Neues Reglement: Sparsam, gerecht und international
ITR-Chef Hans-Werner Aufrecht und DMSB-Präsident Torsten Johne wollen die DTM für neue Hersteller und den internationalen Markt öffnen
(Motorsport-Total.com) - Bald startet die DTM in ihre neue Saison - mit alten Autos. Im Zuge der Einfrierung wird weiter mit den Autos der Jahrgänge 2009 und 2008 gefahren. Doch auch ITR-Chef Hans-Werner Aufrecht glaubt nicht, dass die Show darunter leidet. "Ich denke, wer das letzte Jahr auch nur einigermaßen verfolgt hat, hat gesehen, wie spannend diese Saison war. Und ich glaube, es war, was den Sport anbelangt, kein verkehrter Schritt, dass wir das Reglement eingefroren haben", sagte der DTM-Boss bei der Präsentation in Wiesbaden.

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Hans-Werner Aufrecht will die DTM international und für Hersteller öffnen
"Warum haben wir es eingefroren? Weil der Kostendruck für die Hersteller so groß ist, dass wir gesagt haben: Wir müssen sparen, wir müssen Rücksicht nehmen auf die Wirtschaftslage", erläuterte Aufrecht. "Und ich glaube, dem sind wir mit dem Einfrieren gerecht geworden. Ich gehe davon aus, dass der Sport nicht darunter leidet, sondern dass wir hervorragenden und großartigen Motorsport bekommen."#w1#
Das Jahr 2010 ist aber ohnehin nur ein Übergangsjahr, denn hinter den Kulissen wird weiter an einem neuen Reglement gefeilt. Über Details schweigt man sich weiter aus, aber klar ist, dass die DTM für die Zukunft gerüstet werden soll. Und: Sie soll interessant werden für weitere Hersteller. Ob bald eine dritte Marke einsteigt, kann Aufrecht derzeit nicht beantworten.
"Aber eine Frage kann ich beantworten: Was haben wir denn getan, damit möglicherweise ein dritter Hersteller kommt? Und dazu kann ich sagen, dass wir gemeinsam mit den involvierten Herstellern und dem DMSB ein Reglement verabschiedet haben, das diesem Kostendruck gerecht wird, das den Sicherheitsüberlegungen gerecht wird und - und das ist das Entscheidende für einen möglichen neuen Hersteller - gleiche Chancen für alle bietet", erklärte Aufrecht.
¿pbvin|1|2666||0|1pb¿Zudem orientiert sich die DTM weiter in Richtung Ausland. Gemeinsam mit dem DMSB arbeite man daran, dass das neue Reglement "auch international gefahren wird. Hier hat die deutsche Federation mit der japanischen Federation und mit amerikanischen Freunden Kontakt aufgenommen und wir sind hier in Gesprächen, damit wir hier weiterkommen", bestätigte Aufrecht Gespräche mit der Super-GT in Japan und der US-amerikanischen Grand-Am-Serie.
DMSB-Präsident Torsten Johne pflichtete bei: "Stillstand ist Rückschritt und deshalb haben wir uns überlegt, wie es weitergeht." Die Verantwortlichen hätten sich Gedanken gemacht und "mit den involvierten Herstellern zusammen ein Reglement für die Zukunft gestrickt, was wirklich wegweisend ist und auch den internationalen Markt öffnet. So dass wir eventuell mit Japan, aber auch mit anderen ausländischen Federationen Kooperationen und dort vielleicht eine gemeinsame Geschichte durchführen können."
Bereits in diesem Jahr zieht es die DTM über Europas Grenzen hinaus. Aufrecht bestätigte, dass das Finale in Schanghai stattfinden wird. Allerdings wird das Stadtrennen in China wohl erst Ende November und nicht wie ursprünglich geplant am letzten Oktober-Wochenende über die Bühne gehen.
"China ist der Zukunftsmarkt und Schanghai öffnet uns diesen Markt, vor allem auch deshalb, weil dort im staatlichen Fernsehen die gesamte DTM live übertragen wird", so Aufrecht. "Das heißt: Die DTM ist zu Gast in China und in Schanghai. Und Schanghai tut alles, damit wir dort einen Topevent zustande. In meiner Sprache gesprochen fahren wir 'rund ums Rathaus', das heißt mitten in Pudong, in einer wirklich schönen Ecke von Pudong. Ich glaube, der Zuschauer kann sich auf die Bilder von dort freuen."

