Rockenfeller: Keine rechte Freude über P3
Mike Rockenfeller ist in der Eifel auf das Podium zurückgekehrt, doch der Audi-Pilot ärgert sich über seinen Fehler, mit dem er Platz zwei verschenkt hat
(Motorsport-Total.com) - Nach seinem schweren Unfall bei den 24 Stunden von Le Mans ist Mike Rockenfeller in der DTM auf das Podium zurückgekehrt. Doch seine Freude über Platz drei auf dem Nürburgring hält sich in Grenzen. Kein Wunder, schließlich hatte er bis zwei Runden vor Schluss auf Platz zwei gelegen und konnte dem Druck von Mercedes-Pilot Bruno Spengler standhalten. Doch dann verbremste sich der Audi-Pilot in Turn 1, wo er gestern in Q4 schon von der Strecke abkam. Spengler schlüpfte durch und musste sich mit Platz drei begnügen.

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Einer lächelt, der andere nicht: Mattias Ekström und Mike Rockenfeller
Rockenfeller war vom dritten Startplatz aus ins Rennen gegangen und konnte sich sofort auf den zweiten Platz verbessern. "Der Start war wirklich gut, das war das Positive", bilanziert er. "Er war genauso, wie ich wollte. Ich habe eine Position gegen Jamie gewonnen, und dann dachte ich, dass ich Mattias unter Druck setzen kann. Das war aber nicht der Fall. Er hatte heute einen tollen Speed, den ich nicht mitgehen konnte."
"Und dann musste ich mich auf meinen Rückspiegel konzentrieren, um Bruno hinter mir zu halten. Das ist mir am Ende leider nicht gelungen. Aber es ist ein toller Tag für Audi. Wir hätten den Doppelsieg holen können, nun ist es Platz eins und drei. Das ist auch recht gut", so Rockenfeller weiter.

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Am Ende der Stints bekam Mike Rockenfeller Probleme mit seinem Auto Zoom
Spengler hing ab dem Mittelstint in Rockenfellers Heck, fand aber keinen Weg vorbei. "Bruno war definitiv schneller als ich. Aber es war möglich, ihn hinter mir zu halten", schildert der Audi-Pilot. Allerdings bekam er am Ende seiner Stints mit abbauenden Reifen leichte Probleme mit seinem Auto: "Ich habe dann die Bremsbalance nach vorn verlagert. Offensichtlich ein bisschen zu viel - oder ich habe etwas zu spät gebremst. Wie gestern im Qualifying, aber heute war es trocken. Es war dieselbe Kurve, in der es mich an diesem Wochenende zwei Mal erwischt hat. Das hat mich einen Platz gekostet."
"Ich weiß, dass Bruno um die Meisterschaft kämpft, er war auch sehr fair", betont Rockenfeller. "Ich schätze, dass er einfach auf einen Fehler von mir gehofft hat. Und den habe ich leider gemacht." Grund dafür sei aber nicht gewesen, dass Spenglers Druck auf ihn zu groß geworden ist: "Ich wusste, dass ich ihn hinter mir halten kann, wenn ich keinen Fehler mache. Aber ich habe die Bremsen blockiert, und ich konnte die Kurve nicht so nehmen, wie ich wollte. Und leider hat das gereicht. Deshalb bin ich so traurig."
Wenn man im vor dem Rennen einen Podiumsplatz angeboten hätte, hätte er diesen sofort genommen, räumt "Rocky" ein, "aber wenn man fast das ganze Rennen über auf dem zweiten Platz liegt, und ihn zwei Runden vor Schluss durch einen eigenen Fehler verliert, dann ist das recht hart. Platz drei ist zwar nicht schlecht, aber ich wollte wirklich diesen zweiten Platz. Und ich denke, er wäre möglich gewesen. Und deshalb bin ich natürlich etwas enttäuscht. Hoffentlich passiert so etwas beim nächsten Mal nicht. Aber man weiß es nie. Das ist Racing."
¿pbvin|1|3961||0|1pb¿Tröstende Worte gibt es vom Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich: "'Rocky' hat eine gute Leistung gezeigt. Bruno hat wirklich gepusht, er war oft nah dran. Man konnte sehen, dass er wohl ein bisschen schneller hätte fahren können als Rocky, wenn er allein gewesen wäre. Dann ist es leider passiert. Aber das gehört zum Rennsport."
Trotz aller Enttäuschung: Rockenfeller hat wieder den Podiumskurs eingeschlagen, nachdem es in den letzten Rennen nicht mehr so für ihn lief, die Verletzungspause nach Le Mans eingeschlossen. "Österreich war nicht so gut, da war ich nur Fünfter. Am Lausitzring konnte ich von meiner Couch aus nicht so viel ausrichten, und das letzte Rennen am Norisring war wirklich schlecht. Unsere Performance hat nicht gepasst. Und an diesem Wochenende waren wir wieder auf Normalniveau angelangt", pflichtet er bei. "Jetzt genieße ich die Zeit, und bereite mich vor, und dann sind wir bei den nächsten Rennen hoffentlich noch stärker."

