• 22.05.2010 17:22

  • von Britta Weddige & Stefanie Szlapka

Jarvis: "Es wäre viel mehr drin gewesen"

Oliver Jarvis sieht in Platz drei zwar eine gute Ausgangslage, verlor in Q4 aber Zeit - Für das Rennen hat er sich schon eine Siegstrategie zurechtgelegt

(Motorsport-Total.com) - Oliver Jarvis zieht nach dem Qualifying in Valencia eine gemischte Bilanz. Positiv stimmt ihn, dass er und seine Crew das Problem, die neuen Reifen in das richtige Arbeitsfenster zu bekommen, offenbar gelöst haben. Als zweitbester Audi-Pilot holte sich der junge Brite Startplatz drei. Was ihn ein bisschen ärgert ist die Tatsache, dass auch die Pole-Position für ihn in greifbarer Nähe gewesen wäre.

Titel-Bild zur News: Oliver Jarvis

Oliver Jarvis ging es in Q4 etwas vorsichtiger an und holte Startplatz drei

"Ja, ich bin schon happy. Wenn mich jemand vor der Session gefragt hätte, ob ich mich über Platz drei freuen würde, hätte ich ja gesagt", erklärt Jarvis gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Aber ich denke, dass viel mehr drin gewesen wäre. Mir haben auf die Pole nur etwas mehr als zwei Zehntelsekunden gefehlt."#w1#

Q3 sei für ihn "richtig schlecht" gelaufen, berichtet der Neuwagen-Aufsteiger weiter: "Ich war wirklich überrascht, dass ich es überhaupt in Q4 geschafft habe. Ich habe in Q3 einen großen Fehler gemacht." Das hatte dann auch Auswirkungen auf das Shootout der letzten vier: "Zu Beginn von Q4 hatte ich nicht viel Vertrauen in die Reifen, ich hatte das Gefühl, dass ich sie in Q3 schon zu viel abgefahren hatte. Also bin ich es ein bisschen vorsichtiger angegangen und das hat natürlich Zeit gekostet."

"Ich war wirklich überrascht, dass ich es überhaupt in Q4 geschafft habe." Oliver Jarvis

"Aber P3 ist eine gute Ausgangslage, hoffentlich haben wir eine saubere erste Runde und diesmal auch ein gutes Rennen", sagt Jarvis mit Blick auf den Saisonauftakt in Hockenheim, wo das Rennen für ihn nach drei Kollisionen bereits in der zweiten Runde beendet war.

Ein Schlüssel zum Erfolg war auch heute der richtige Umgang mit den Reifen. Wechselnde Gripverhältnisse haben die Aufgabe auch noch erschwert. Gerade mit neuen Reifen ein Setup zu finden, das die optimale Performance ermöglicht, ist nicht so einfach - denn es fehlt an Praxis. "Das Qualifying ist das einzige Mal, wo man zwei oder drei Satz neue Reifen aufzieht", erläutert Jarvis. "Das Problem ist: In diesem Jahr haben wir viel Trainingszeit, aber wir haben keine Reifen. Wir haben nur einen neuen Satz und drei Stunden Training."

¿pbvin|1|2754||0|1pb¿Und so dicht, wie das Feld in der heutigen DTM zusammenliegt, entscheiden wirklich Nuancen. In Q1 lagen die schnellsten 16 Fahrer alle innerhalb einer Sekunde. Das hat auch die Herangehensweise geändert: "Im vergangenen Jahr musste man als Neuwagenpilot in Q1 nur einen Run machen und du konntest dir sicher sein, dass es reicht, wenn die Runde gut war. In diesem Jahr planen wir immer zwei Runs, weil es zwischen den Top 14, 15 so eng zu geht", erklärt Jarvis.

"Es wird ein hartes Rennen - und es wird im Auto richtig heiß." Oliver Jarvis

Der Brite geht hinter Polesetter Mattias Ekström und Mercedes-Pilot Bruno Spengler als Dritter ins Rennen. Schon der Start ist in Valencia sehr wichtig, weiß Jarvis: "Der Start und die erste Runde - und dann muss man zwei gute Boxenstopps haben. Das ist entscheidend. Es wird sehr schwierig, zu überholen. Eines ist sicher: Es wird ein hartes Rennen - und es wird im Auto richtig heiß."

Er selbst hat sich jedenfalls schon eine Strategie ausgedacht, wie er seinen ersten DTM-Sieg einfahren könnte: "Wenn ich gewinnen will, dann muss ich am Start einen Platz gut machen, damit ich direkt hinter Ekström bin. Das wäre großartig. Ihn könnte ich dann versuchen, bei den Boxenstopps zu überholen - oder wenn er draußen auf der Strecke einen Fehler macht. Aber nach Hockenheim muss ich sagen: Wenn ich einen Podiumsplatz hole, dann bin ich happy."