• 28.10.2009 13:44

  • von Britta Weddige & Stefanie Szlapka

Rockenfeller: Nach Runde eins war es mal wieder gelaufen

Mike Rockenfeller peilte beim Finale von Startplatz zehn aus die Punkte an, doch scheiterte im Getümmel der ersten Kurve: "Es ist frustrierend"

(Motorsport-Total.com) - Mike Rockenfeller war nach dem finalen Rennen in Hockenheim sichtlich frustriert. Er hatte an diesem Wochenende feststellen müssen, dass Glück und Pech oft sehr dicht beieinander liegen. Im Qualifiyng war er eigentlich schon nach Q1 ausgeschieden. Doch da Mercedes-Pilot Mathias Lauda seine letzte Runde gestrichen bekam, weil er um einen Wimpernschlag zu spät in diesen Versuch gestartet war, rutschte Rockenfeller doch noch in Q2. Er nutzte die Chance und holte sich Startplatz zehn.

Titel-Bild zur News: Mike Rockenfeller

Mike Rockenfeller ist froh, dass er die Saison endlich zu den Akten legen kann

Von dort aus peilte er die Punkte an. Am Ende wurde Rockenfeller Neunter - und war mehr als enttäuscht. "Mein Rennen war leider mal wieder - zum fünften Mal in diesem Jahr - nach der ersten Runde gelaufen", so der Audi-Jahreswagenfahrer gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Er hatte zwar einen guten Start und lag in der ersten Kurve neben Mercedes-Jahreswagenfahrer Maro Engel. "Er war recht langsam, dadurch habe ich etwas an Schwung verloren", so Rockenfeller.#w1#

In Kurve zwei wählte er die Außenlinie, weil es sich innen gestaut hatte, "und da ist mir wieder irgendeiner hinten ins Heck gefahren. Ich habe ein bisschen Schwung verloren." In der Spitzkehre konnte Rockenfeller über die Außenbahn wieder ein oder zwei Plätze gut machen, doch die Freude darüber währte nicht lange.

"Auf einmal war da ein Unfall, Martin Tomczyk hat sich gedreht", schildert Rockenfeller. "Wie das entstanden ist, kann ich nicht sagen. Er hat sich genau vor mein Auto gedreht und ich musste außenrum. Alle anderen sind innen durch gefahren - die, die hinter mir waren, konnten innen noch vorbei. Ich konnte aber nicht mehr nach innen und war dann auf Platz 14. oder 15."

Danach hat der Rosberg-Pilot "gekämpft, was ging". Zunächst hatte er aber zu seinen direkten Vorderleuten "einen Riesenabstand". Dazu hat er mehrere Runden gebraucht, bis er Mercedes-Pilotin Susie Stoddart überholen konnte: "Das hat mich ein bisschen Zeit gekostet und dann hing ich noch hinter Lauda, das hat auch zwei Runden gedauert, bis ich an dem vorbei war." Rockenfeller konnte weitere Plätze gut machen und fand sich schließlich auf Rang neun wieder.

Die Punkte hatte er damit wieder in Sichtweite - auf Rang acht fuhr sein Teamkollege Markus Winkelhock. "Ich war schon schneller als die Gruppe vor mir und hinter Markus hätte ich vielleicht einmal die Chance gehabt", sagt er, räumt aber ein: "Ehrlich gesagt wollte ich in den letzten zwei, drei Runden nicht noch einen Unfall riskieren. Klar: Es ging um den letzten Punkt für mich, ebenso wie für Markus - aber am Ende auch für das Team. Ich glaube, das Dümmste was hätte passieren können, wäre, wenn ich mit ihm einen Unfall gehabt hätte. Von daher war ich am Ende vielleicht ein bisschen zu zaghaft für den letzten Punkt."

"Es war wirklich frustrierend", lautet Rockenfellers Bilanz vom letzten Rennen. Der Speed war okay. Zwar fehlte hinten an meinem Auto schon nach der ersten Runde einiges, weil mir ein paar Leute einiges abgefahren hatten. Aber das Auto war trotzdem schnelll und die Pace war nicht schlecht. Von daher daher wäre einiges drin gewesen. Vor allem wenn man sieht, dass Alexandre Prémat von Platz zwölf auf Platz vier vorgefahren ist. Und mein Speed war auch gut."

Für Rockenfeller bedeutete das Hockenheim eine ärgerliche Wiederholung der Ereignisse: "In diesem Jahr war es fünf Mal so: Bei allen Rennen, bei denen ich hätte gut punkten können, weil ich weit vorn stand, war immer nach der ersten Runde mein Rennen gelaufen. Da muss ich jetzt für das nächste Jahr daran arbeiten."

Doppelt bitter ist das für Rockenfeller, weil er sich in dieser Saison eigentlich für den Aufstieg in den Neuwagen empfehlen wollte. Doch mehr als vier Punkte konnte er in diesem Jahr nicht sammeln. "Ich muss sagen, dass ich stellenweise wirklich nichts dafür konnte", betont er. "Es ist halt manchmal Pech, dass man zur falschen Zeit an der falschen Stelle ist."

So wie zum Beispiel in der ersten Runde beim Finale in Hockenheim: "Winky war direkt vor mir, er ist durchgekommen, aber ich halt nicht. Von daher: Es ist dumm gelaufen, jetzt muss ich nach vorne schauen auf das nächste Jahr." Und für das Jahr 2009 gilt bei Rockenfeller: "Dicken Haken dahinter!"