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Paffetts fantastischer Schock in der Lausitz
Gary Paffett hätte nicht damit gerechnet, mit seiner Strategie gleich alle zu überholen - Der Brite feierte seinen ersten Sieg seit Oschersleben 2007
(Motorsport-Total.com) - Gary Paffett hatte vor dem Rennen auf dem EuroSpeedway Lausitz vollmundig angekündigt, dass alles möglich sein und dass er trotz seiner Rückversetzung auf Startplatz sieben den Sieg holen könnte. Und der Brite hat Wort gehalten. Mit der perfekten Strategie und dem nötigen Speed holte er seinen ingesamt elften DTM-Sieg. "Es fühlt sich fantastisch an", jubelte Paffett. "Mein letzter Sieg war 2007 in Oschersleben in einem Jahreswagen. Das letzte Mal, dass ich in einem Neuwagen gewonnen habe, war 2005 - das ist schon sehr lange her."

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Endlich wieder ganz oben: Gary Paffett holte seinen ersten Sieg seit 2007
Er sei mit der Erwartung, vorne mitfahren und wieder Rennen gewinnen zu können, in diese Saison gestartet, erklärte der Mercedes-Pilot. Der Auftakt in Hockenheim war für ihn jedoch schon nach einer halben Runde beendet. Heute zeigte er sein ganzes Können. "Hockenheim war hart, aber heute war das Auto fantastisch. Das Team hat einen fantastischen Job gemacht. Es ist wirklich ein wunderbares Gefühl, vor allem wenn man bedenkt, wo wir in der Startaufstellung gestanden sind. Es ist einfach unglaublich", so Paffett.#w1#
Der Schlüssel zum Erfolg: Paffett ging - wie sein Teamkollege Bruno Spengler, der Zweiter wurde, extrem spät zu seinen Boxenstopps. Während die anderen zum Reifenwechsel fuhren übernahm Paffett die Spitze und legte eine schnelle Rundenzeit nach der anderen hin. So kam er zunächst an Spengler vorbei. Und als er selbst zu seinem zweiten Stopp kam, hatte er schon so viel Vorsprung, dass er mit komfortabler Führung wieder auf die Strecke kam.

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Die C-Klasse war heute perfekt auf die Wünsche von Gary Paffett angepasst Zoom
"Die Strategie liegt allein in den Händen des Teams und ich muss mich beim Team wirklich bedanken", sagte Paffett. "Denn damit habe ich das Rennen gewonnen. Das Auto hatte den nötigen Speed und ich konnte schnell fahren. Aber in dieser tollen Position war ich nur, weil ich so lang freie Fahrt hatte."
Als er nach dem ersten Stopp vor Spengler auf die Strecke kam, dachte er, er habe nur seinen Teamkollegen hinter sich gelassen: "Ich dachte, die anderen wären alle noch vor mir. Aber als ich nach dem zweiten Stopp immer noch 'P1' auf der Boxentafel gesehen habe, wurde mir klar, dass ich in Führung liege. Das war ein richtiger Schock - denn normalerweise geht das nicht so einfach. Doch heute hat es funktioniert und das Team hat in allen Bereichen einen fantastischen Job gemacht."
Zur Rennmitte fuhr Paffett eine Qualifiying-Runde nach der anderen. Diesen Speed habe er halten können, da das Team nach dem Samstag und auch nach dem heutigen Warmup noch die richtigen Änderungen an der C-Klasse vorgenommen habe. "Ich konnte richtig pushen. Im Warmup war es mir noch nicht möglich, Runde um Runde zu pushen - und im Rennen konnte ich es. Da konnte ich alles aus dem Auto rausholen."
Am Ende des Rennens haben allerdings seine Reifen so abgebaut, dass Spengler bedrohlich nahe kam. "Es gab Zeiten im Rennen, da war ich schneller und konnte davon ziehen und es gab Zeiten, als er schneller war. Es lag immer daran, wer die besseren und frischeren Reifen hatte", so Paffett. Doch die Attacken des Teamkollegen hörten irgendwann auf. Das Team hatte Spengler gemahnt, Reifen zu schonen und Platz zwei nicht noch wegzuwerfen. "Wir mussten mit unseren Positionen am Rennende doch sehr zufrieden sein", sagte auch Paffett, "schließlich sind wir als Fünfter und Siebter gestartet. Da haben wir nur versucht, es nach Hause zu bringen - ich zumindest."
Vor zwei Wochen in Hockenheim fuhr Mercedes noch hinterher, jetzt gelang es, das Blatt zu wenden. "Die Fahrer und das Team haben immer daran geglaubt, dass wir ein gutes Auto haben", betonte Paffett. "Bei den Testfahrten waren mit dem Auto immer sehr zufrieden. In Hockenheim haben wir wohl etwas falsch gemacht. Wir waren nicht schnell genug. Aber wir wussten, dass wir mit ein paar kleine Änderungen und harter Arbeit wieder an der Spitze sein können. Das Team hat in den vergangenen zwei Wochen einen tollen Job gemacht und das Auto ist jetzt einen deutlichen Schritt weiter vorn."
Am liebsten würde Paffett jetzt am nächsten Wochenende gleich ins nächste Rennen starten. Doch bis zum Norisring sind vier Wochen Pause. Sein Ausblick auf Nürnberg: "Hoffentlich erleben wir dort eine weitere große Party. Ich mag die Strecke wirklich, ich habe dort schon zweimal gewonnen. Es ist ganz sicher eines der Saisonhighlights. Das Team hat eine ganz gute Ahnung, wie man das Auto dort abstimmen muss. Hoffentlich können wir den Schwung also mitnehmen. Ich bin zuversichtlich, dass wir dort ein gutes Auto haben und wieder um den Sieg mitkämpfen können."

