• 04.05.2012 12:00

Regenpremiere für die neuen Hankook-Reifen?

Das Streckenlayout des Lausitzrings stellt für die neuen Hankook-Reifen ebenso eine Herausforderung dar wie möglicherweise auch das Wetter

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Lausitzring wartet auf Teams und Fahrer der DTM ein 3,478 Kilometer langer moderner Kurs, der technisch sehr anspruchsvoll ist. Es gibt nur wenige lange Geraden, aber viele langsame Kurven, die teilweise stark überhöht sind. Besonders gefürchtet ist das enge und für die Piloten nur schwer einzusehende Infield. Die Boliden müssen an dieses spezielle Streckenlayout angepasst werden, das richtige Fahrzeug-Setup ist die entscheidende Siegkomponente. Gute Überholmöglichkeiten bieten sich in der ersten Kehre, wenn die Piloten von Spitzengeschwindigkeiten auf rund 70 km/h abbremsen.

Titel-Bild zur News: Hankook-Reifen

Reifenhersteller Hankook freut sich auf das Wochenende in der Lausitz

Die für 2012 neu entwickelten Hankook-Rennreifen müssen auf dem gesamten kurvigen Streckenverlauf maximale Traktion liefern, damit die Fahrer aus den langsamen Passagen schnell herausbeschleunigen können. Eine besondere Herausforderung für den Ventus Race ist die geschlossene Asphaltdecke. "Auf dem glatten und feinporigen Belag muss der Reifen zum Arbeiten gebracht werden, damit er den nötigen Grip entwickelt", erklärt Hankook-Renningenieur Michael Eckert.

Ihre optimale Leistung bringen die Slicks in einem Bereich, der zwischen 90 und 110 Grad liegt. Und Eckert ist zuversichtlich, dass die Reifen den nötigen Grip aufbauen, auch wenn am Lausitzring sehr viel niedrigere Temperaturen als in Hockenheim erwartet werden: "So wie die alte Reifengeneration im vergangenen Jahr, werden auch die Pneus 2012 auf allen Streckenabschnitten eine Spitzen-Performance abliefern", verspricht er.

Die große Unbekannte in der Lausitz ist seit jeher das Wetter. Auch am kommenden DTM-Wochenende sind wechselnde Bedingungen mit Niederschlägen vorausgesagt. Treffen die Prognosen ein, könnte der Hankook-Regenreifen beim Qualifying am Samstag seine Saisonpremiere feiern. Und die hat es in sich, denn besonders im winkligen Infield sammelt sich das Wasser und kann nach einem kräftigen Schauer schnell auf eine Höhe von mehreren Zentimetern ansteigen.

Doch auch hier bleibt der Hankook-Ingenieur gelassen, denn der neue Regenpneu hat eine noch griffigere Laufflächenmischung als das Modell der Vorsaison. Gleichzeitig wurde das Profildesign überarbeitet. "Damit kann der 2012er-Regenreifen mehr Wasser verdrängen und senkt so gegenüber dem 2011er-Reifen trotz größerer Aufstandsfläche die Aquaplaning-Gefahr signifikant", erklärt Eckert.

Auch wenn es nicht sofort erkennbar ist, kommen bei Reifen grundsätzlich viele unterschiedliche Gummimischungen zum Einsatz. Die offensichtlichste ist bei allen Reifentypen - ob profilloser Slick, Regenreifen oder Intermediate - die Laufflächen-Mischung. Sie muss konstant hohen Grip über die gesamte Einsatz-Zeit liefern, darf aber nicht überhitzen und muss ebenfalls eine gute Selbstreinigung gewährleisten.

Das optimale Temperaturfenster der Lauffläche während des Rennens liegt beim DTM-Slick zwischen 90 und 110 Grad, bei den Regenreifen zwischen 60 und 70 Grad. Der Hauptbestandteil ist synthetischer Gummi, dazu kommen rund 15 weitere unterschiedliche chemische Komponenten. Hankook-Rennreifen werden übrigens bereits seit geraumer Zeit völlig ohne die sonst vielfach im Motorsport noch üblichen, gesundheitsschädlichen hocharomatischen Öle produziert.