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  • 03.06.2007 12:02

  • von Weddige/Leppert

Keine Verschnaufpausen im Amphitheater

Die Berg- und Talbahn in Brands Hatch ist die kürzeste im DTM-Kalender - 'Motorsport-Total.com' hat mit den Piloten über den Kurs gesprochen

(Motorsport-Total.com) - Die Rennstrecke in Brands Hatch ist nicht nur bereits 80 Jahre alt, sondern sie ist von ihrem Lay Out her auch etwas Einmaliges. Südöstlich von London liegt sie wie ein natürliches Amphitheater in der hügeligen Landschaft. Der Kurs selbst hat mehrere Varianten, die DTM fährt auf der kurzen "Indy-Variante" des längeren Grand Prix Kurses. Mit nur 1,973 Kilometern ist die Strecke die kürzeste im DTM-Kalender, und die Berg- und Talbahn hat es in sich.

Titel-Bild zur News: Brands Hatch 2006

Bergauf, bergab in England: Die DTM-Premiere 2006 in Brands Hatch

Zwischen den namhaften Kurven "Paddock Hill Bend", "Hailwood Hill", "Druids Hill Bend", "Graham Hill Bend" geht es zum Teil steil berauf und bergab weiter über die "Copper Straight" in die letzte "Clark Curve". Auf der kurzen Strecke geht es nicht nur eng zu, sondern von den Piloten wird einiges abverlangt.#w1#

Abt: "Konditionell wahnsinnig anspruchsvoll"

"Die Rennstrecke gefällt mir sehr gut, sie ist wirklich schön, vor allem, weil es immer bergauf und bergab geht", erklärte Audi-Pilot Christian Abt gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Sie ist konditionell wahnsinnig anspruchsvoll. Man darf dort nicht viele Fehler machen, denn wenn man dort einen Fehler macht, verzeiht die Rennstrecke gar nichts, dann fährt man sofort an die Mauer und dann kann das Wochenende gelaufen sein. Man muss dort schon auf der Hut sein dass man da nicht irgendwas falsch macht."

Im vergangenen Jahr machte der Audi-Jahreswagen-Pilot keinen Fehler und holte mit Platz fünf ein gutes Ergebnis, "deshalb erhoffe ich mir dort sehr viel. Wir haben in Brands Hatch ja auch noch ein relativ leichtes Auto und deswegen glaube ich, dass es da vorwärts geht."

Vorjahressieger Ekström ist wieder zuversichtlich

Noch viel besser lief es bei der DTM-Premiere 2006 in Brands Hatch für seinen Kollegen Mattias Ekström - er hat das Rennen gewonnen. Er ist sich sicher, dass auch sein neuer Audi A4 gut mit den Anforderungen in England zurechtkommen wird. Und der Vorjahressieger erklärt auch, was in Brands Hatch besonders wichtig ist: "Dort brauchst du sehr viel Rhythmus weil die Strecke sehr kurz ist. Man bewegt sich fast die ganze Zeit - natürlich braucht man wie immer auch eine gute Abstimmung, aber es ist auch wichtig, einen guten Rhythmus zu finden."

"Dort brauchst du sehr viel Rhythmus weil die Strecke sehr kurz ist." Mattias Ekström

Als aktueller Meisterschaftsführender kommt Mercedes-Pilot Paul di Resta zu seinem Heimrennen. Für den Schotten ist Brands Hatch ein durchaus erfolgreiches Pflaster: "Ich bin da schon ein paar Rennen gefahren. Die letzten drei Mal als ich dort war, habe ich gewonnen, für mich ist es also gut dort", berichtete er uns mit einem Grinsen im Gesicht.

Auch wenn es sein Heimrennen ist, will er den Lauf genauso konzentriert angehen wie die anderen: "Man muss jedes Rennen gleich angehen", sagte di Resta. "Natürlich sind da mehr Fans, die uns zujubeln, aber von der Vorbereitung her muss man es wie bei jedem Rennen machen - du musst dein Bestes geben und hoffentlich reicht dein Bestes aus." Denn er weiß: "Es wird ein langes, hartes Rennen. Viele Autos, viele Dramen und viele verschiedene Strategien."

"Es wird ein langes, hartes Rennen. Viele Autos, viele Dramen und viele verschiedene Strategien." Paul di Resta

Scheider: "Keine Zeit zum Ausruhen

Für Audi-Pilot Timo Scheider gehören die über 80 Runden in Brands Hatch zu den härtesten im ganzen Kalender: "Im letzten Jahr war es extrem anstrengend. Man hat keinen Zeitpunkt, an dem man mal Ausruhen kann, weil die Geraden so kurz sind. Das wird wirklich wieder extrem werden", erwartet er.

Und: "Es wird es wieder sehr eng werden, weil die Rundenlänge sehr kurz ist. Das ist so ähnlich wie am Norisring. Es kommt darauf an, dass man in der Qualifikation wieder mit vorn steht, da man relativ schwierig überholen kann." Im Großen und Ganzen sei England aber immer eine "tolle Veranstaltung", so Scheider: "Ich freue mich darauf, denn die englischen Fans lieben den Motorsport, dort wird es wieder voll sein. Von daher ist es mit Sicherheit schön, nach Brands Hatch zu kommen."

"Es kommt darauf an, dass man in der Qualifikation wieder mit vorn steht." Timo Scheider

Warum die Fans so gern nach Brands Hatch kommen, das weiß Mercedes-Pilot und Lokalmatador Jamie Green: "Diese Strecke ist toll für die Zuschauer, weil sie den ganzen Kurs einsehen können", verriet er. Als Pilot ist er allerdings nicht restlos begeistert: "Vom Fahrerischen her gesehen, ist sie ein bisschen klein, für DTM-Autos ist sie nicht gerade ideal. Aber wir müssen ja auch an die Fans denken. Und ein Rennen in Großbritannien zu haben ist was Tolles, das freut mich."