powered by Motorsport.com

Lawson wütend auf Rockenfeller: "Hat sich entschlossen, in mich reinzuknallen"

Wieso sich Titelkandidat Liam Lawson nach dem Rennen ein Wortgefecht mit Mike Rockenfeller lieferte und ihm dieser mit dem Manöver einen Denkzettel verpasste

(Motorsport-Total.com) - Dicke Luft zwischen DTM-Leader Kelvin van der Lindes Abt-Teamkollegen Mike Rockenfeller und dessen Herausforderer Liam Lawson: Rockenfellers Überholmanöver in der letzten Runde im Kampf um Platz drei, das den AF-Corse-Ferrari-Piloten um jede Chance brachte, mit Teamkollege Alex Albon die Plätze zu tauschen, sorgte nach dem Samstagsrennen in Hockenheim für hitzige Diskussionen und böse Blicke.

Titel-Bild zur News: Liam Lawson, Mike Rockenfeller

Dicke Luft nach dem Rennen: Liam Lawson und Mike Rockenfeller Zoom

Der Neuseeländer wirft Rockenfeller nach dem Rad-an-Rad-Duell, das von der Spitzkehre bis zum Ende der Mercedes-Arena tobte, gleich mehrere unfaire Aktionen vor. "Ich habe mich in Kurve 6 verteidigt",verweist Lawson auf seine Blockadetaktik in der Spitzkehre. "Wenn man dann die Linie wechselt, ist es dein Job, das Auto innen nicht zu berühren. Er hat sich aber entschlossen, in der Mitte von Kurve 6 einfach in mich reinzuknallen."

Doch damit nicht genug: Lawson war nach der Spitzkehre auf der Außenbahn, ehe es bei der Einfahrt in die Mercedes-Arena zur nächsten Berührung mit dem Audi-Piloten kam. "Er fuhr vor Kurve 7 in mich hinein. Und am Ausgang von Kurve 8 fuhr er quer über die Strecke und hat mich erneut getroffen." Durch die Berührung flog sogar ein Verkleidungsteil von Rockenfellers Audi weg.

Rockenfeller über Wortgefecht: "Wollte sich wohl bedanken"

Was Lawson von den Aktionen hielt, teilte er Rockenfeller nach dem Rennen mit - auch wenn der Routinier zunächst so tat, als hätte er den 19-jährigen Neuseeländer mit seinem breiten Akzent nicht verstanden.

"Am Ende wollte er sich glaube ich nur bei mir bedanken für das schöne Überholmanöver", so Rockenfeller grinsend. "Aber vielleicht ist auch mein Englisch nicht so gut." Doch dann sprach der sonst eher besonnene Ex-Champion Klartext.

"Was wollt ihr hören?", fragt er. "Natürlich war er nicht happy. Aber man ist nie happy, wenn man überholt wird. Er hat mit alten Reifen gekämpft, und ich hatte nicht viel zu verlieren. Das war von beiden Seiten am Limit. Von meiner Seite ganz klar, aber auch von seiner Seite."


DTM Hockenheim 2021: Van der Linde schlägt zurück!

Der Sieg von Abt-Pilot Kelvin van der Linde und das Pech von Marco Wittmann bedeuten nach dem Samstagrennen doppelten Punktegleichstand an der Tabellenspitze - Der Vierkampf um den Titel bleibt eng! Weitere DTM-Videos

"Wollte sicherstellen, dass er weiß, dass ich sauer bin"

"Er hat mich beim Anbremsen von Kurve 8 abgedrängt, als ich gerade noch am Randstein und fast in der Wiese und auf dem Gummiabrieb war", schießt Rockenfeller zurück. "Danach war ich wirklich sauer. Und ich wollte sicherstellen, dass er das weiß. Außerdem hat er mich am Nürburgring abgeschossen. So etwas vergisst man in einer Rennfahrer-Karriere nicht."

Damit spielt Rockenfeller auf das Sonntagsrennen auf dem Nürburgring an, als sich Lawson nach mehreren Reifenschäden nach dem Re-Start beim Anbremsen der Vedol-Schikane innen an seinem Titelrivalen van der Linde vorbeipressen wollte und dadurch auch Rockenfeller aus dem Rennen riss.

"Lawson verliert gerade wirklich den Verstand", hatte Rockenfeller danach heftige Kritik geübt. "Ich weiß nicht, was er raucht. Er ist überall so aggressiv."

Rockenfeller: "Mehr Vorsicht von Lawson erwartet"

Rockenfeller fällt auf, dass Lawson bei seiner Gegenwehr gegen ihn deutlich mehr Risiko an den Tag legte als der ebenfalls um den Titel kämpfende HRT-Mercedes-Pilot Maximilian Götz zwei Runden davor.

"Liam ist im Vergleich zu Maxi viel Risiko eingegangen", so Rockenfeller. "Ich denke, Maxi hat gemerkt: 'Okay, meine Reifen sind nicht gut genug und Mikes Reifen sind besser.'" Er könne die Gegenwehr des AF-Corse-Piloten zwar verstehen, weil im Titelkampf jeder Punkt zählt, "ich habe aber ein bisschen mehr Vorsicht von ihm erwartet. Man kann ja immer einen kleinen Schaden davontragen."

Dass Rockenfellers Reifen nach dessen Stopp zehn Runden vor Schluss deutlich frischer waren als die von Lawson, der 18 Runden früher gestoppt hatte, war dem Red-Bull-Youngster bewusst. "Meine Reifen waren am Ende, und ich bin einfach nur noch überall herumgerutscht", erklärt er die schwierige Situation. "Mike hatte hingegen gute Reifen."

Neueste Kommentare