Legge: "Mache mir selbst den größten Druck"
Audi-Pilotin Katherine Legge weiß, welche Chancen sich ihr 2009 im Jahreswagen des Abt-Teams bieten, und diese Chancen möchte sie nutzen
(Motorsport-Total.com) - Katherine Legge hatte alles andere als eine einfache Debütsaison in der DTM. Im unterlegenen Zweijahreswagen hatten sie und Teamkollege Christijan Albers in der vergangenen Saison eigentlich kaum die Chance, durch gute Ergebnisse auf sich aufmerksam zu machen. In diesem Jahr ändert sich einiges für die Britin. Die Audi-Werkspilotin macht einen Schritt nach vorn, fährt in einem Jahreswagen und im Meisterteam Abt.

© Rolf Scholl
Katherine Legge hat eine wesentlich bessere Ausgangslage als im Vorjahr
"Ich bin im siebten Himmel", schrieb sie auf ihrer Internetseite über ihre Ausgangslage für die neue Saison. Der größte Vorteil sei, dass sie jetzt nicht mehr nur einen Teamkollegen hat, an dem sie sich messen kann, sondern dass sie nun die gleichen Voraussetzungen hat wie die meisten ihrer Konkurrenten. "Ich freue mich wirklich auf dieses Jahr. Abt ist ein sehr erfahrenes Team - und ein Siegerteam. Sie haben im vergangenen Jahr den Titel geholt und im Jahr davor auch. Ich glaube, sie haben schon so viele Rennen gewonnen, dass sie sie gar nicht mehr zählen können!"#w1#
In dieser Saison habe sie gleich vier Teamkollegen, von denen sie lernen könne, fuhr Legge fort: "Alle Audi-Fahrer verstehen sich sehr gut und jeder hilft dem anderen." Sie weiß aber auch, dass sie sich vor allem an den Audi-Piloten orientieren muss, die wie sie im Jahreswagen fahren. "Denn der Neuwagen verhält sich ein bisschen anders oder hat eine etwas andere Abstimmung", erklärte sie.
Wie groß der Unterschied zwischen den 2008er- und den 2009er-Autos in diesem Jahr sein wird, kann die Britin noch nicht einschätzen. "Ich hoffe natürlich, dass sie recht ähnlich sind, aber ich profitiere so oder so von beiden Welten", so Legge. "Ich werde von den anderen 08er-Fahrern bei Audi unterstützt und natürlich auch von den vier 09er-Fahrern. Das macht einen definitiv zu einem besseren Fahrer und treibt dich an."
¿pbvin|1|1480||0pb¿2008 sei ein harter Kampf gewesen, erklärte sie rückblickend: "Nur Christijan und ich in einem 06er-Auto gegen vier 07er-Audis und fünf 07er-Mercedes, ganz zu schweigen von den Neuwagen...Aber wie sagt man so schön: Je härter die Zeiten sind, umso mehr pusht man sich selbst und umso besser wird man." Jetzt kann sie mit Chancengleichheit gegen die Jahreswagen der beiden Hersteller antreten: "Hoffentlich können wir alle um die letzten Plätze innerhalb der Top 10 fighten. Und wenn die Fahrzeugjahrgänge recht ähnlich sind, vielleicht sogar Jagd auf einen oder zwei Punkte machen."
So frustrierend das vergangene Jahr gewesen sein mag - nicht alles sei schlecht gewesen, betonte die Britin. "Wir hatten keine große Erwartungen, weil wir ja die Ausgangslage kannten. Ich hatte Spaß beim Fahren und allein damit, dass ich bei Audi fahre, habe ich viel erreicht. Ich habe von ihnen so viel gelernt und schon allein deshalb freue ich mich, dass ich in diesem Jahr bessere Chancen habe ihnen zu zeigen, dass ihr Vertrauen in mich gerechtfertigt ist." Weitere Pluspunkte: Sie hat gelernt, wie die Teamarbeit funktioniert und die Strecken, auf denen sie in diesem Jahr in Können zeigen will, kennt sie inzwischen fast alle, bis auf Dijon, das neu im Kalender ist.
Vor der neuen Saison mache sie sich wohl selbst den größten Druck, räumte Legge ein: "Jetzt, wo ich dasselbe Auto habe wie vier Teamkollegen, muss ich konkurrenzfähig sein. Ich bin in einem wirklich guten Team - vielleicht sogar dem besten - und der Druck, den ich mir selbst mache, wird enorm sein. Einfach weil ich eine gute Ausgangslage habe und mit allen anderen gleich gestellt bin. Im vergangenen Jahr war ich zufrieden, wenn ich die Pace von Christijan fahren konnte. Aber in diesem Jahr wird der Druck da sein, bis ich meine Teamkollegen schlage - oder zumindest ein paar von ihnen."

