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  • 15.08.2009 10:24

  • von Stefanie Szlapka & Britta Weddige

Paffett und Ekström: Zwei wirkliche Kämpfer

Gary Paffett und Mattias Ekström: Das große Duell der alten Rivalen lebt wieder auf - Und es ist geprägt von gegenseitigem Respekt

(Motorsport-Total.com) - So eng war es nach fünf Rennen in der Gesamtwertung der DTM schon lange nicht mehr. Gary Paffett und Mattias Ekström liegen mit 28 Zählern punktgleich an der Spitze. Mit einem Zähler Rückstand folgt Timo Scheider, vier weitere Punkte dahinter Bruno Spengler. Doch viele sind sich sicher, dass es in dieser Saison zum großen Kampf zwischen Mattias Ekström und Gary Paffett kommt - eine Wiederholung des legendären Duells von 2005.

Titel-Bild zur News: Gary Paffett, Mattias Ekström

Rivalen, die sich bestens kennen: Gary Paffett und Mattias Ekström

Die beiden Piloten kennen sich durch und durch: "Jeder der beiden weiß, was der Gegner kann und was er weniger kann", beschreibt Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich die Beziehung der beiden und zeigt sich begeistert von den zwei Piloten: "Wobei das 'weniger können' nur in homöopathischen Dosen vorliegt. Die beiden sind sehr nahe am idealen DTM-Piloten."#w1#

Dazu kommt noch, dass sich bei Piloten gegenseitig sehr schätzen. So kann man bei beiden sicher sein, auf Fragen nach dem Konkurrenten kaum böse Worte zu vernehmen. "Gary gehört zu den wenigen Fahrern, denen ich auf der Strecke voll vertraue", erzählte Ekström in einem früheren Interview mit 'Motorsport-Total.com'. "Er ist ein harter Hund und er fährt hart. Aber ich weiß genau, bis zu welcher Grenze er geht. Er würde mich nie umdrehen und er würde nie eine unfaire Attacke gegen mich starten." Der Schwede hoffte in den vergangenen Jahren inständig, dass Paffett in einen aktuellen Mercedes zurückkehrt.

Auch Paffett spart nicht mit Komplimenten für seinen Rivalen: "Ich weiß, wie gut er ist. In den vergangenen Jahren war er - aus welchen Gründen auch immer - nicht unbedingt in Topform. Aber in diesem Jahr ist es anders. Ich habe viel mit ihm gesprochen und er sagte mir, dass ihm das Auto in diesem Jahr besser liegt als das des vergangenen Jahres."

"Die beiden kämpfen hart, sind sich aber sicher, dass der andere keine linke Tour probiert." Wolfgang Ullrich

2009 scheint es, als seien Ekström und Paffett besonders motiviert, schnell und erfolgshungrig. Wer im freien Training in Oschersleben an der Boxenausfahrt stand, konnte den Unterschied zum restlichen Fahrerfeld erkennen. Die beiden geben von Anfang an richtig Gas. "Beide können auch aus einem nicht optimalen Auto das Maximum herausholen", erklärt Audi-Sportchef Ullrich. "Zudem können sie sich auch in schwierigen Situationen motivieren - die beiden sind wirkliche Kämpfer." Und Ullrich pflichtet Ekström bei: "Die beiden kämpfen hart, sind sich aber sicher, dass der andere keine linke Tour probiert."

Das sieht Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug ein bisschen anders. Ekström sei "bei dem, was er im Feld schon alles angestellt hat, nicht gerade das unbeschriebene Blatt", teilt er einen Seitenhieb in Richtung des Schweden aus. Er fügt jedoch an: "Ich habe aber jetzt mit gutem Gefühl zur Kenntnis genommen, dass er sich müht, fair unterwegs zu sein, was nicht immer der Fall war. Da hat er sich glaube ich schon ein bisschen geändert."

"Ich sehe es nicht als Duell von zwei Mann." Norbert Haug

Haug gehört auch nicht zu jenen, die damit rechnen, dass Paffett und Ekström am Ende den Titel allein unter sich ausmachen: "Ich sehe es nicht als Duell von zwei Mann. So eng, wie die Spitze beieinander ist, können wir am Montag vielleicht schon wieder über etwas ganz anderes reden." Bei pro Rennen zehn zu vergebenden Punkten kann sich das Bild in der engen Tabelle tatsächlich schnell wieder ändern.