Meister Ekström jagt Lehrling Scheider

(Motorsport-Total.com/sid) - Meister Mattias Ekström jagt Lehrling Timo Scheider - im Titelrennen kommt es in der DTM zum internen Audi-Duell. Für den 30-jährigen Ekström wäre es die dritte Fahrer-Krone, für seinen ein Jahr jüngeren Teamkollegen die Krönung der Karriere. Scheider hat vor dem 7. Saisonrennen am Sonntag auf den Nürburgring einen Vorsprung von fünf Punkten vor Ekström.

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Timo Scheider und Mattias Ekström liegen derzeit in der Gesamtwertung vorn

Auch wenn Scheider den Rivalen lobt und voller Respekt über Ekström spricht - auf der Rennstrecke will er dem Schweden nichts schenken. "Wenn man nach Halbzeit der Saison auf Platz eins liegt, dann möchte man diesen Platz an der Spitze eigentlich auch nicht mehr abgeben", sagt der Tabellenführer.#w1#

Ekström weiß, dass Scheider eine harte Nuss ist und er vor der vielleicht größten Herausforderung in seiner DTM-Karriere steht. "Timo ist im Moment in der Form seines Lebens und fährt in jeder Trainingssitzung an der Spitze mit", meint der Schwede. Da müsse sich jeder verdammt strecken, um da mitzuhalten: "Das ist eine perfekte Motivation."

Showdown beim Finale?

Das Titelrennen wird in diesem Jahr nach Ekströms Einschätzung erst im Finale in Hockenheim entschieden. Obwohl Scheider die beste Ausgangsposition habe, sei noch alles offen. Und deshalb schickt der Titelverteidiger eine klare Kampfansage an den Tabellenführer: "Ich kann ihm nur raten, sich nicht auszuruhen."

Scheider selbst kann es manchmal noch gar nicht begreifen, dass diese Saison für ihn wie am Schnürchen läuft. "Ich habe bisher ein Traumjahr, das ich unheimlich genieße. Fünf Podestplätze in sechs Rennen sind eine tolle Bilanz, die ich natürlich gerne ausbauen würde", sagt der Überraschungsmann dieser Saison.

Mercedes lauert

Ein Gewinner steht für Ekström bereits fest: die Fans, die ab jetzt nur noch Endspiele sehen werden. "Wer sich jetzt einen Patzer leistet, kann schon draußen sein aus dem Rennen", sagt der Schwede. Der zweimalige Champion freut sich zwar auf das interne Duell gegen Scheider, doch er warnt auch vor den Konkurrenten aus Stuttgart. Ekström: "Mercedes darf man nie abschreiben, das wäre ein großer Fehler."

Hinter dem Audi-Duo lauern gleich drei Silberpfeile: Die Briten Jamie Green (34 Punkte), und Paul di Resta (29) sowie der Kanadier Bruno Spengler (26) belegen im DTM-Klassement die Positionen drei, vier und fünf. "Alles kann passieren", sagt Ekström, denn die DTM verzeihe keine Nullrunde. Deshalb will er den Druck auf Scheider weiter verstärken, damit der Teamkollege vielleicht bald einen entscheidenden Fehler macht.

Die Freundschaft bleibt

Egal, wie das Titelrennen auch ausgeht, an der Freundschaft der beiden Audi-Asse soll sich nichts ändern. Scheider: "Wir sind beide Profis, kennen uns schon ein paar Jahre und kommen gut miteinander aus, auch neben der Strecke." Ihm ist der interne Zweikampf lieber, weil er weiß, dass es hart, aber fair zur Sache geht. Das sieht Ekström genauso: "Ich mag diesen Druck, wenn man gegen einen Teamkollegen kämpft, dann kämpft man mit gleichen Waffen."

Eins steht schon jetzt fest: Die Mercedes-Rivalen sollen nicht mit einer Stallregie ausgebremst werden. Scheider: "Das ist in der DTM ab diesem Jahr verboten, deshalb brauchen wir da gar nicht darüber zu reden." Bei Audi kann zwar jeder Fahrer alle Daten einsehen, die Ingenieure tauschen sich aus und jeder spielt mit offenen Karten, sagt Scheider: "Nur im Rennen kämpft jeder für sich. "

Trotz aller Rivalität - gefeiert wird in jedem Fall. Scheider wird am Samstagabend 1000 Liter Freibier ausschenken, um sich bei den Fans für die Unterstützung in dieser Saison zu bedanken. "Das Rennen ist mein Heimspiel, ich stamme ja ursprünglich aus Braubach, das nur 70 Kilometer weg ist", sagt der Audi-Pilot.