Rennleitung als Wetterbeobachter
Das Qualifying musste wegen dem heftigen Regen unterbrochen werden - Was passiert wenn es im Rennen wieder zu stark regnet?
(Motorsport-Total.com) - Die Berichte aus Deutschland lassen alle Beteiligten der DTM in Österreich neidisch werden. Während die Bekannten daheim von warmen und sonnigen Tagen berichten, ist am Red-Bull-Ring Land unter. So unterbrach die Rennleitung das gestrige Qualifying in der zweiten Session, da es einfach zu heftig geregnet hatte und sich die Fahrer einig waren, dass es einfach zu gefährlich war. "Es war zu viel Regen", so Mike Rockenfeller. "Im Moment ist es nicht möglich mit dem Regenreifen bei den Bedingungen zu fahren und das Auto auf der Strecke zu halten."

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Bei gefährlichen Bedingungen greift die Rennleitung ein.
Schließlich hatten auch alle auf trockene Bedingungen gesetzt. Das Problem mit den Slicks ließ sich noch schnell lösen - wenn man vom Fall Mattias Ekström und Miguel Molina absieht. Aber das Setup passte trotzdem noch nicht und so schwamm auch mal das gesamte Fahrzeug über den Unterboden auf. "Vor allem auf der Start-Ziel-Geraden und in der Boxengasse ist es bei Regen extrem rutschig, der Rest der Strecke geht", berichtet Gary Pafett. "Aber es war eine gute Entscheidung, die Session abzubrechen."
Nun stellt sich für den heutigen Rennsonntag die Frage: Was passiert, wenn zum heutigen Rennen wieder die gesamte Strecke unter Wasser steht und der extreme Regen einfach nicht aufhören will? Zumindest die Rennleitung lässt erneut die Möglichkeit offen, einzugreifen. "Entweder wird der Herr Kastenholz das Feld einige Runden anführen oder wir werden das Rennen sogar stoppen", so Rennleiter Sven Stoppe am Samstagabend. Dabei zieht er mehrere Personen zu rate. "Natürlich werde ich wieder Informationen bei den Fahrern einholen", so Stoppe. "Aber wir haben dann auch noch einen Racekonsultant, der sich aufgrund der Bilder eine Meinung bilden kann." Gerade Bernd Mailänder müsste sich mit Safetycar-Phasen auskennen.
Auf dem Red Bull Ring treffen gleich mehrere Komponenten zusammen, die ein Eingreifen der Rennleitung ins Renngeschehen nötig machen: der unglaublich heftige Regen, die Beschaffenheit des Asphalts, durch die das Wasser nur langsam abfließt, das Setup der DTM-Boliden und die Reifen. Sollte der schlimmste Fall eintreten, müsste das Rennen unterbrochen werden. "Der neue Asphalt ist noch sehr ölig und nimmt noch nicht viel Wasser auf", so Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich. "Das Limit des Regenreifens war für den heutigen Regen zu niedrig."
Was die Hankook-Reifen betrifft, so haben die Hersteller vor der Saison ihr Einverständnis für die Regenreifen und deren Aufbau gegeben. "Die optimale Reifentemperatur war im Qualifying vorhanden und mit 60 Grad im optimalen Bereich", so Michael Eckert, Renningenieur bei Hankook. "Bei der Profilgestaltung kommt man an seine Grenzen, wenn das Wasser zentimetertief steht. Mit einem anderen, weicheren Setup kommt man bei viel Wasser besser mit den Reifen zurecht."
Der Regenreifen von Hankook hat besonders auf abtrocknender Strecke Vorteile. Die Fahrer können lange mit ihm fahren, bevor sie auf die Slicks wechseln. "Wer hätte gedacht, dass es Monsun auch in der Steiermark gibt", beschreibt es Ullrich treffend. Auf jeden Fall wird das Wetter eine entscheidende Rolle im Rennen einnehmen.

