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"Motivator" bei Audi: Tom Kristensen spricht aus Erfahrung

Le-Mans-Legende Tom Kristensen erklärt seine Rolle im Fitnesscamp von Audi und was er aus seinem Erfahrungsschatz weitergeben kann

(Motorsport-Total.com) - Zwischen den DTM- und Formel-E-Piloten tummelte sich im vorsaisonalen Fitnesscamp von Audi auch Le-Mans-Legende Tom Kristensen. Der Däne beschreibt seine Rolle als "Motivator eines motivierten Teams", als welcher er die Kollegen an seinem umfangreichen Erfahrungsschatz teilhaben lässt. Denn auch Kristensen weiß, dass man im Auto zwar auf sich gestellt ist, es ohne den Zusammenhalt eines Teams nicht schafft.

Titel-Bild zur News: Rene Rast, Tom Kristensen

Tom Kristensen (rechts) geht in seiner Rolle als sportlicher Berater auf Zoom

"Es hilft dir als Fahrer sehr, wenn du dich auf dein Umfeld verlassen kannst - wenn du weißt, dass dein Team an dich glaubt und dich unterstützt", er klärt er gegenüber 'dtm.com'. "Dadurch hast du am Ende des Tages natürlich auf der anderen Seite auch eine Verantwortung für dein Team. Als Einzelkämpfer landest du auf lange Sicht in einer Sackgasse. Du brauchst das Vertrauen und den Respekt deines Teams. Das gibt dir auch ein besseres Gefühl und du kannst an dem Tag unbesiegbar werden."

Kristensen hat sich zwar eher als neunmaliger Sieger der legendären 24 Stunden von Le Mans gemacht, war zwischen 2004 und 2009 aber auch für Abt in der DTM aktiv. Seit 1999 ist er treuer Audi-Gefährte - sein Mitwirken im Teamgefüge daher eine Selbstverständlichkeit.

"Ich habe die Woche geplant und mitorganisiert", erzählt er über das Trainingscamp auf Lanzarote Ende Februar. "Während meiner aktiven Karriere war ich jedes Jahr ein- bis zweimal hier, um zu trainieren. Die Werksfahrer sind alle schon sehr gut. Mein Ziel ist es, sie auf ein noch höheres Niveau zu heben, bis die Saison losgeht. Dabei geht es vor allem um Ausdauer, Fitness, Zuversicht und mentale Stärke. Sehr wichtig ist auch, dass die Teamchefs hier vor Ort und hautnah dabei sind. Am Ende des Tages geht es nämlich sehr viel um Vertrauen."


Fotos: Saisonvorbereitung: Audi-Fitnesscamp 2018


Laut dem mittlerweile 50-Jährigen begannen die Trainingstage bereits um 8 Uhr mit einem 15-minütiges Aerobic-Warmup noch vor dem Frühstück. Nach den Hauptaktivitäten habe es oft nur ein leichtes Sandwich zum Mittag und dann noch eine Rad- oder Schwimm-Session gegeben. Für Abwechselung sei auch gesorgt worden.

"Du musst mehr Herz-Kreislauf-Training machen", erklärt Kristensen den sportlichen Teil der Saisonvorbereitung. "Du benötigst ein niedriges Körpergewicht, wenig Körperfett. Und das dauerhaft. Du kannst den Wärmefaktor hinzufügen. In einem geschlossenen Tourenwagen wird es sehr heiß. Der Fahrer muss genau wissen, wie er mit Elektrolyten umgeht. Audi arbeitet sehr gut mit der Technischen Universität in München zusammen. Dort werden die Fahrer zweimal im Jahr auf dem Laufband, oder dem Fahrrad getestet. So bekommst du gute Vergleichswerte über die Jahre, wo sich ein Fahrer eventuell verbessern muss."


Fotostrecke: Die Audi-DTM-Piloten 2018

Und schließlich weiß Kristensen nur zu gut, dass es mit einer Woche Intensiv-Training nicht getan ist. "Er muss in der Lage sein, seine Gedanken zu ordnen", beschreibt er die Ansprüche an einen DTM-Fahrer. "Er muss fokussiert sein. Sie arbeiten das ganze Jahr über hart an ihrem Körper und ihrem Zustand. Sie sind alle sehr motiviert. Jeder Fahrer ist anders, und braucht übers Jahr ein individuelles Training."

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