04.07.2010 10:46
von Stefanie Szlapka

In der Kürze liegt die Würze

Der Norisring ist nur 2,3 Kilometer lang - Doch genau das macht die Sache so schwierig

(Motorsport-Total.com) - 2,3 Kilometer - so lang oder eher so kurz ist der Norisring in Nürnberg. 2,3 Kilometer bestehend aus Geraden und wenig engen Kurven. 2,3 Kilometer, die von den 18 Piloten in nicht einmal 50 Sekunden bewältigt werden. 2,3 Kilometer, in denen bei Problemen die Teams reagieren und Entscheidungen treffen müssen. 2,3 Kilometer, die es in sich haben...

Auf dem kurzen Norisring muss der Boxenstopp flexibel geplant sein.

David Coulthard hat eher einen Blick für das Ganze: "Das Rennen geht über eine gesamte Distanz und nicht über eine Runde. Von daher ändern es gar nichts. Du musst in kürzester Zeit vom Start ins Ziel kommen." Womit er ja durchaus recht hat, aber ein Blicks für Detail wäre auch nicht schlecht.#w1#

Für die anderen Piloten bedeutet diese kurze Strecke vor allem, dass sie kaum Zeit haben, Reifen und Bremsen auf Temperatur zu bringen. "Es ist schwieriger Temperatur in die Reifen zu bekommen, als wenn der Kurs länger wäre. Aber dafür müssen wir das beste Setup finden und ich muss mich auch anpassen", erzählt Bruno Spengler. Das macht auch das Anbremsen der ersten Kurve nach dem Start so heikel. In Eifer des Gefechtes vergessen die Piloten gerne, dass ihre Reifen und Bremsen noch nicht die richtige Temperatur haben.

Die Teams können sich zu keiner Zeit ausruhen oder den Blick von den Monitoren abwenden. Sollte ein Pilot ein technisches Problem haben, erreicht er innerhalb kurzer Zeit die Boxengasse. Ist das Team darauf nicht vorbereitet, geht weitere wertvolle Zeit verloren. Das gilt auch bei plötzlich einsetzendem Regen während des Rennens. Da hat die Boxencrew nur wenige Sekunden Zeit mit dem richtigen Reifen parat zu stehen.

Spannung ist also auch auf nur 2,3 Kilometern garantiert - oder vielleicht auch gerade deswegen. Schließlich drängen sich hier 18 Fahrzeuge und Piloten, die alle versuchen nach vorne zu kommen. Da ist der Fahrer besonders auf die Mithilfe seines Teams angewiesen. Da kann die Flexibilität über Sieg und Niederlage entscheiden.