• 18.08.2013 16:32

  • von Stefanie Szlapka & Roman Wittemeier

Rockenfeller ist "stolz und glücklich"

Vom letzten Platz noch auf Rang vier nach vorn: Mike Rockenfeller (Audi) verbessert am Nürburgring seine Ausgangslage im Titelkampf

(Motorsport-Total.com) - In der ersten Kurve schien alles verloren, am Ende jedoch steht er als großer Gewinner des Wochenende da: Mike Rockenfeller. Der Phoenix-Audi-Pilot fuhr sich nach einem Austritt in der ersten Runde per optimaler Strategie vom letzten auf den vierten Rang nach vorn. Weil die Titelkonkurrenten Gary Paffett (Mercedes) und Bruno Spengler (BMW) am Sonntag am Nürburgring leer ausgingen, darf Rockenfeller seinen vierten Platz ausgelassen feiern.

Titel-Bild zur News: Mike Rockenfeller

Mike Rockenfeller hat nun 35 Punkte Vorsprung in der Gesamtwertung Zoom

Der Schlüssel zur erfolgreichen Aufholjagd lag in der mutigen Taktik seines Teams Phoenix. Rockenfeller bekam nach einer Runde einen Satz Regenreifen verpasst, obwohl jener Boxenstopp außerhalb des Fensters lag und somit nicht zum Kontingent der zwei Pflichtboxenstopps zählte. "Ich habe am Anfang nicht mitbekommen, was wir machen. Das Boxenstopp-Fenster war nicht offen, aber die Jungs wussten, was sie machen. Ich habe dann einfach Druck gemacht. Leider war ich auf den Slicks nicht schnell genug, sonst wäre das Podium möglich gewesen. Wir können stolz und glücklich sein."

"Wir haben den zweiten Pflichtstopp nicht früher gemacht, weil der Option-Reifen schneller war als der Standardreifen. Das war richtig. Und von der letzten Position auf die vierte vorzukommen - da kann man nicht viel falsch gemacht haben", fasst der Audi-Titelvaforit zusammen. "Ich hatte ein gutes Auto und im Nassen hat es Spaß gemacht, im Trockenen habe ich es dann locker angehen lassen", so "Rocky" nach einem aufregenden Rennen. "Einmal tief durchatmen ist nun angesagt", sagt Audi-DTM-Rennleiter Dieter Gass erleichtert.

"Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden, aber im Rennverlauf hatte man sich vielleicht sogar noch etwas mehr erhofft. Aber wenn der Rocky nach der ersten Kurve Letzter ist und dann am Ende noch Vierter wird, dann muss man doch zufrieden damit sein", so Gass. Die besondere Taktik des Phoenix-Teams war die logische Konsequenz aus den Bedingungen. "Wenn man hinten ist, kann man strategisch mehr wagen. Da gab es für ihn nichts mehr zu verlieren."


Fotos: DTM auf dem Nürburgring


"Wir haben uns gefragt, welches der passende Reifen für die Bedingungen ist und das war ganz klar der Regenreifen. Wir haben ihn hereingeholt, die Regenreifen installiert. Das hat gut funktioniert", berichtet der DTM-Rennleiter von Audi. "Wir lagen mit Rocky vorn und konnten bei den weiteren Stopps reagieren. Wir mussten nicht agieren und ihn für Slicks schnellstmöglich hereinholen. Bei so etwas muss man kühlen Kopf bewahren."

Diese Coolness ist nun auch an den drei verbleibenden DTM-Rennwochenenden des Jahres gefragt. "Jetzt gibt es immer noch 75 Punkte zu gewinnen. Mike ist in einer guten Situation, aber er ist weit davon entfernt, sich auf irgendetwas auszuruhen", so Gass. "Wir haben am gesamten Wochenende gesehen, wie hart umkämpft es ist. Das wird bei den kommenden Rennen auch so sein. Wenn wir unseren Vorsprung halbwegs halten können, dann sind wir schon zufrieden." Rockenfeller meint: "Wir sind selbstbewusst. Wir müssen immer das Maximum aus unseren Möglichkeiten machen und versuchen, unser Ding durchzuziehen."