• 18.08.2013 19:32

  • von Roman Wittemeier

Phoenix-Teamchef: "Haben 90 Prozent richtig gemacht"

Phoenix bringt Titelfavorit Mike Rockenfeller am Nürburgring von ganz hinten noch auf den vierten Platz - Teamchef Moser: "Sieg wäre möglich gewesen"

(Motorsport-Total.com) - Mike Rockenfeller stand bei seinem Heimrennen auf dem Nürburgring zwar nicht auf dem Podium, aber er durfte sich nach 47 spektakulären Runden bei wechselnden Bedingungen als großer Sieger des Wochenendes fühlen. Während seine Kontrahenten Bruno Spengler (BMW) und Gary Paffett (Mercedes) in der Eifel leer ausgingen, konnte "Rocky" immerhin 12 Punkte einfahren und seinen Vorsprung in der Gesamtwertung weiter ausbauen. Danach hatte es nach dem Start des Rennens überhaupt nicht ausgesehen.

Titel-Bild zur News: Mike Rockenfeller

Guter Schachzug: Phoenix holte Mike Rockenfeller sofort an die Box Zoom

In der ersten Kurve gerieten sich Rockenfeller und BMW-Pilot Joey Hand ins Gehege. Der Amerikaner schied aus, der Audi-Pilot aus Neuwied konnte als Letzter dem Feld hinterherfahren. Was folgte, war eine taktische Meisterleistung seines Teams Phoenix. Die Mannschaft um Ernst Moser und Rockenfeller-Renningenieur Jürgen Jungklaus holte den Titelfavoriten bei der frühen Safety-Car-Phase sofort zur Box und gab ihm Regenreifen mit auf den Weg. Dies war die perfekte Lösung unter jenen Umständen.

"Nach der ersten Kurve war das Rennen fast schon vorbei. Da hatten wir dann mal wieder nichts zu verlieren - so ähnlich wie am Norisring. Da kam relativ schnell die Entscheidung für Regenreifen nach dem Motto: jetzt oder nie", berichtet Ernst Moser nach dem gelungenen Heimspiel. "Wir haben die Safety-Car-Phase dafür genutzt. Ich habe mich gewundert, dass es außer uns niemand so gemacht hat. Umso schöner ist es für uns. Wir waren damit zurück im Spiel."

Rockenfeller konnte sich mit Regenreifen rasant nach vorne arbeiten, er führte das Rennen lange Zeit an. Der Nachteil des frühen Stopps: Der ehemalige Le-Mans-Sieger musste zwei weitere Stopps absolvieren, weil der erste Service nicht als einer der beiden Pflichtboxenstopps zählte. Erst beim späten zweiten Wechsel kamen Robert Wickens, Augusto Farfus und Christian Vietoris am Mann aus Neuwied vorbei. "90 Prozent haben wir richtig gemacht, zehn Prozent hätten wir noch besser machen können", meint Moser.


Fotos: DTM auf dem Nürburgring


"Wenn wir alles ganz richtig gemacht hätten, dann wäre sogar der Sieg möglich gewesen", ist der Phoenix-Teamchef sicher. "Wir hätten noch einmal Regenreifen fahren müssen, bevor wir auf die Options gegangen sind. Im Regen war er einfach schneller. Später mit den Slicks war das nicht mehr möglich. Wenn er mit den Options vor den anderen gewesen wäre, dann wäre mehr drin gewesen. Nach dem Wechsel auf Slicks war 'Rocky' zu Beginn ein wenig zu konservativ. Es hat etwas gedauert, bis er den Speed gefunden hatte. Priaulx und Merhi haben beim Überrunden Zeit gekostet, aber er war auch zu langsam."

"Zum Schluss war das Tempo zu langsam und die Uhr lief gegen uns. Wir fuhren dann auf Zeit und mussten den letzten Stopp noch etwas früher machen", berichtet der Phoenix-Boss. "So ist es Platz vier geworden. Wir sind damit natürlich zufrieden." Unter dem Strich steht ein Vorsprung von 35 Punkten in der Gesamtwertung für Rockenfeller. "Wir machen genauso weiter wie in den bisherigen sieben Rennen. Wir wollen auch in Oschersleben in Richtung Podium. Je schneller wir den Sack zumachen können, desto schöner wird das Finale in Hockenheim für uns."