Ralf Schumacher über ADAC-DTM nach Berger: "Kann nur besser werden"

Wieso Ralf Schumacher der Meinung ist, dass die DTM beim ADAC in guten Händen ist und warum er die Ära unter Ex-DTM-Chef Gerhard Berger sehr kritisch sieht

(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher, dessen Sohn David Schumacher 2023 im Winward-Mercedes seine zweite DTM-Saison bestreitet, sieht die Übernahme der Traditionsserie durch den ADAC positiv - und übt Kritik an Ex-Besitzer Gerhard Berger.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher sieht unter dem ADAC eine positive Zukunft für die DTM Zoom

"Es kann jetzt nur besser werden, weil es einfach professioneller gehandhabt wird", sagt der Ex-DTM- und -Formel-1-Pilot bei 'ran.de'. "Das war eben nicht so, auch wenn man das Gerhard Berger hätte zutrauen sollen, dass er das hier und da besser macht. Aber hat er nicht."

Nachsatz: "Und auch der ganze Abschied war sehr unglücklich. Dementsprechend kann es für die DTM jetzt nur noch bergauf gehen."

DTM laut Schumacher "endlich in ruhigerem Fahrwasser"

Die Rennserie, in der er selbst von 2008 bis 2012 für Mercedes-AMG am Start war, sei nach wie vor eine "unglaublich wichtige" Marke für den deutschen Motorsport, so Schumacher. "Gerade durch die großen Zeiten der DTM selber, aber auch als Plattform für einige jetzige Formel-1-Fahrer", konkretisiert er.

"Dementsprechend ist es wirklich schön und wichtig, dass das Thema jetzt endlich in ruhigem Fahrwasser ist und professionell gehandhabt wird - und auch eine gute und vor allem auch finanziell sichere Zukunft hat. Zumindest mal vom Organisator her", freut er sich über die Übernahme der Serie durch den ADAC.

Auf die Frage, was er sich von der neuen DTM-Saison erwarte, spricht Schumacher, der übrigens mit seiner Weinmarke seit 2023 DTM-Partner ist, auch das Thema Strafen an. "Ich erwarte mir vor allem Kontinuität, professionellen Umgang mit den Strafen", sagt er. "Aber da haben wir mit dem Rennleiter, der beim ADAC ist, einen sehr guten, kompetenten Mann."

Schumacher-Kritik im Vorjahr: "Regel-Wirrwarr" als Gefahr

Damit meint Schumacher Renndirektor Sven Stoppe, der bereits bis Ende 2020 DTM-Renndirektor war - und der in der Szene einen guten Ruf genießt. Er ersetzt den US-Amerikaner Scot Elkins, der sich im Vorjahr auch Kritik gefallen lassen musste. Unter anderem von Schumacher.

Nach dem Wochenende in Spa-Francorchamps, als David Schumacher in der Startaufstellung wegen Tracklimits-Verstößen vom Vortag um zwölf Startplätze zurückversetzt worden war, sprach der 47-Jährige bei 'ran.de' von einem "Regel-Wirrwarr", das die DTM "in Gefahr bringen" könnte.

Und adressierte die Kritik auch direkt an Berger. "Gerhard redet sich da immer ein bisschen raus und sagt, er habe mit den Regeln nichts zu tun", so Schumacher. "Da macht er es sich ein bisschen leicht. Das könnte man ändern."

"Eine große Enttäuschung, lieber Gerhard"

Auch der späte Verkauf der DTM-Rechte von Berger an den ADAC und die Art und Weise, wie die Schließung der DTM-Dachorganisation ITR über die Bühne ging, kam bei Schumacher alles andere als gut an. "Was da hinter den Kulissen der DTM los ist, ein absoluter Witz!", schrieb er Ende November, als der Verkauf noch nicht finalisiert war, auf 'Instagram'.

"Man spielt hier mit Existenzen und Arbeitsplätzen um fünf nach zwölf!! Manchmal frage ich mich, ob die ITR weiß, was sie da anrichtet. Eine große Enttäuschung, lieber Gerhard. Die Fahrer und Teams haben dir vertraut!"

Berger war von 2017 bis 2020 zunächst Vorsitzender und Mitbesitzer der ITR, nach dem Ausstieg der Hersteller Audi und BMW und dem Ende der Class-1-Prototypen war der österreichische Ex-Formel-1-Pilot ab 2021 alleiniger Besitzer.

Er stellte die Serie mit den seriennäheren GT3-Boliden neu auf. Ende 2022 verkaufte er die Serie an den ADAC, wodurch in etwas weniger als zwei Wochen mit dem Saisonauftakt in Oschersleben eine neue Ära anbricht.