"Vor allem in Q1 hatten wir da draußen so harte Bedingungen, wir sind raus gegangen und es hat schlagartig angefangen zu regnen", berichtet Scheider. "Das hat den Plan dann doch etwas durcheinander geworfen und uns vor die neue Aufgabe gestellt, mit so viel Wasser und Gischt erst einmal umzugehen. In Q1 war es recht schwierig, die richtige Linie zu finden und eine freie Runde ohne Gischt hinzubekommen."
Doch das gelang Scheider recht gut. Danach wurden die Bedingungen auch immer besser. Doch den Sprung unter die letzten Vier hätte er beinahe noch verpasst. "Es war ein bisschen Glück dabei, dass ich es in Q4 geschafft habe", räumt der Audi-Pilot ein. Denn in Q3 lag er mit seinem Timing etwas falsch. Ingenieur Pascal Zurlinden hatte ihm in seiner vorletzten schnellen Runde gesagt, wie viel Restzeit noch bleibt, um über die Linie zu kommen und noch eine letzte schnelle Runde hinzulegen.
"Ich habe die Runde aber versemmelt", gibt Scheider zu. "Ich bin etwas langsamer gefahren, um dann in meiner letzten Runde freie Fahrt ohne Gischt zu haben. Aber als ich über die Linie gekommen bin, war schon die karierte Flagge da. Das habe ich also ein bisschen verpasst, und ich hatte Glück, dass es für Q4 gereicht hat."
Als Viertschnellster von Q3 musste er das Shootout als Erster eröffnen. Zunächst war Scheider skeptisch: "Ich dachte, dass es vielleicht eine schlechte Ausgangslage ist, wenn man als Erster in Q4 startet, denn es sah so aus, als ob die Strecke immer besser wird. Aber es war nicht so, dafür war meine Runde war fantastisch, einfach fehlerfrei. Ich habe das Auto sauber rumgetragen, keinen Randstein erwischt, der zu Wheelspin geführt hätte." So gelang ihm die Pole-Zeit.
"Ich muss auch Danke an meine Jungs sagen, sie haben einen tollen Job gemacht, in Q3 und Q4 haben sie den richtigen Reifendruck gewählt. Das war einer der Gründe, warum wir es geschafft haben", freut sich Scheider nun. "Es ist ein großartiges Gefühl, beim kleinen Deutschland-Finale auf der Pole-Position zu stehen. Auf einer Strecke, auf der ich die größten Emotionen meiner DTM-Karriere erlebt habe. Es fühlt sich recht gut an."
Sein Pech von Oschersleben, wo ihn ein Reifenschaden auf dem Weg zu Sieg stoppte und ihn auch aus dem Titelkampf warf, ist damit abgehakt. "Jetzt haben wir im Regen wieder gezeigt, dass wir konkurrenzfähig sind, dass wir immer noch die Pace haben. Das ist wichtig, und mein Ziel ist nun, morgen gegen die anderen zu fighten und auf das Podium zurückzukehren. Und ich hoffe natürlich, ganz oben zu stehen", lautet seine Kampfansage.
Und dabei nimmt er das Wetter wie es kommt: Im Regen ist Audi stark unterwegs, aber auch für die angekündigten trockenen Bedingungen ist Scheider zuversichtlich. "Wir hatten hier im Trockenen schon einige gute Rennen, von daher freue ich mich darauf. Die Jungs arbeiten hart daran, eine gute Abstimmung zu finden, und dann werden wir sehen. Wir brauchen einen guten Start, dann problemlose Runden, und dann werden wir sehen, wie die Strategie und die Pace aussehen", sagt er.

