• 04.07.2010 10:38

  • von Stefanie Szlapka

Bremsen und Strategie entscheiden

82 Runden bestreiten die Piloten heute beim Rennen auf dem Norisring - Viele Faktoren entscheiden über Jubel oder Enttäuschung.

(Motorsport-Total.com) - Der Norisring ist ein Sonderfall: Mit 2,3 Kilometers ist er einer der kürzesten Kurse im DTM-Kalender. Dazu ist der Straßenkurs von Reifenstapeln und Mauern eingerahmt, Auslaufzonen Fehlanzeige. Dazu kommt noch die Streckencharakteristik: lange Geraden und wenige, aber knackige Kurven. Nach dem Qualifying sind hier die Messen noch lange nicht gelesen, dafür kann hier einfach zu viel passieren. Doch war sind die Schlüsselfaktoren, die über Erfolg und Misserfolg entscheiden.

Titel-Bild zur News: Gary Paffett

Bei den Piloten stehen die Bremsen und die Strategie ganz oben auf der Agenda. "Man muss nach den Bremsen schauen. Die werden sehr heiß und man kann schnell Bremsprobleme bekommen", meint Gary Paffett. Vor allem darf man nicht zu lange zu nah hinter einem Konkurrenten herfahren. Das belastet die Bremsen besonders stark.#w1#

In dem Moment kommt die Strategie ins Spiel. "Man muss eine Strategie finden, um nicht immer im Verkehr zu stecken", bestätigt Susie Stoddart. "Wenn man die ganze Zeit hinter einem Auto ist, wird der eigene Wagen sehr heiß." Das ist auf einem so kurzem Kurs und 18 Autos nicht gerade einfach. Doch die Reifen machen es den Teams einfacher. Die halten hier lange und somit kann die Boxenstoppstrategie flexibel eingesetzt werden.

"Du bist sehr nah dran und nah am Limit, da kann man schnell die Mauer treffen." Gary Paffett

Doch die erste entscheidende Szene wird, wie so oft, der Start sein. Auf eine lange Gerade folgt eine extrem enge Haarnadelkurve. So sieht das auch Ralf Schumacher: "Der Start und die ersten Kurven sind ja immer kritisch. Wenn die erste Runde mal vorbei ist, geht es ja schon ein ganzes Stück besser." Maro Engel sieht seine erste Möglichkeit nach vorne zu kommen auch am Start: "Für mich wird sicherlich der Start und die erste Runde sehr entscheidend. Da so gut wie möglich durchzukommen und Plätze gutzumachen."

Auch wenn es morgen etwas kühler werden soll, ist es in den Autos immer noch verdammt heiß. Das schläft auf die Konzentration und ist die schlecht schlägt das Auto schnell zu hart in der Mauer ein. "Man kann die Konzentration verlieren und die Mauer touchieren. Das passiert die ganze Zeit", gesteht Paffett. "Ich meine, ich habe die Mauer vier Mal im Qualifying berührt, aber nicht so hart. Du bist sehr nah dran und nah am Limit, da kann man schnell die Mauer treffen und das Auto beschädigen."

In den folgenden Runden sollte man möglichst fehlerfrei bleiben. Schließlich haben auf dem kurzen Kurz auch kleine Fehler eine große Wirkung. "Du musst sehr konstant bei den Rundenzeiten sein", erzählt Alexandre Prémat. "Du musste fünf, sechs Runden auf die Zehntel genau fahren und darf nicht einen Fehler machen. Ein oder zwei Fehler auf dieser Rennstrecke machen eins, zwei Zehntel Zeitverlust aus und das ist hier sehr viel."

Es gibt also viele Möglichkeiten im Rennen Plätze zu gewinnen, man kann sie aber auch genauso schnell wieder verlieren. Sollte dann auch noch tatsächlich Regen einsetzen, wird es morgen richtig rund gehen. Das heißt es schnell zu reagieren, um die Verhältnisse für sich nutzen zu können.