Kampfsportler Tambay: Im Infight immer stärker

(Motorsport-Total.com) - Er scheint ein echter Spättzünder zu sein: Adrien Tambay. Nachdem der junge Franzose schon in seiner DTM-Premierensaison 2012 die stärksten Auftritte gegen Jahresende zu verzeichnen hatte, dreht er auch 2013 wieder in der zweiten Hälfte auf. Der siebte Lauf am Sonntag auf dem Nürburgring bestätigte diesen Eindruck, schließlich fuhr Tambay von Startposition 14 auf Rang sechs vor und führte das Rennen stoppbereinigt sogar an - nach Platz vier in Moskau das zweite Punktresultat in Serie.

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Adrien Tambay hat gelernt, sich in der DTM auch mit fairen Kontakten durchzusetzen Zoom

Der Audi-Pilot hat im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' Grund zur Freude: "Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden", resümiert Tambay, der sich ein Top-10-Ergebnis zum Ziel gesetzt hatte. Im Gegensatz zu seinem erfahreneren Markenkollegen Miguel Molina hielt er den RS 5 DTM auf der Strecke: "Mir sind keine Fehler unterlaufen, obwohl ich zu jedem Zeitpunkt alles aus dem Auto herausgequetscht habe." Dafür musste Tamaby allerdings gesunde Nehmerqualitäten unter Beweis stellen.

"Es waren harte Zweikämpfe dabei", erinnert sich der 22-Jährige, der unter anderem auf Tuchfühlung mit Augusto Farfus und Robert Wickens war. "Mit den beiden gab es zu keinem Zeitpunkt einen Kontakt. Da war alles fair", lobt Tambay das Verhalten der Konkurrenz und hat auch an dem intensiveren Manöver mit Bruno Spengler vor der Schikane nichts auszusetzen, als beide über das Gras räuberten. "Es waren faire Berührungen an der Grenze des Erlaubten", stellt Tambay klar.

Gesunde Härte gehört nach dem Geschmack des Mannes aus Paris zum Tourenwagen-Sport dazu: "Am Ende des Tages ist das die DTM und ich gewöhne mich daran", so Tambay, der immer mehr den Dreh raus hat, wie man der Konkurrenz im Infight ein Schnippchen schlägt: "Es ist das erste Mal, dass ich in so einem Rennen als Sieger aus den Kampfgruppen hervorgehe. Ich scheine mich an Zweikämpfe Tür an Tür zu gewöhnen." Zuvor hatte die Audi-Hoffnung seine Karriere im Formelsport vorangetrieben, wo es naturgemäß dezenter zur Sache geht.

Die kniffligen Bedingungen des typischen Eifelwetters scheut Tambay jedenfalls längst nicht mehr. "Ich mag es, wenn es so ist", sagt er über eine Rutschpartie bei einsetzendem Niederschlag. Trotzdem hätte er sich weniger Nässe gewünscht: "Wir haben uns mit dem Reifendruck etwas vertan und die Pneus sind am Ende komplett in die Brüche gegangen. Ich habe auf ein Abtrocknen der Strecke spekuliert - hätte es nur zehn Minuten geregnet und nicht das halbe Rennen, wäre das perfekt gewesen." So perfekt, dass Tambay sich sogar einen Podiumsplatz ausgerechnet hätte.